Beste Marken 2017 Ergebnisse und Gewinner in "Aufbauten"

Palfinger Schwerkastkran Foto: Palfinger

Jedes Gut stellt besondere Ansprüche an den Transport. Dessen sind sich die Gewinner in den Kategorien Trailer Plane/Curtainsider, Trailer Koffer-/Kühlaufbau, Kühlaggregate, Lkw-Ladekrananbieter, Trailerachsen und Kipper voll und ganz bewusst.

Die Planen- und Curtainsider-Trailer sind die Brot- und Butterfahrzeuge vieler Transportunternehmen. Mit ihnen bringen sie die unterschiedlichsten Waren ans Ziel. Die Transporteure achten daher sehr genau darauf, Fahrzeuge zu beschaffen, die ihren Anforderungen entsprechen. Im Zuge der Digitalisierung hat sich jedoch auch die Informationsbeschaffung der Transportunternehmen ein wenig geändert. Nach wie vor gilt der direkte Kundenkontakt als bestes Vertriebs- und Marketinginstrument. Die Digitalisierung fordert aber zusätzliche Maßnahmen, um ganz vorn zu bleiben. Am besten ist dies in diesem Jahr Krone gelungen. "Wir pflegen schon immer einen sehr engen persönlichen Bezug zum Kunden. Die Digitalisierung bringt derzeit Umbrüche im Beschaffungsverhalten von Informationen.

Hafen Transport Foto: Tschovikov
Der Cool Liner von Krone sorgt für korrekt gekühlte Waren beim Transport.

Krone setzt sich mit 41 Prozent an die Spitze

Unsere praktizierte Direktvermarktung mit einem verlässlichen Ansprechpartner gibt dem Kunden Sicherheit, offene Fragen zu klären. Gleichzeitig sind wir jedoch offen für neue Kommunikationswege und Technologien", sagt Ingo Lübs, Marketingleiter bei Krone. Mit 41 Prozent setzt sich das Unter­neh­men aus Werlte an die Spitze in der Kategorie Trailer Plane/Cur­tain­sider. Zwar verliert Krone im Vergleich zu dem vergangenen Jahr 1,9 Prozentpunkte, doch diese Tendenz trifft Mitbewerber und Vorjahrssieger Schmitz Cargobull viel härter. Mit einem Minus von 9,9 Prozentpunkten kommt der Konzern noch auf 38,2 Prozent. Dass Kögel mit 32,3 Prozent weiter auf dem 3. Platz liegt, verwundert kaum, gehört das Unternehmen doch seit Jahren zu den drei führenden Trailerherstellern in Deutschland. So spiegelt die Tabelle den aktuellen Markt wider. Eine positive Überraschung bleibt hingegen Kässbohrer. Als einziger Hersteller gelingt es dem Unternehmen in diesem Jahr, seine Beliebtheit zu erhöhen. Erst 2016 stieg Kässbohrer mit 23,4 Prozent ein. In diesem Jahr erhält das Unternehmen bereits 27,4 Prozent und steigt damit um einen Rang auf Platz 4.

Auf den ersten zwei Plätzen hat es in der Kategorie Trailer Koffer-/Kühlaufbauten einen Wechsel gegeben. Krone konnte auch hier am Konkurrenten Schmitz Cargobull vorbeigehen. Ausschlaggebend dafür war der etwas geringere Verlust im Vergleich zum Vorjahr. Denn schon damals lagen die beiden größten deutschen Hersteller nur 0,6 Prozentpunkte auseinander. In diesem Jahr sind es immerhin 1,1 Prozentpunkte, mit denen Krone (40,3 Prozent) das Rennen für sich entscheiden kann. Schmitz Cargobull muss sich mit 39,2 Prozent zufriedengeben und verliert im Vergleich zum Vorjahr 6,9 Prozentpunkte. Krone setzte im vergangenen Jahr besonders auf zielgruppenspezifische Marketingaktivitäten und war damit entsprechend erfolgreich. "Die Internationalisierung unserer Absatzmärkte forderte unterschiedlichste Marketingmaßnahmen, die den Vertrieb länderspezifisch unterstützen. Konsequenterweise legen wir unsere neue Homepage derzeit in 14 Sprachen auf. In den sozialen Netzwerken und Medien­kanälen sind wir zudem mehrsprachig und gezielter unterwegs. Es wird immer wichtiger, zielgruppenspezifische Marketingaktivitäten zu betreiben und das Ohr nah am Kunden zu haben. Dabei ist natürlich interkulturelle Kompetenz gefragt", erläutert Ingo Lübs, Marketingleiter bei Krone.

Neue Marken sorgen für Wirbel

Verschont von Verlusten bleibt Kögel. Der Trailerhersteller kann sogar 1,8 Prozentpunkte gutmachen und liegt mit 34,3 Prozent nur noch 4,9 Prozentpunkte vom Zweitplatzierten entfernt. Auch Schwarzmüller stabilisiert sich auf dem 4. Rang mit einem leichten Plus von 0,7 Prozentpunkten und jetzt 22,5 Prozent. Gleich vier neue Marken sorgen für ein wenig Wirbel in der Tabelle. Den größten Einfluss hat hier Chereau. Mit 8,8 Prozent rutscht das Unternehmen auf Anhieb auf den 5. Platz und lässt Lamberet mit 8 Prozent hinter sich. Nicht ganz so erfolgreich ist Rohr auf dem 8. Platz (3,8 Prozent). Den Schluss bilden die Neueinsteiger Van Eck mit 3,3 Prozent und Talson mit 1,6 Prozent.

