Iveco Daily Minibus (2019) Umfangreiches Update für den Import-Platzhirsch

Ford Transit Smart Energy Concept Foto: Iveco 5 Bilder

Auch die Minibusse von Iveco profitieren von der umfangreichen Modernisierung des Daily. Der neue ist speziell auf vier verschiedene Zielgruppen zugeschnitten.

Die Eckdaten der neuen Daily Minibusse decken sich zumindest was die technischen Updates betrifft mit dem Daily Transporter. Einen großen Anteil daran hat die neue elektromechanische Lenkung. Die schenkt der Elektronik plötzlich ganz neue Möglichkeiten, ganz abgesehen vom geringeren Kraftstoffverbrauch als bei einer herkömmlichen hydraulisch unterstützten Lösung. Noch schöpft Iveco zwar nicht aus dem Vollen, realisiert im neuen Daily neben der variablen Lenkunterstützung aber einen vorbildlich abgestimmten Spurwächter. Dieser warnt nicht nur, wenn sich die Räder den Fahrbahnbegrenzungen nähern. Vielmehr ist der Zweck des Assistenten, den Daily unauffällig mit einem gezielten Lenkeingriff in der Spur zu halten. Diese Aufgabe erledigt der Assistent sehr gut. Er pendelt den Bus nicht nur stumpf von Linie zu Linie, sondern behält dabei die Mitte der Fahrspur im Blick. Autopilot-Potenzial hat zudem der Abstandstempomat. Der hält – einfach per Taster zu bedienen – den Abstand zum Vordermann und ist ebenfalls sehr unaufgeregt abgestimmt.

Assistenzsysteme wie im Daily Transporter

Dazu kommen weitere Assistenten wie ein Notbremsassistent inklusive des Systems City Brake Pro. Während der erstgenannte bis Tempo 50 alle Kollisionen verhindern soll und bei schnellerer Fahrt zumindest abschwächt, wirkt City Brake Pro im sehr niedrigen Geschwindigkeitsbereich unter 5 km/h und soll den Daily vor Parkremplern und Ähnlichem bewahren. Weiter entlastet der Queue Assist den Fahrer in Kolonnen und bremst das Fahrzeug sogar bis zum Stillstand. Geht es weiter, genügt ein kurzer Tapp aufs Gaspedal und der Daily rollt weiter. Ein Bergabfahr-Assi, ein elektronisches Sperrdifferenzial sowie die nun elektrische Feststellbremse runden das Paket ab.

Iveco Daily (2019)
Erste Testfahrt im neuen Modell

Minibus in vier grundsätzlichen Varianten

Den Minibus bietet Iveco für vier verschiedene Einsatzgebiete an, jeweils in drei Längen verfügbar. Mit dem Daily Pop hat Iveco Schulkinder im Fokus. In dieser Variante ist der Minibus wahlweise mit 160, 180 oder 210 PS aus dem 3,0-Liter-Diesel zu haben. In dieser Form bietet der Daily eine besonders hohe Fahrgastkapazität. Bis zu 32 Fahrgäste passen in den Daily Pop. Soll der Bus aber vor allem Kleinkinder chauffieren, legt Iveco noch eine Schippe drauf. Dann steigt die maximale Sitzplatzkapazität auf 49 kleine Fahrgäste. Die Ausführung Daily Start sieht Iveco als Einstiegsmodell. Für den Start bietet Iveco zwei Motorisierungen an: 150 und 180 PS. Der Grundgedanke beim Start ist demnach, ein einfaches Fahrzeug auf die Räder zu stellen, der vor allem auf den Einsatz als Taxi oder Flughafenshuttle abzielt. Dennoch lässt Iveco im Innenraum einige Möglichkeiten zur Konfiguration der Innenausstattung zu. So lässt sich der Daily mit elektrischer Schiebetür mit einziehbarer Triffstufe oder einer zentralen Klimaanlage aufrüsten. Bis zu 22 Fahrgäste finden im Start Platz. Dazu ist ein eigener Rollstuhlbereich möglich. Standardmäßig ist der Daily Start mit einer manuellen Schiebetür samt Trittbrett ausgestattet. Dabei hat Iveco den Einstieg entsprechend dem Standard R107 hinsichtlich der Größe der Trittstufen umgestaltet.

