Warnschutz Jacken erfüllen verschiedene Anforderungen

Werkstatt aktuell 01/18 - Jackentest Foto: Carsten Lange

Warnschutzjacken sind für Werkstattmitarbeiter bei allen Arbeiten im Freien unverzichtbar.
In unserer Rubrik Profitest nehmen wir diesmal Jacken aus Softshell unter die Lupe –
wie immer unter realen Werkstattbedingungen.

Warnschutzjacken müssen mehrere Anforderungen erfüllen. Wer eine solche Jacke trägt, möchte dank der auffälligen Leuchtfarben Gelb, Rot oder Orange gut sichtbar sein und das Risiko vermindern, von anderen übersehen zu werden und einen Unfall zu erleiden. Warn­schutz­jacken erhöhen also die passive Sicherheit. Werkstattmitarbeiter benötigen solche Jacken, wenn sie auf dem Betriebsgelände im Freien arbeiten oder wenn sie auf der Straße Pannenhilfe leisten. Der Warnschutz alleine reicht jedoch nicht aus. Die Jacken sollen robust und für einen harten Arbeitseinsatz geeignet sein, sich gleichzeitig aber komfortabel tragen lassen und im besten Fall auch noch funktional sein. An unserem Test Warnschutzjacken haben Modyf, Engelbert Strauss und Winkler teilgenommen. Winkler hat wegen eines Modellwechsels keine eigene Jacke eingereicht, sondern ein Modell des Lieferanten Kübler.

Die Tests fanden – wie immer für diese Rubrik – unter realen Werkstattbedingungen statt. Die Mitarbeiter der Nutzfahrzeug-Werkstatt GSS Nutzfahrzeug GmbH & Co. KG in Langenbernsdorf haben die Jacken mindestens zehn Tage bei der täglichen Arbeit getragen. Jeder Hersteller hatte für den Test zwei Jacken in verschiedenen Größen zur Verfügung gestellt, um ein möglichst aussagekräftiges Bild zu ermöglichen. Am Test sollte ein Modell eines jeden Herstellers teilnehmen. Engelbert Strauss hatte gleich zwei verschiedene Modelle eingereicht, von denen eines, ein Warnschutzparka, auch getestet und für gut befunden wurde. In unserem Testbericht wird der Parka der Vergleichbarkeit wegen aber nicht weiter vorgestellt. Unser Bericht bezieht sich auf drei Softshell-Warnschutzjacken. Softshell bietet einen Mittelweg zwischen reinen Fleece- und Wetterschutzjacken. Das Material ist deutlich winddichter als Fleece, aber nicht so wasserdicht wie Wetterschutzjacken. Softshelljacken sind in der Regel leicht, belastbar und atmungsaktiv.

Bei unserem Test haben wir die Kriterien Ausstattung, Verarbeitung und Tragekomfort zugrunde gelegt. Insgesamt waren sechs Werkstattmitarbeiter mit dem Test befasst. Für seine Kollegen fasst GSS-Fahrzeugtechniker -Maik Hanselmann die Ergebnisse zusammen und vergibt wie immer das "Daumen-hoch-", "Daumen-mittel" oder "Daumen-runter-Urteil". Schon nach kurzer Zeit, sagt Hanselmann, hätten sich an den Jacken Verschmutzungen festgesetzt. "Das lässt sich im Arbeits­alltag nicht vermeiden", erläutert der Praktiker. Alle drei Testmodelle, resümiert Hanselmann, seien für die täglichen Werkstattarbeiten gut geeignet.

Werkstatt aktuell 01/18 - Jackentest - Modyf Foto: Carsten Lange
Neon-Warnschutzjacke wattiert von Modyf.

