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Transportwelt Wir brauchen faire Bedingungen

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Das Umweltbundesamt (UBA) sieht zahlreiche Möglichkeiten, um die Schiene aufzuwerten. UBA-Präsident Jochen Flasbarth schlägt vor, im Verkehrshaushalt Mittel von der Straße abzuzweigen. Auch hinterfragt Flasbarth im Gespräch mit trans aktuell-Redakteur Matthias Rathmann die Zweckbindung der Einnahmen aus der Lkw-Maut. Auch diese Mittel könnten dazu beitragen, das Schienennetz auf Vordermann zu bringen. trans aktuell: Herr Flasbarth, bei der Klimaschutzdebatte zeigen die Finger meist auf den Straßenverkehr und besonders auf den Güterverkehr. Zu Recht? Flasbarth: Die Finger zeigen überall hin. Denn wenn wir die Klimaschutzziele erreichen wollen, muss jeder einen Beitrag leisten. Andernfalls können wir die Reduktion der Treibhausgase um 40 Prozent bis 2020 und um mindestens 80 bis 95 Prozent bis 2050 nicht erreichen. Das hat die Energiebranche und in Teilen auch die Industriewirtschaft verstanden. Im Verkehrssektor wird dies noch nicht genügend wahrgenommen. Doch auch die Agrarwirtschaft muss deutlich mehr tun. Speditionen unternehmen mit Blick auf die Effizienz ja schon relativ viel. Aber eben nicht genug? Wir bestreiten nicht, dass sich die Speditionen auf den Weg gemacht haben und immer mehr Firmen die Umweltauswirkungen ihrer Tätigkeit minimieren wollen. Überall wo das geschieht, kann man die Betriebe nur ermuntern, weiterzumachen. Es ist besser, als immer nur zu warten, bis der Gesetzgeber die nächsten Anforderungen formuliert. Denn weitsichtige Unternehmenspolitik zeichnet sich dadurch aus, dass gestaltet und nicht nur aus der Defensive heraus reagiert wird. Und nach UBA-Auffassung sollte das Wachstum vor allem auf der Schiene stattfinden. Richtig? In unserer Studie, die den Beitrag des Güterverkehrs zum Klimaschutz aufzeigt, machen wir uns in der Tat für einen enormen Zuwachs auf der Schiene stark. Wir billigen aber auch der Straße ein leichtes Wachstum zu. Wir gehen in unseren Szenarien also nicht davon aus, dass der Verkehr auf der Straße stagniert. Dieser Zuwachs muss aber erträglicher organisiert werden. Hier sind neue Technologien - zum Beispiel Hybrid-Lkw im Verteilerverkehr - eine erhöhte Auslastung und vieles mehr gefragt. Im Grunde ist damit auch die Kernkompetenz der Spedition angesprochen. Dass Sie der Straße Zuwächse zubilligen, dürfte wahrscheinlich auch damit zusammenhängen, dass die Schiene gar nicht alles aufnehmen kann. Das jedenfalls geht ja aus Ihrer aktuellen Studie hervor. Das Ergebnis der Studie ist, dass über das Schienennetz wesentlich mehr Güter  transportiert werden können, und zwar dann, wenn die entsprechenden Investitionen, die wir aufführen, getätigt werden. Wie würden Sie vorgehen, um Spediteuren den Umstieg auf die Schiene zu erleichtern?Viele sind ja sehr zögerlich. Der erste Schritt ist es, die technische Infrastruktur vorzuhalten. Wenn wir der verladenden Wirtschaft nicht anbieten können, dass sie auf den gewünschten Relationen termingerecht Sendungen transportieren können, haben wir keine Chance. Zwischen den Verkehrsträgern brauchen wir aber faire Wettbewerbsbedingungen. Dann können Verlader auch aus Umweltgesichtspunkten - also auch unter Betrachtung der externen Kosten - ihre Entscheidung treffen. Das UBA hat schon in der Vergangenheit gefordert, die Mautsätze zu verdoppeln. Ist das noch aktuell? Wir fordern ja nicht. Wir geben Ratschläge aufgrund der uns vorliegenden Daten und Erkenntnisse. Wenn man die Kosten internalisiert, kommt man zu solchen prozentualen Anhebungen. Ob die Regierung sich das zu eigen macht, ist eine andere Frage. Sie hat ja auch andere Kriterien zu berücksichtigen außer dem schieren wissenschaftlichen Rat. Das komplette Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von trans aktuell 21/2010 auf Seite 4. Hier können Sie das Fachblatt bestellen.

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