Ausbau der Infrastruktur nötig ACEA fordert Ladestellen für E-Lkw

Foto: Matthias Rathmann

Der Dachverband der europäischen Fahrzeughersteller (ACEA) fordert die EU auf, verbindliche Ziele für die Errichtung von Ladestationen sowie Wasserstoff- und Erdgastankstellen festzusetzen.

Der Dachverband der europäischen Fahrzeughersteller (ACEA) fordert verbindliche Ziele für die Errichtung von Ladestationen sowie Wasserstoff- und Erdgastankstellen. Um die CO2-Reduktionsziele der EU bis 2025 (-15 Prozent) und 2030 (-30 Prozent) erreichen zu können, müssten demnach in den nächsten zehn Jahren rund 90.000 öffentlich zugängliche Ladestationen für Elektro-Lkw errichtet werden.

Ziele bleiben – trotz Corona-Krise

Henrik Henriksson erklärte, dass die Lkw-Branche aktuell mit unmittelbaren Problemen im Zusammenhang mit der Corona-Krise zu kämpfen habe. "Trotzdem halten wir die langfristigen Klimaziele im Blick", so der Vorsitzende des ACEA Commercial Vehicle Board und CEO von Scania. Um die von der EU vorgegebenen CO2-Reduktionsziele zu erreichen, sei die Industrie entschlossen und bereit, eine wachsende Anzahl emissionsfreier Lkw auf den Markt zu bringen.

97,9 Prozent aller Lkw mit Diesel unterwegs

Die große Mehrheit der heute in Europa verkauften Lkw wird allerdings immer noch mit Diesel betrieben, da der fossile Kraftstoff laut ACEA aktuell der praktischste und kostengünstigste Energieträger für die Transportunternehmer ist. Neue, zum ersten Mal erhobene Statistiken zeigen demnach auf, dass 97,9 Prozent aller im Jahr 2019 verkauften mittelschweren und schweren Lkw in Europa mit Diesel betrieben werden, 0,1 Prozent mit Benzin, 1,7 Prozent mit Erdgas, 0,2 Prozent vollelektrisch und 0,1 Prozent mit einem hybridelektrischen Antrieb.

Bis 2030 aber sollten europaweit nach ACEA-Schätzungen ungefähr 200.000 batterieelektrische Lkw fahren, um die CO2-Ziele der Politik zu erreichen. Auf der Grundlage von rund 700 verkauften Elektro-Lkw über 3,5 Tonnen in 2019, müsste der Verkauf entsprechender Trucks in den nächsten zehn Jahren um das 28-fache steigen.

Infrastruktur ist Voraussetzung für CO2-Neutralität

"Der Ausbau eines dichten Infrastrukturnetzes für alternativ angetriebene Lkw ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen klimaneutralen Straßengüterverkehr", erklärte Henriksson. Die EU müsse dringend verbindliche Verpflichtungen für den Aufbau von mindestens 37.000 Ladestationen, 50 Wasserstofftankstellen und 750 LNG-Stationen auf den Weg bringen, die bereits bis 2025 für schwere Nutzfahrzeuge geeignet sind.

Die Infrastruktur für Pkw lässt sich laut ACEA von schweren Lkw aufgrund ihres hohen Energiebedarfs und der Anforderungen in Bezug auf die verfügbare Fläche schlicht nicht nutzen. Wenn Europa also eine entsprechende Infrastruktur errichten will, müssen verbindliche Ziele für die Mitgliedstaaten in der sogenannten "Alternative Fuels Infrastructure Directive" festgelegt werden. Technische Standards sollten laut ACEA ebenfalls definiert werden, die erforderlichen Standardisierungsprozesse müssten unverzüglich beginnen.

Am Ende sei für die Errichtung einer Infrastruktur für alternativ angetriebene Lkw auch eine erhebliche finanzielle und administrative Unterstützung durch die EU und die nationalen Regierungen nötig. Insbesondere Verkehrsunternehmen sollten laut ACEA Anreize erhalten, frühzeitig in private und semi-öffentliche Ladestationen zu investieren.

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