Heutzutage herrscht in vielen Logistikunternehmen ein eher raues und freudloses Betriebsklima. Billigkonkurrenz und Fahrermangel prägen häufig die Stimmung. Auch der Chef des Kölner Thermospediteurs IFL, Sotirios Kariofillis, bekommt das in Diskussionen oft mit und auch er bleibt von vielen Ärgernissen der Branche nicht verschont. Doch als vergangenes Jahr ein Kollege von ihm gleich das baldige Ende der deutschen Transportbranche prophezeite, wurde ihm dieser Pessimismus zu viel. Seine Reaktion: Um die Stimmung in seinem Unternehmen zu verbessern und dem allgemeinen Frust die Harke zu zeigen, statt zu resignieren, orderte er ein neues, mächtig herausgeputztes Flaggschiff für die Flotte.
"Revolutionäre Logistik mit Liebe"
Klar muss auch Kariofillis mit spitzem Bleistift rechnen. Aber wenn man betrachtet, dass der Anschaffungspreis eines Lastzuges nur einen Bruchteil der Betriebskosten während der Einsatzzeit ausmacht, ist der Gedanke, in einen gestylten Lkw zu investieren, gar nicht so abwegig. Dafür demonstriert man bei Kunden und Fahrern Stil und Stärke. Nun sind die Kölner ja auch, wenn man das so verallgemeinern darf, fröhliche und lebensfreudige Menschen. Auch der IFL-Chef ist ungeachtet seines griechischen Namens ein echter Kölscher Jung. So ist er trotz seiner Verantwortung für die Flotte von 16 Lastwagen kein brummiger Boss geworden, sondern ein netter und offener Typ geblieben. Das merken wir gleich, als wir zu Besuch auf dem Kölner Großmarkt sind. Das Klima im Büro ist von Herzlichkeit geprägt, und zu den guten Neujahrswünschen gibt es obendrein Umarmungen vom Chef. Aki, wie er in Kurzform von seinen Leuten genannt wird, hat mal Bürokaufmann gelernt. Als er es dabei im Warenversand mit Lkw-Fahrern zu tun bekam, gefiel ihm deren offene und ungekünstelte Sprache. Also wurde er Disponent und lernte am Flughafen Köln, wie man Luftfracht-Teilpartien möglichst geschickt per Lastwagen verschickt.
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