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CO2-Regulierung VDA sieht „den Bogen überspannt“

Fercam Trucks mit Kinderzeichnungen Foto: Thomas Kueppers

Der VDA hält die EU-Pläne zur CO2-Reduktion bei schweren Nutzfahrzeugen für nicht umsetzbar.

Das Europaparlament hat im November vorgeschlagen, CO2 bei schweren Nutzfahrzeugen bis 2030 um 35 Prozent und bis 2025 um 20 Prozent zu reduzieren. „Diese Ziele sind technologisch und wirtschaftlich in der vorgegebenen Zeit nicht umsetzbar“, erklärte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, bei der Jahrespressekonferenz in Berlin.

Bereits das CO2-Ziel der EU für 2020/2021 sei sehr ambitioniert – und weltweit das anspruchsvollste verglichen mit China, Japan oder den USA. Auch mit Blick auf die CO2-Ziele für Pkw bis 2030 zeigt sich Mattes überzeugt: „35 oder gar 40 Prozent sind unrealistisch hoch. Da wird der Bogen überspannt.“ Man dürfe sich bei den CO2-Zielen bei schweren Nutzfahrzeugen nicht zu sehr an den Zielen für Pkw und leichten Nutzfahrzeugen orientieren. Doch genau dies geschehe in Brüssel, kritisiert der VDA.

TCO kaufentscheidend

Bei Nutzfahrzeugen seien anders als bei Pkw die Gesamtkosten über den Lebenszyklus („Total Cost of Ownership“, TCO) kaufentscheidend, argumentiert Mattes. Und da die Kraftstoffkosten von den TCO bis zu 30 Prozent ausmachen, sei der Diesel zumindest auf langen Lkw-Strecken weiterhin notwendig. Eine leichte Hybridisierung sei hierbei denkbar, so die Einschätzung von Mattes. Nutzfahrzeuge unter 26 Tonnen, etwa im Regional- oder Stadtverkehr, sieht auch der VDA künftig mehrheitlich elektrisch unterwegs.

Wegen der „unverhältmäßig hohen“ Strafandrohung von 5.000 Euro für jedes überschrittene Gramm CO2 könnten die EU-Pläne, sollten sie denn realisiert werden, für einzelne Nutzfahrzeughersteller sogar zur Existenzbedrohung werden, warnt der VDA-Präsident. Realistisch sei bei schweren Nutzfahrzeugen eine CO2-Einsparung von jährlich 1,5 Prozent. Dies würde minus sieben Prozent weniger CO2 bis 2025 bedeuten und minus 16 Prozent CO2 bis 2030. „Wir hoffen und arbeiten daran, dass in Brüssel doch noch Vernunft einkehrt“, betont Mattes gegenüber trans aktuell.

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