Neon-Warnschutzjacke wattiert von Modyf

Die Jacke von Modyf besteht aus einem warm wattierten Vier-Wege-Stretchmaterial, das atmungs­aktiv und wasserdicht ist (Wassersäule 10.000 mm). Eine Teflonbeschichtung schützt vor Öl- und Benzin­flecken. Die Jacke bietet Loxy-Reflektoren. Bei der Ausstattung fallen unseren Testern viele Details auf. Die Kapuze ist abnehmbar und durch einen integrierten Klettverschluss individuell einstellbar, was vor allem für Helmträger nützlich ist. Der Kragen besteht aus Fleece und trägt zu einem angenehmen Tragegefühl bei. Es gibt viele Taschen, darunter zwei Brust- und drei Stifttaschen, zwei Vordertaschen mit Reißverschluss, eine sogenannte Napoleon­tasche und eine Innentasche mit Reißverschluss. Die Ärmel sind in der Weite durch zwei Druckknöpfe verstellbar. Am Ende der Ärmel sind elastische Bündchen eingearbeitet, die bei Bedarf das Handgelenk wärmen. Die Jacke ist laut Modyf zertifiziert nach EN 20471 Klasse 3 und EN 343 Klasse 3. Das Urteil: "Die Jacke macht einen hochwertigen Eindruck. Alle Nähte sind sehr sauber verarbeitet. Der Tragekomfort ist gut bis sehr gut", sagt Maik Hanselmann. Unverbindliche Preisempfehlung: Einzeljacke (netto): 114,95 Euro, Preisstaffelungen bei mehreren Jacken eines Modells.

Werkstatt aktuell 01/18 - Jackentest - Engelbert Strauß - Motion Foto: Carsten Lange
Warnschutz-Softshell-Jacke e.s.motion von Engelbert Strauss.

Warnschutz-Softshell-Jacke e.s.motion von Engelbert Strauss

Laut Engelbert Strauss ist die Jacke winddicht, wasserabweisend und atmungsaktiv. Die Reflektoren stammen von 3M-Scotchlite. Zertifiziert ist die Jacke nach DIN EN ISO 20471:2013 Klasse 3. Für Wärme im Rücken sorgt das eingearbeitete Steppfutter, das eine Thermoreflektorzone aufweist. Die Kapuze kann abgenommen werden und ist durch Zipper sehr individuell einstellbar. An der Innenseite ist die Kapuze mit Fleece versetzt, was für ein angenehmes Gefühl sorgt. Die Jacke bietet viele Taschen. So gibt es eine Druckknopftasche und drei Längstaschen für Kugelschreiber sowie Stiftefächer an den Ärmeln, außerdem eine Innentasche mit Klettverschluss und eine weitere mit Reißverschluss. Die Ärmelweiten lassen sich mit einem Klettverschluss an das Handgelenk anpassen, außerdem ist eine Belüftungsmöglichkeit an den Ärmeln integriert. Positiv bei der Ausstattung vermerkt unser Tester Maik Hanselmann die eingearbeiteten Waschhinweise. Die Jacke lässt sich bis 40 Grad in der Waschmaschine waschen und mit der Einstellung „1 Punkt“ bügeln. Das Urteil: "Die Jacke ist sehr gut verarbeitet und sitzt auch sehr gut. Den Tragekomfort kann ich auch als sehr angenehm bezeichnen." Unverbindliche Preisempfehlung (netto): 99,90 Euro, Preisstaffelungen ab drei Jacken.

Werkstatt aktuell 01/18 - Jackentest - Winkler Kübler Foto: Carsten Lange
Softshell-Jacke von Winkler/Kübler.

Softshell-Jacke von Winkler/Kübler

Die von Winkler zur Verfügung gestellte Jacke von Kübler ist vom Schnitt her körperbetont und bietet Kontrastelemente am Saumbereich in den Bereichen Rumpf, Arme und Schultern. Es gibt viele Taschen, eine Napoleontasche mit Reißverschluss sowie eine Innentasche fürs Smartphone. Zwei Seitentaschen ­außen schützen den Inhalt durch Reißverschlüsse. Der Frontreißverschluss ist mit einem kombinierten Kinn- und Bartschoner sowie einer Windschutzblende versehen, der Steh- und Umlegekragen mit einem Stretcheinsatz im Nacken. Für den Wärmeschutz der Handgelenke sind an den Ärmeln innenliegende Strickbündchen eingearbeitet. Der Ärmelsaum lässt sich mit einer Lasche und einem Klettverschluss in der Weite anpassen. Einstellbar mittels einer Gummikordel ist auch der Jackensaum. Das Rückenteil ist verlängert. Die Jacke ist zertifiziert nach EN ISO 20471:2013 Klasse 2 und EN 14058:2004 Klasse 1 sowie waschmaschinengeeignet bei 30 Grad. Eine Kapuze gibt es nicht, worin unser Tester aber kein Manko sieht: "Die Jacke ist gut geeignet bei Übergangstemperaturen", erklärt Hanselmann. Das Urteil: "Alle Nähte sind sauber verarbeitet. Die Jacke macht einen hochwertigen Eindruck und lässt sich angenehm tragen. Für die praktische Arbeit ist sie gut geeignet." Unverbindliche Preisempfehlung (netto): 147 Euro.

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