Autohof Kufstein Über eine Kontrollspur geht es zum Checkpoint

Report Autohof Kufstein, FF 11/2018. Foto: Felix Jacoby 9 Bilder

An der Anschlussstelle Kufstein-Süd kann man nicht nur an zahlreichen Säulen tanken, sondern auch das Lastzuggewicht und den Zustand der Bereifung prüfen.

Obwohl das österreichische Bundesland Tirol immer demonstrativer seine fast schon feindliche Haltung zum Lastwagenverkehr mit Maßnahmen wie der Blockabfertigung zum Ausdruck bringt, beherbergt es auch zahlreiche Großtankstellen für den Schwerverkehr. Noch in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts war die Mineralölsteuer in Deutschland niedriger als bei den alpenländischen Nachbarn, und an Plätzen wie dem Kiefersfeldener Grenztank, den es längst nicht mehr gibt, floss der Diesel in Strömen aus den Zapfpistolen.

Anlage von Inntaler spielt bedeutende Rolle auf Brennerstrecke

Doch mit einer cleveren Fiskalpolitik haben sich die Österreicher gigantische Steuereinnahmen über die Grenze an Land gezogen, unglaubliche Mengen an Kraftstoff fließen tagtäglich in die immer größer gewordenen Tanks des transeuropäischen Fernverkehrs. Gerade auf den ersten paar Kilometern der Brennerstrecke in Österreich ist die Tankstellendichte und deren Konkurrenz enorm. Schon lange spielt dabei die Anlage von "Inntaler" eine bedeutende Rolle; früher im Besitz des gleichnamigen Transportunternehmens, gehört sie seit 2015 zur deutschen Spedition Dettendorfer aus Nußdorf. Der Vorort von Kufstein neben der Anschlussstelle Süd, wo die Großtankstelle liegt, heißt Enndorf. Hier reihen sich die Lastwagen in sieben Spuren auf, wo jeweils zwei Zapfpunkte mit beidseitigen Säulen hintereinander plus Pumpen für AdBlue bereitstehen. Auf zwei Spuren kann extra noch Biodiesel getankt werden. Ein Einweiser sorgt während der Stoßzeiten dafür, dass zwischen den wartenden Fahrzeugen kein Durcheinander entsteht. Dafür gibt es keine bemannten Kassen mehr, die Freigabe und die Dokumentierung des Tankvorgangs werden von Automaten erledigt. Breit ist die Akzeptanz aller nur erdenklichen Tankkarten gestreut, über 25 verschiedene sind willkommen, und so schieben sich in kürzester Zeit Unmengen von Lastzügen über den Platz. Was fehlt, ist der früher übliche Tankstellenshop, stattdessen gibt es nur noch Snacks und Getränke aus Automaten.

Report Autohof Kufstein, FF 11/2018. Foto: Felix Jacoby
Nach einer Registrierung können sich Fuhrparkbetreiber die Messwerte schicken lassen und für die Serviceplanung nutzen.

Wer aber einen der 30 Parkplätze hinter den Zapfsäulen ergattert, findet neben dem großen Platz die "Werkstatt", ein nettes und schon tagsüber geöffnetes Lokal, Teil einer Kette mit gutem Essen und origineller Einrichtung. Eine Besonderheit dieser Großtankstelle aber liegt vor der Ausfahrt: Es ist eine Kontrollspur, auf der man nicht nur seine Achslasten und Gesamtgewichte überprüfen, sondern auch Luftdruck und Profiltiefen messen kann. Wer weiß, wie streng die Tiroler den Schwerverkehr an ihren häufig geöffneten Kontrollstellen neben der Autobahn überprüfen und wie gering dabei ihre Toleranz gegenüber Überladungen ist, lernt diesen Checkpoint schnell zu schätzen. Denn es drohen nicht nur horrende Strafen, sondern auch teilweise absurd überhöhte Kosten für das Umladen von Übergewichten. Während bei Inntaler der reine Gewichtscheck, abzulesen über ein großes Digitaldisplay, für die Kraftfahrer kostenlos ist, gibt es weitergehende Dienstleistungen, für die Gebühren erhoben werden. So kostet eine ausgedruckte Wiegenote, zum Beispiel als Dokumentation für Absender oder Empfänger, glatte 10 Euro, zahlbar an einem Automaten in bar oder per Karte. Clevere Fahrer nutzen diesen Service auch gerne, um die im Fahrzeug mit der Luftfederung arbeitenden Wiegesysteme auf exakte Werte einzustellen. Genial ist aber auch das Messen von Luftdruck und Profiltiefe. Viele Firmen registrieren sich dafür im Internet bei der Webadresse www.truckcheckpoint.at, dann können sie sich die Werte per E-Mail schicken lassen und in ihre Wartungsplanung übernehmen. Für eine kleine Flotte mit fünf Lkw kostet das 50 Euro monatlich. Und je größer der Fuhrpark ist, desto günstiger wird es.

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