Ein wesentlicher Bestandteil bei Kühlaufbauten sind die Kühlaggregate. Sie sorgen dafür, dass stets die vorgeschriebene Temperatur für empfindliche Güter im Kühlraum vorliegt. Besonders bei Pharma- und Lebensmittelprodukten herrscht ein hoher Qualitätsanspruch. Da muss alles stimmen. Eine moderne Citylogistik setzt über­dies voraus, dass die Fahrzeuge mit den Kühlaggregaten auch nachts ausliefern können. Dafür müssen sie entsprechend leise sein.

Thermoking Trailer Foto: Thermoking
Moderne Kältemaschinen sind auf Effizienz und Leistung getrimmt.

Thermoking digitalisiert Werbestrategie

Thermo King hat die Kunden mit ihren Botschaften in diesem Jahr wieder am Besten erreicht. "Wir verfügen über ein bewährtes Portfolio an Diesel-, Hybrid-, emissionslosen und rein elektrischen Lösungen für alle Anwendungen, die einen Kühltransporter erfordern. Sie werden den heutigen Anforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Intelligenz und Konnektivität gerecht und wir nutzen eine große Auswahl von Marketingtools, damit diese Botschaft auch unsere Kunden erreicht. Digitalisierung und Konnektivität schreiten voran und so haben wir unsere Marketingstrategie in den vergangenen fünf Jahren digitalisiert und online weiterentwickelt", sagt Erika Smets, Marketingleiterin bei Thermo King. Mit 48,5 Prozent kann Thermo King auch in diesem Jahr überzeugen, obwohl der Gewinner 7,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr abgeben muss.

Der Abstand auf den Zweitplatzierten Schmitz Cargobull mit 27,8 Prozent bleibt jedoch komfortabel, denn auch Schmitz Cargobull verliert 4,1 Prozentpunkte. Nicht ganz so hart trifft es Carrier Transicold. Mit nur einem leichten Minus von 0,5 Prozentpunkten hält sich das Unternehmen fast auf Vorjahresniveau mit jetzt 20,8 Prozent und verteidigt den 3. Rang. Neuer Verfolger ist in diesem Jahr Mitsubishi (13,7 Prozent) mit einem Plus von 4,4 Prozentpunkten. Es verdrängt Frigoblock auf Platz 5 mit 11,9 Prozent und einem Verlust von 4,1 Prozentpunkten. Auch Zanotti kann sich freuen, steigert das Unternehmen doch die Beliebtheit der Marke auf 5,1 Prozent. Damit holt es 1,6 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Palfinger durch speziellen Personensicherungsmodus ganz vorn

Ein Aufbau ganz anderer Art sind die Lkw-Ladekrane. Sie werden besonders oft bei Baustellen eingesetzt. Hier spielt das Thema Sicherheit immer häufiger eine bedeutende Rolle. Für Palfinger steht genau das Thema jedoch schon seit über zehn Jahren an erster Stelle der Produktentwicklung. "Kranfunktionen wie ,Schwingungsdämpfung‘, ,Soft-Stopp‘ und ,automatisches Kranausklappen‘ sind bei uns entwickelt worden und werden von Kunden sehr gerne bestellt", sagt Franz Ebner, Vertriebsleiter Ladekrane bei Palfinger, und ergänzt: "Der neue Personensicherungsmodus lässt ein Sichern von Personen am Ladekranhaken zu. Dies war bis dato nicht erlaubt, hat aber den Vorteil, dass schnell und günstig Personen, zum Beispiel auf einer Gebäudebaustelle, mit dem Ladekran gesichert werden können. Diese Funktion präsentieren wir auf Messen und Veranstaltungen, aber auch bei Kunden vor Ort, wenn dies gewünscht wird." Mit dieser Strategie steht Palfinger seit Jahren ganz vorn. Auch in diesem Jahr ist für die Leser der Fachmedien des ETM Verlages die Marke das Nonplusultra.

Mit 54,4 Prozent muss jedoch Palfinger in diesem Jahr Verluste (–6,3 Prozentpunkte) einstecken. Der Abstand zu Atlas mit 35,8 Prozent beträgt aber noch immer 18,6 Prozentpunkte. Dafür verliert Atlas nur 1,2 Prozentpunkte zum Vorjahr. Auf Rang 3 hält sich weiterhin Hiab mit 18 Prozent und einem Verlust von 2,2 Prozentpunkten zu 2016. Während die Unternehmen auf dem Treppchen einen komfortablen Vorsprung zum Nächsten haben, ist es auf den Plätzen 4 bis 8 um einiges enger. Mit 8,3 Prozent verharrt Fassi auf Rang 4, gefolgt von MKG mit 6,5 Prozent. MKG macht mit einem Plus von 2,6 Prozentpunkten einen Platz gut und auch Effer kann mit einem Plus von 1,3 Prozentpunkten und jetzt 5 Prozent HMF (4,1 Prozent) auf den letzten Platz verweisen.

