Im nächsten Jahr will der ADAC Abgastest auf der Straße durchführen. Nach Angaben des Automobilclubs sollen diese Tests dem Verbraucher mehr Transparenz bieten.
"Wir werden mit unserem Ecotest schon ab 2016 stichprobenartig auch auf der Straße messen, um die Abweichungen der Emissionen im realen Fahrbetrieb zum Prüfzyklus aufzuzeigen", sagt ADAC-Vizepräsident Thomas Burkhardt einer Mitteilung zufolge. Das Ziel müsse es sein, den vereinbarten Abweichungsfaktor von 1,5 vom Laborwert nicht erst 2021, sondern möglichst frühzeitig einzuhalten, so der ADAC. Die entsprechenden Technologien bei der Abgastechnik seien bereits vorhanden.
Bislang untersucht der ADAC eigenen Angaben zufolge auf einem eigenen Prüfstand Fahrzeuge. Die Ergebnisse reichen von einigen wenigen Fahrzeuge, die gesetzliche Grenzwerte bezüglich NOx einhalten, bis zu regelmäßigen Abweichungen von den aktuellen Euro-6-Grenzwerten um teilweise bis zum Faktor 15.
EU führt Abgasmessungen im realen Straßenverkehr ein
Die EU-Kommission hat sich vergangene Woche auf Abgasmessungen im realen Straßenverkehr verständigt. Demnach müssen ab dem 1. September 2017 Fahrzeuge eine Emissionsprüfung in der realen Fahrpraxis durchlaufen, bevor sie eine Zulassung für die Europäische Union (EU) erhalten. In einer ersten Phase ab Januar 2016 soll die Real Driving Emission (RDE) zur Überwachung des noch gültigen Laborprüfzyklusses dienen, und so Manipulationen durch Abschalteinrichtungen entgegenwirken, erklärt die EU-Kommission. Bis September 2017 dienen die mit einer mobilen Testeinrichtung gemessenen Werte nur als Überprüfung und werden keine Auswirkungen auf die Typgenehmigung haben. Dies ändert sich zum 1. September 2017 - dann darf die Abweichung 110 Prozent nicht mehr übersteigen, um eine Typgenehmigung zu erhalten. Ab 2020 darf die Abweichung noch 50 Prozent betragen.