Lkw-Verbrauch seit 1996: Drei Mercedes-Generationen im Vergleichstest

Lkw-Verbrauch seit 1996
Drei Mercedes-Generationen im Vergleichstest

Ist der Verbrauch von Lkw in den vergangenen zwei Jahrzehnten gesunken oder hat sich nichts getan? Darüber streiten sich Verbände und die EU mit den Fahrzeugherstellern. Ein Test mit drei Mercedes-Lkw aus drei Generationen könnte den Streit schlichten.

Daimler Verbrauchsvergleich
Foto: Daimler

Eine Grafik macht internationale Karriere. Sie zeigt den Testverbrauch von schweren Lkw von 1966 bis heute. Alle Zahlen in dieser Grafik stammen von lastauto ­omnibus und sie sind zugleich die einzigen öffentlich zugänglichen und weitgehend vergleichbaren Zahlen zum Thema Verbrauch über einen dermaßen langen Zeitraum. 

Die EU verwendet die Zahlen gerne, um zu zeigen, dass die Lkw-Hersteller in den vergangenen 20 Jahren nur wenig am Verbrauch getan haben, der US-amerikanische Umweltrat für Transport (International Council on Clean Transportation), der auch an der Aufdeckung des Dieselskandals bei VW maßgeblich beteiligt war, führt die gleichen Zahlen an und argumentiert ähnlich wie die EU. Die Fahrzeughersteller hingegen interpretieren die Grafik selbstverständlich ganz anders und wollen mit den gleichen Zahlen belegen, dass sich in Sachen Verbrauch doch mächtig was getan hat.

Verbrauch sinkt kontinuierlich

Tatsächlich zeigt die Grafik den Verbrauch, aber auch die Durchschnittsgeschwindigkeit als Mittelwert eines jeden Jahres. Mehr als 50 l/100 km und kaum mehr als 50 km/h Durch­schnitts­geschwin­dig­keit auf der damals 750 Kilometer langen Teststrecke waren Ende der 1960er-Jahre die Regel. Mit Direkteinspritzung und Turbo­auf­la­dung (später zusätzlich Ladeluftkühlung), aber auch mit aero­dy­na­mi­schen Helfern wie dem Dachspoiler, ging der Verbrauch fast rund 20 Jahre lang kontinuierlich nach unten und sackte auf 35 l/100 km, die Geschwindigkeit stieg auf 65 bis über 70 km/h. 

Und dann kamen die Abgasvorschriften. Bei Euro 1 noch setzten fast alle Hersteller (Ausnahme: Volvo) auf einen etwas faulen Kompromiss und verschoben die Einspritzung um mehrere Kurbelwellengrade in Richtung spät. Das brachte geringere Verbrennungstemperaturen und weniger NOx gleichermaßen, aber bis zu zehn Prozent mehr Verbrauch bei Volllast. Mithilfe von teil- oder vollelektronischen Einspritzanlagen gelang es in den Folgejahren, den Verbrauch trotz Euro 2 und Euro 3 wieder leicht zu senken. Euro 4 und Euro 5 brachten dank SCR nochmals sauberere Abgase, aber keine markanten Verbrauchsverbesserungen. 

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