Meiller Rollkipper Foto: Meiller
Bei Meiller ganz neu im Portfolio ist der RS-21 Rollkipper.

Kurzfristige Verfügbarkeit von Trailern gewinnt an Bedeutung

Wie erfolgreich eine Marke sein kann, zeigt Meiller jedes Jahr wieder in der Kategorie Kipper. Der Branchenprimus liegt mit mindestens 10 Prozentpunkten vor dem Zweitplatzierten Schmitz Cargobull. Das ändert sich auch in diesem Jahr nicht, obwohl die Gesamtprozentzahl weiter sinkt. So kommt Meiller auf 37,3 Prozent und verliert 4,3 Prozentpunkte. Gleichzeitig muss aber auch Schmitz Cargobull mit einem Minus von 5 Prozentpunkten und jetzt 24,2 Prozent leben. Dadurch schrumpft der Abstand zu zum 3. Rang mit Kögel (21,8 Prozent), denn das Unternehmen verliert nur 2,1 Prozentpunkte. Mit einem Abstand von 0,9 Prozentpunkten bleibt es zwischen Kögel und Schwarzmüller auf Platz 4 weiterhin spannend. Bei der aktuell guten Auftragslage in der Bau- und Entsorgungsbranche zählen die Kleinigkeiten.

"Die kurzfristige Verfügbarkeit von Aufbauten und Anhängern hat an Bedeutung gewonnen. Wir sind in engem Kontakt mit Schlüsselkunden, um branchengerechte Lösungen mit wettbewerbsfähiger Lieferzeit anbieten zu können", sagt Daniel Böhmer, Geschäftsführer bei Meiller, und trifft damit genau ins Schwarze. Nicht ganz so erfolgreich wie Meiller, aber positiv auffallend ist Langendorf. Es ist das einzige Unternehmen in der Kategorie, das im Vergleich zum Vorjahr seine Beliebtheit steigern konnte. Mit einem Plus von 2,5 Prozentpunkten und 9,9 Prozent schiebt sich das Unternehmen vom 10. auf den 9. Rang und verdrängt damit Kempf (9,4 Prozent). Die zwei neuen Marken beim ETM Award Best Brands, Reisch (4,6 Prozent) und Wielton (2,9 Prozent), konnten noch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Alte Geschäftsmodelle werden auf den Kopf gestellt

Starke Marken lassen sich nicht so leicht vom ersten Platz verdrängen. Das zeigt sich auch in der Kategorie Trailerachsen, obwohl es die herstellerunabhängigen Produzenten in den vergangenen Jahren immer schwerer haben. Denn die Trailerhersteller haben teilweise eigene Produkte entwickelt beziehungsweise eingekauft und arbeiten so mit dem eigenen Mar­ken­namen. Das kann BPW bisher nicht großartig verunsichern. Mit 36,4 Prozent verliert das Unternehmen zwar 7,5 Prozentpunkte, hat aber noch einen Abstand von 3,1 Prozentpunkten auf die Krone Trailerachse mit 33,3 Prozent. BPW weiß mit den neuen Gegebenheiten umzugehen. "Wir sehen, dass sich nicht nur Produkte verändern, sondern dass ganz neue Möglichkeiten entstehen und tradierte Geschäftsmodelle auf den Kopf gestellt werden. Um in diesem rasanten Wandel Schritt zu halten, ändert sich auch das Informationsverhalten. Online­medien gewinnen zunehmend an Bedeutung, daher erweitern auch wir unser Medien- und Kommunikationsangebot durch neue digitale Formate. Dazu gehört zum Beispiel unser neuer ,Newsroom‘ auf unserer Website, der unseren klassischen Pressebereich ersetzt", erläutert Katrin Köster, Kommunikationschefin bei BPW.

Wie experimentierfreudig BPW ist, zeigt, dass das Unternehmen virtuelle Assistenten für die Ersatzteil-Bestellung testet. So können über Amazon Alexa Ersatzteile über eine Sprachsteuerung bestellt werden. Da kann man gespannt sein, was es beim Drittplatzierten Schmitz Cargobull Rotos (21,5 Prozent) demnächst gibt. Zumindest hat die Marke in diesem Jahr SAF-Holland vom Treppchen verdrängt. Der Hersteller verliert 15 Prozentpunkte und erhält noch 19 Prozent. Nur knapp dahinter mit 18,6 Prozent taucht schon wieder eine neue Eigenmarke mit der Kögel Trailer-Achse auf. Einen schweren Stand hat weiterhin Jost Achsen Systeme. Jost hatte von Mercedes die Trailerachsenproduktion übernommen und muss seitdem zusehen, die neue Marke am Markt bekannt zu machen. Noch scheint nicht viel passiert zu sein, denn mit einem Verlust von 2,6 Prozentpunkten rutscht Jost auf Platz 7.

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