Transporter, die mit 160 km/h über die Autobahn rasen und drängeln - Alltag auf deutschen Straßen oder übertriebenes Horrorszenario? Für Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) scheint der Fall klar. Er verlangt, dass 2,8- bis 3,5-Tonner ab nächstem Jahr nicht mehr schneller als Tempo 130 fahren dürfen. „Ein längst überfälliger Beitrag für mehr Sicherheit im Straßenverkehr“, lobt der Auto Club Europa (ACE). Der Club weist auf das von Kleinlastern ausgehende Unfallrisiko hin. Einem Bericht der Bundesanstalt für Straßenwesen zufolge habe sich die Zahl der Unfälle mit Personenschäden, an denen Transporter beteiligt gewesen waren, seit 1996 mehr als verdreifacht. Drei Viertel der bei Transporterunfällen getöteten Verkehrsteilnehmer kämen aber innerhalb geschlossener Ortschaften oder auf Landstraßen mit Tempolimits ums Leben, kritisiert der Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste. Auch der ADAC lehnt eine Einbremsung der Transporter ab. „Wie Untersuchungen zeigen, geht von diesen Fahrzeugen keine besondere Unfallgefahr aus“, sagt ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker. Um die Sicherheit zu verbessern, müssten nach Ansicht des ADAC Transporter- fahrer besser geschult werden, etwa zur Ladungssicherung. Der ACE wiederum fordert mehr Fahrerassistenzsysteme in Transportern, etwa den Einbau von Notbremssystemen. Der ADAC spricht sich für ABS und ESP aus. Unterdessen hat das Land Bremen Ernst gemacht und ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen für alle Fahrzeuge eingeführt. Das sei gut für Verkehrssicherheit und Umwelt.