Daimler Truck legt Zahlen vor 520.000 Fahrzeuge abgesetzt

Actros Black Edition Bauj. 2004, Actros Edition 3 Foto: Thomas Kueppers

Dem Fahrzeugbauer Daimler Truck ist beim Absatz wieder der Sprung über die 500.000-Marke gelungen. Umsatz und Ergebnis stiegen. Warum Vorstandschef Daum trotzdem nicht zufrieden ist.

Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen weltweit 520.291 Lkw und Busse ab, wie Vorstandschef Martin Daum bei einem gemeinsamen Gespräch vor Journalisten und Analysten am Freitag erklärte. Das entspricht einem Plus von 14 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Zuletzt hatte die Nutzfahrzeugsparte die halbe-Million-Marke im Vor-Corona-Jahr 2018 geknackt. In Nordamerika setzte der Hersteller die meisten Nutzfahrzeuge ab, gefolgt von Europa mit der Marke Mercedes-Benz und Asien.

Daimler Truck setzt Preiserhöhung durch

Der Umsatz stieg um 28 Prozent auf 50,9 Milliarden Euro, das bereinigte operative Ergebnis um 55 Prozent auf vier Milliarden Euro. Als Gründe für die positive Entwicklung führte Daum eine „starke Preisdurchsetzung“ an, vorteilhafte Wechselkurse sowie ein starkes Servicegeschäft. Was die Preisanpassung angeht, hatten Speditionen voriges Jahr teilweise von deutlichen Aufschlägen im zweistelligen Prozentbereich gesprochen. Vorstandschef Daum sprach aber von konstruktiven Gesprächen mit den Kunden und erklärte, es sei Daimler Truck nicht möglich gewesen, die starken Kostenerhöhungen etwa bei den Energiekosten komplett selbst aufzufangen.

Trotz deutlicher Verbesserung des Ergebnisses und der Rendite betonte Daum, dass er mit der Entwicklung der Profitabilität nicht zufrieden ist. „Wir werden Daimler Truck effizienter machen“, kündigte er an und sagte, dass das Programm zur Reduktion der Fixkosten konsequent fortgesetzt werde. Ein Wert von minus 15 Prozent bis 2026 ist das Ziel, acht Prozent hat das Unternehmen bereits geschafft.

Milliardenausgaben für Euro 7 und Antriebswende

Das Gegensteuern bei den Kosten ist laut dem Management auch deswegen wichtig, weil die Umstellung auf Euro 7 und Null-Emissions-Fahrzeuge das Unternehmen stark belastet. Daum machte klar, dass er einen ambitionierten Kurs der EU zur CO2-Minderung unterstütze. Die Vorgaben bei Euro 7 hält er aber für kritisch – vor allem die Pläne der EU-Kommission, dass die Grenzwerte nicht nur in normalen Fahrsituationen, sondern auch bei Kälte oder dem Anfahren am Berg eingehalten werden sollen. Er plädiert dafür, die Energie beziehungsweise erforderlichen Milliarden lieber in die Umstellung auf Null-Emissions-Fahrzeuge zu investieren.

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Was die Fortschritte hier angeht, berichtete Daum von weltweit insgesamt 914 verkauften Elektro-Lkw und -bussen im Jahr 2022. Weitere 2.091 Aufträge für Null-Emissions-Fahrzeuge seien eingegangen. Als Highlights in dem Zusammenhang nannte der CEO den Start der Serienproduktion des Freightliner eCascadia in Nordamerika, des eEconic in Deutschland sowie die Präsentation des eActros LongHaul auf der IAA Transportation. Der elektrisch angetriebene Schwer-Lkw soll 2024 auf den Markt kommen und Reichweiten von 500 Kilometern bewältigen. Daum erklärte, dass es aktuell noch keine Kostenparität beim Elektro-Lkw mit dem Diesel-Lkw gebe. Ferner sieht er starken Handlungsbedarf beim Aufbau einer Elektro-Ladeinfrastruktur, weshalb es weitere Gespräche mit Energielieferanten und politischen Entscheidungsträgern gebe. Details zu den konkreten Plänen mit Elektrofahrzeugen will das Daimler Truck-Management dann am Capital Market Day am 11. Juli nennen.

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