Holzknappheit gefährdet Export Palettenbranche fürchtet um den Aufschwung

Foto: Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie

Nicht nur in der Bauwirtschaft ist der Rohstoff Holz sehr teuer und knapp. Auch die Hersteller von Paletten und Holzpackmitteln schlagen Alarm.

Schon jetzt könne die Branche die Unternehmen der Automobilindustrie, des Maschinen- und Anlagenbaus, der Elektroindustrie, der chemischen Industrie oder des Lebensmittelsektors mangels Holz nicht mehr ausreichend beliefern. „Der Aufschwung in Deutschland wird abgewürgt“, warnt Marcus Kirschner, Geschäftsführer beim Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE).

Warenströme durch Holzknappheit gefährdet

Die Industrie werde nur noch von acht Prozent der HPE-Betriebe wie gewohnt beliefert und in Teilen gar nicht mehr, führte Kirschner aus. Lieferrückstände nähmen zu, Holzpackmittelbetriebe müssten ihre Produktion drosseln oder aussetzen und in Kurzarbeit gehen, weil Schnittholzsortimente auch absehbar nicht mehr verfügbar seien. Die Knappheit wirke sich gravierend auf alle Transport- und Logistikketten und damit auf das Funktionieren der Warenströme im Inland und die Exportaktivitäten aus.

Bei anziehender Konjunktur werde sich die Lage weiter verschärfen, warnt der Verband. Um dem entgegenzuwirken, hat er der Politik einen 12-Punkte-Plan präsentiert. Der sieht unter anderem vor, dass Exportholz als CO2-Speicher in die CO2-Bepreisung miteinbezogen wird. „Werden CO2-Speicher als Waren exportiert, könnte eine Ökosystem-Dienstleistungsabgabe für jeden Kubikmeter eine Lenkungswirkung entfalten, CO2-Speicher in Deutschland zu belassen“, konkretisiert Kirschner die Vorstellungen des HPE.

Holz bepreisen - regionale Lieferketten stärken

Außerdem sei die Stärkung der regionalen Lieferketten besonders wichtig. Die kleine und mittelständische Sägeindustrie habe die Holzpackmittelhersteller in den letzten Monaten vor dem Kollaps bewahrt. Deshalb müssten staatliche und kommunale Waldbesitzer besonders deren Versorgung mit regionalem Rundholz sicherstellen. So könne auch einer Oligopolisierung des Marktes mit einhergehender Preis- und Mengendominanz entgegengewirkt werden. Die Weltwirtschaft stehe am Beginn eines Hyperzyklus und die Chancen der deutschen Industrie dürften nicht durch einen Mangel an Verpackungsholz verspielt werden, mahnte Kirschner.

Der HPE vereinigt mehr als 430 überwiegend inhabergeführten Unternehmen aus allen Bereichen der Holzpackmittelindustrie, die etwa 80 Prozent des Branchenumsatzes von rund 2,3 Milliarden Euro repräsentieren. Die HPE-Mitglieder sind Anbieter von Paletten, Packmitteln, Kabeltrommeln, Steigen und Spankörben aus Holz sowie Dienstleister aus den Bereichen Verpacken, Containerstau und Logistik. Der hochgerechnete Holzbedarf der Branche liegt bei rund sechs Millionen Kubikmetern.

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