Bremach T-Rex Mehr als ein Unimog light

Bremach T-Rex Foto: Allrad Christ

Im Markt für Allradfahrzeuge über 7,5 Tonnen beherrscht der Daimler Konzern mit seinem Unimog-Angebot die Szene. Unterhalb dieser Gewichtsklasse sind die Stuttgarter nicht vertreten. Eine Lücke, in die der T-Rex des italienischen Herstellers Bremach stoßen will.

Der Nutzfahrzeughersteller Bremach entsteht 1956 als Joint Venture zwischen dem Luftfahrtkonzern Aermacchi, der damals einen Partner für die Produktion seines Dreiradlieferwagen Macchitre suchte, und dem Motorenbauer Fratelli Brenna. Nachdem die Familie Brenna das Unternehmen 1971 komplett übernimmt, startet die Produktion von leichten Lastwagen in Kurzhaubenbauweise mit Fiat- später Iveco-Motoren und zuschaltbarem Allradantrieb der sogenannten GR-Baureihe. Diese ersetzen 2001 die Modelle Brick und Extreme.

Zwei Jahre später schließt sich Bremach mit dem Fahrzeugentwickler Darmak zur Pro.de-Gruppe zusammen. Als Marktführer für Allrad-Lastwagen in Italien fertigt Bremach heute in seinem modernen neuen Werk in der Nähe von Brescia rund 500 Fahrzeuge der aktuellen Baureihe T-Rex pro Jahr.

Der T-Rex - Allrad kompakt mit Finessen

Südlich der Alpen ist die Marke Bremach schon lange eine feste Größe auf dem Markt der Allradfahrzeuge bis 6 Tonnen. Mit Hilfe ihres österreichischen Importeurs Allrad Christ versuchen die Italiener nun, auch auf dem deutschen Markt verstärkt Fuß zu fassen. Und mit dem neuen Modell T-Rex stehen die Chancen nicht schlecht dafür. Der kompakte Allrader ist nämlich alles andere als ein vorsintflutliches Fossil.

Basis aller T-Rex Modelle bildet ein Leiterrahmen, bestehend aus zwei hochfesten Längsrohren. Da diese nicht nur mit den Querträgern verschweißt sind sondern auch noch U-förmige Unterzüge an den Rahmenlängsrohren aufweisen, ergibt sich eine extrem hohe Torsions- und Biegefestigkeit auch in schwerem Gelände und bei hoher Zuladung. Die Achsen aus Bremach-eigener Entwicklung sind als geschweißte Starrachsen mit einfach untersetztem, mittig angeordnetem Achsantrieb ausgeführt. Die Radaufhängung übernehmen in wartungsfreien Silentbuchsen gelagerte Parabelblattfedern und doppeltwirkende Hydraulikstoßdämpfer.

Für den Antrieb sorgt der aus dem Iveco Daily bekannte F1C Common Rail-Vierzylinder mit drei Litern Hubraum und 125 KW (170 PS) nach Euro 5 Standard und mit Partikelfilter. Er überträgt seine Kraft mittels eines ZF 6-Gang-Getriebes auf den Antriebsstrang. Diesen bildet beim T-Rex ein permanenter Allradantrieb mit 3 Differentialen und separatem Zentraldifferential im Verteilergetriebe. Es bietet 2 Schaltstufen (Straßen- und Geländeuntersetzung), womit insgesamt 12 Gänge zur Verfügung stehen. Die Drehmomentverteilung erfolgt mittels eines Planetenraddifferentials im Verhältnis 33% Voderachse, 67% Hinterachse. Dort arbeitet serienmäßig ein selbstsperrendes Quaife ATB-Differential des System Torsen, welches für die Vorderachse optional geordert werden kann.

Als Bremsanlage kommt im T-Rex ein hydraulisches, servounterstütztes Zweikreissystem mit Unterdruckbremskraftverstärker zum Einbau. Dieses umfasst Scheibenbremsen an beiden Achsen sowie ein speziell für den Geländeeinsatz ausgelegtes ABS von Bosch. Falls nötig kann das ABS im Gelände manuell deaktiviert werden. Eine Servolenkung mit dreigeteilter Sicherheitslenksäule komplettiert das Fahrwerk, das mit Radständen von 2600 mm, 3100 mm und 3450 mm lieferbar ist.

Markantes Fahrerhaus mit Bugatti-Ehren

Das Fahrerhausdesign des T-Rex stammt aus der Feder des ehemaligen Bugatti-Designers Steeve Bernaud Heyd. Ihm ist es gelungen, mit der biederen Formensprache früherer Bremach-Modelle zu brechen und dem T-Rex ein dynamisches Äußeres zu verleihen, bei dem einen die Scheinwerfer angriffslustig aus der markant geschnittenen Fahrzeugfront anblicken. Hier macht der T-Rex seinem Namensvetter aus der Saurierzeit alle Ehre. Doch die wahren Qualitäten der Kabine stecken in ihrem Inneren. Sie ist das erste Nutzfahrzeugfahrerhaus in Space Frame-Bauweise, die man sonst eigentlich nur im Personenwagenbereich kennt.

Das Karosserieskelett besteht dabei aus einem aus tiefgezogenen Stahlrohrprofilen gebildeten dreidimensionalen Käfig, der laut Hersteller eine dreifach höhere Torsionssteifigkeit hat als ein herkömmliches Fahrerhaus. Daneben zeichnet sich diese Konstruktionsweise auch durch ein geringes Eigengewicht aus. Um diesen Gewichtsvorteil auch voll nutzen zu können, sind außer den Türen alle außenliegenden Karosserieteile aus ABS-Kunststoff und mit dem Karosserieskelett verklebt oder verschraubt.

Der Bremach T-Rex als Rundumtalent für Feuerwehr oder Offroad-Camper

Das Fahrerhaus an sich ist in modularer Bauweise gehalten, so dass neben der Einzelkabine für 3 Personen auch Doppelkabinen und andere Konfigurationen möglich sind. Im Innenraum haben die Konstrukteure hohen Wert auf Komfort gelegt. So sollen die Anordnung von Lenkrad, Fahrersitz und Pedalen auch großgewachsenen Fahrern bei langen Einsatzzeiten einen ermüdungsfreien Betrieb des T-Rex gewährleisten. Daneben hält eine umfangreiche Schalldämmung den Geräuschpegel im Innenraum niedrig. Die Wärmedämmung in Verbindung mit dem vierstufigen Lüftungssystem und der optionalen Klimaanlage sorgt währenddessen für stets angenehme Betriebstemperaturen hinter dem Steuer.

Bei dem aus stoßabsorbierendem Material gefertigten Armaturenbrett hat Bremach auf eine ergonomisch günstige Formung geachtet und auch nicht vergessen, zahlreiche Ablageflächen vorzusehen. Die Instrumentierung ist umfangreich und wohlbekannt, stammt sie doch größtenteils aus dem Iveco Daily. Mehrfach verstellbare Sitze mit Kopfstütze, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung und eine Dachkonsole mit DIN-Einbauschächten für Radio und Fahrtenschreiber komplettieren das Ausstattungspaket. Mit Preisen zwischen 50.900 Euro und 64.050 Euro ist der T-Rex somit bestens gerüstet, um sich auch auf dem deutschen Markt sein Revier zu erkämpfen, ist er doch nicht nur für den Kommunal- und Baustelleneinsatz sondern auch als Basis für leichte Feuerwehrfahrzeuge oder für Offroad-Camper bestens geeignet.

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