Schließen

E-Highway-Teststrecke erweitert Teststrecke jetzt zwölf Kilometer länger

Foto: Verkehrsministerium Baden-Württemberg

O-Lkw können auf der Teststrecke auf der A 5 jetzt auf zwölf Kilometern in Richtung Süden elektrisch fahren und Strom tanken. Der um sieben Kilometer verlängerte Abschnitt der eHighway-Teststrecke Hessen auf der A5 zwischen Frankfurt und Darmstadt ist Ende August erfolgreich in Betrieb gegangen.

Damit können Oberleitungs-Lkw (O-Lkw), also per Oberleitung angetriebene elektrische Lastwagen, in südlicher Fahrtrichtung auf insgesamt zwölf Kilometern elektrisch fahren und gleichzeitig ihre Batterien aufladen. In Richtung Norden ist der eHighway fünf Kilometer lang. Von der Streckenerweiterung der Oberleitungsanlage versprechen sich die beteiligten Konsortialpartner des Innovationsprojekts „Elektrifizierter, innovativer Schwerlastverkehr auf Autobahnen“ (ELISA) neue Erkenntnisse zum Ladeverhalten der Lkw auf einer längeren Strecke und über die Wirtschaftlichkeit der Technologie.

Projekt ELISA

Das Projekt ELISA befasst sich seit 2017 mit der Planung, Genehmigung und Errichtung der ersten eHighway-Infrastruktur in Deutschland. Der eHighway befindet sich auf der A5 zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt zwischen den Anschlussstellen Langen/Mörfelden und Weiterstadt.

Zehn Oberleitungs-Hybrid-Lkw

Derzeit sind zehn Oberleitungs-Hybrid-Lkw im Einsatz. Der erste rein batterieelektrische O-Lkw soll im September eingesetzt werden. Während der Fahrt auf der Teststrecke wird der Elektromotor der O-Lkw mit Strom aus der Oberleitung angetrieben. Gleichzeitig werden die Batterien aufgeladen. Das dynamische Laden verkürzt stationäre Stand- und Ladezeiten und ermöglicht elektrisches Fahren auch über den elektrifizierten Streckenabschnitt hinaus.

Pilotprojekt bis Mitte 2025

Im Januar 2021 hat die neu gegründete Autobahn GmbH des Bundes von Hessen Mobil die Gesamtprojektleitung des eHighway Hessen übernommen. Mit dem Unternehmen Siemens Mobility, dem Verteilnetzbetreiber E-Netz Südhessen und der Technischen Universität Darmstadt setzt die Autobahn GmbH das Pilotprojekt bis Mitte 2025 fort. Der Feldversuch wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und fortlaufend evaluiert. Insgesamt sieht die Projektplanung zwölf Lkw-Prototypen vor, die den eHighway im Regelbetrieb nutzen. Diese Anzahl an O-Lkw ist ausreichend, um die für die Evaluation benötigte Datengrundlage zu schaffen.

Erweiterte Anlage im April 2023 fertiggestellt

Nach dem Start des Pilotbetriebs des eHighway Hessen im Mai 2019 auf zunächst fünf Kilometern in beiden Fahrtrichtungen wurde die Oberleitungsanlage von Mai 2022 bis April 2023 um rund sieben Kilometer in Richtung Darmstadt erweitert. Dafür wurden 181 Stahlmasten für Fahrdrähte und Tragseile sowie zwei Unterwerke für die Stromversorgung errichtet.

Positive Zwischenbilanz

Im Rahmen der Evaluierung wurden inzwischen mehr als 500.000 zurückgelegte Kilometer von O-Lkw ausgewertet. Die wichtigsten Ergebnisse: Die Technologie hat einen hohen Reifegrad, ist praxiserprobt und skalierbar. Die dynamische Batterieladung während der Fahrt an der Oberleitung ermöglicht grundsätzlich eine rein elektrische Fahrt bis zum Ziel und kann Batteriekapazitäten, Stand- und Ladezeiten der Lkw sowie den Bedarf an Platz und festen Ladeinfrastrukturen reduzieren.

Verfügbarkeit von bis zu 98 Prozent

Im Pilotbetrieb vor Beginn der Teststreckenerweiterung konnte eine Verfügbarkeit von bis zu 98 Prozent erreicht werden. Negative Rückwirkungen auf das übergeordnete Stromnetz konnten nicht beobachtet werden. Das dynamische Laden während der Fahrt ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Ladezeiten und die Vermeidung von Lastspitzen.

O-Lkw in Logistik integriert

Die beteiligten Transportunternehmen, darunter die Spedition Schanz, konnten die O-Lkw bislang in ihre Logistik integrieren und stehen der Technologie positiv gegenüber. Die Erkenntnisse aus dem laufenden Testbetrieb im Projekt ELISA zeigen, dass die Oberleitungsanlage robust und zuverlässig funktioniert und ohne einen wesentlichen Eingriff in den fließenden Verkehr und die Fahrbahnoberfläche in kurzer Zeit integrierbar ist. Die Inbetriebnahme der erweiterten Teststrecke ist nach Angaben der Autobahn GmbH gleichzeitig der Startschuss für eine neue Phase der Evaluation, in der nun auch die Daten neuer Fahrzeuge und Fahrzeugtypen sowie der erweiterten Teststrecke berücksichtigt werden.

Die Autobahn GmbH

Die Autobahn GmbH des Bundes ist verantwortlich für die Planung, den Bau, den Betrieb, die Erhaltung, die Finanzierung, das Verkehrsmanagement sowie die vermögensmäßige Verwaltung der Bundesautobahnen. Mit mehr als 13.000 Kilometern Autobahnnetz zählt die Gesellschaft zu den großen Autobahnbetreibern Europas.

Unsere Experten
Harry Binhammer, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Harry Binhammer Fachanwalt für Arbeitsrecht
Experte für Flottenmanagement und angewandte Mobilitätsangebote Rolf Lübke Mobilität, Fuhrpark (inkl. Wasserstoff-Expertise)
Aktuelle Fragen Bullenfänger illegal? Sind Bullenfänger in Deutschland erlaubt? Arbeitszeit: Anfahrt zum Stellplatz Ist die Anfahrt zum Lkw-Stellplatz Arbeitszeit? Digitacho (Nachrüstpflicht) Gibt es eine Digitaltacho-Nachrüstpflicht für alte Lkw?
Betriebsstoffliste 2023
Mehr als 2.500 Produkteinträge

Immer auf dem neuesten Stand: Die DEKRA Betriebsstoffliste 2023

Kostenloser Newsletter
eurotransport Newslettertitel Jetzt auswählen und profitieren

Maßgeschneidert: Die neuen Themen-Newsletter für Transportprofis.

Who is Who
Who is Who Nutzfahrzeuge 2019 WHO IS WHO Nutzfahrzeuge

Alle Hersteller, Zulieferer und Dienstleister für Nutzfahrzeugflotten.

eurotransport.de Shop
Web Shop Content Teaser Der Shop für die, die es bringen.

Zeitschriften, Bücher, Lkw-Modelle, Merchandising und mehr.