Reise-Varianten Daily Line und Tourys

Im Daily Line, vorrangig für Überlandfahrten ausgelegt, sind drei verschiedene Arten von Türen möglich – manuell, elektrisch oder Schiebetür. Auch er hat Platz für maximal 22 Fahrgäste. Die hintere Plattform und die optional ausbaubaren Sitze in den letzten Reihen machen Fahrgästen mit eingeschränkter Mobilität das Leben leichter. Dabei hilft auch auf Wunsch eine Rollstuhlrampe. Zusätzlich lässt sich der Line mit Routendisplays, Fahrkartenentwerter und Haltewunschtasten bestücken. Der Daily Tourys ist die bequemste Möglichkeit in einem Daily Minibus ab Werk zu reisen. LED-Leuchten im Innenraum sollen die Stimmung der Passagiere heben. Ein 2,5 Kubikmeter großer Gepäckraum und neue Innenregale nehmen einiges an Gepäck auf. Auf der Habenseite im Komfortkapitel steht zudem eine luftgefederte Hinterachse, Klimaanlage, Bord-TV sowie USB-Buchsen an jedem Sitzpaar. Auch der Fahrer profitiert. Denn schalten muss er nicht mehr selbst. Die Achtgangautomatik Hi-Matic ist Standard.

Alternative Antriebe

Neben den Dieselvarianten bietet Iveco auch den Minibus mit alternativen Antriebssystemen an. Sowohl Erdgas (CNG) als auch die batterieelektrische Variante sind aber per se keine Neuheit. Diese Strategie verfolgt Iveco schon jahrelang. Im Neuen Daily Minibus leitet der 3,0-Liter-Gasmotor 136 PS bei 350 Nm Drehmoment. Er erfüllt Euro 6D und stößt dabei laut Iveco 76 Prozent weniger Partikel und zwölf Prozent weniger Stickoxide aus als sein Dieselpendant. Die CO2-Emissionen fallen drei Prozent geringer aus als beim Diesel. Wer den CNG mit Hi-Matic kombiniert, diese Kombination ist erstmal im neuen Daily erhältlich, kann den CO2-Vorteil auf fünf Prozent steigern. Der Gasmotor lässt sich zudem mit einem Telma-Retarder kombinieren. Als Stromer hat der Daily Minibus eine Reichweite von 100 oder 160 Kilometer, jeweils mit zwei oder drei hochdichten Natrium-Nickel-Chlorid-Batterien im Verbund mit Hochleistungs-Ultrakondensatoren. Zusätzlich kann der Wagen über die Bremse Energie rekuperieren. Ist der Akku leer, lässt er sich auf verschiedene Weise aufladen. An der Haushaltssteckdose dauert dies 24 Stunden. Am schnellsten geht es an der Schnellladesäule. Dann muss der Daily Electric lediglich zwei Stunden stehen.

Neuerungen für Fahrer und TCO

Egal in welcher Variante der Daily Minibus vorfährt: Der Fahrer profitiert auch im Cockpit von der Modellpflege, also zum Beispiel vom handschmeichelnden Lederlenkrad. Zwischen den Rundinstrumenten versorgt ihn ein hochauflösendes Farbdisplay mit zahlreichen Informationen. Des Infotainmentsystem Hi-Connect ist auf Pkw-Niveau angekommen – sieben Zoll, DAB-Radio, Apple Car Play und Android Auto. Auf Wunsch gibt es zusätzlich ein TomTom-Navi, in dem sich die Dimensionen des Minibusses hinterlegen lassen. So gibt es unterwegs keine bösen Überraschungen. Der Halter wiederum freut sich über optimierte TCO. Der vordere Stoßfänger ist wie beim Transporter in drei Teile geteilt. Bei einem Rempler genügt es also im besten Falle, nur eines der Teile zu tauschen statt der kompletten Schürze. Auch was die Vernetzung angeht erhält die Heimatzentrale mit dem neuen Modell deutlich erweiterte Einsichten und Möglichkeiten. Standzeiten nehmen beispielsweise ab, da Software-Updates nun auch einfach per Funk übertragen werden können. Der Weg in die Werkstatt an die Steckdose entfällt. Im Gegenzug sendet der Daily in Echtzeit Daten in die Iveco Cloud. Über die Telematiklösungen MyDaily Portal und App können die Betreiber darauf zugreifen. Alternativ können Flottenmanager auch gleich das Werkzeug Verizon Connect nutzen und erhalten so noch mehr Einblick. Wer bereits ein eigenes Flottenmanagementsystem betreibt, kann den neuen Daily über eine Web API-Schnittstelle einfach eingemeinden.

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