In hohem Maße enttäuscht zeigte sich der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) über das gestrige Ergebnis des Sondertreffens der Länderverkehrsminister mit Bundesminister Tiefensee. Die laut BGL irrwitzige Wegekostenrechnung, die den Mauterhöhungsplänen zugrunde liegt, wird anscheinend von den Länderministern mitgetragen. „Wenn Bund und Länder auf der einen Seite mit gestiegenen Wegekosten argumentieren, auf der anderen Seite gleichzeitig akzeptieren, dass die Mittel für die Straßen-Infrastruktur ab 2009 wieder auf das Niveau vor der Mauteinführung zurückgefahren werden, zeigt dies, dass es nur um eine Abzocke des Lkw geht“, so der BGL. Tausende Unternehmensexistenzen und Zehntausende Arbeitsplätze im deutschen Transportgewerbe, das angesichts der Dieselpreissteigerungen ohnehin mit dem Rücken zur Wand stünde, seien durch die Mauterhöhung gefährdet. Wirtschaft und Verbraucher würden durch diese Abzocke schon im nächsten Jahr mit 1,9 Mrd. Euro zusätzlich belastet werden. Verlierer seien die Bürgerinnen und Bürger, die neben längeren Staus auch eine weitere Verschlechterung des Logistikstandorts Deutschland zu tragen haben. „Bundeskanzlerin Merkel sieht zu, wie trotz explodierender Ölpreise alles noch teurer gemacht wird“, so der BGL. Auch der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes zeigte sich tief enttäuscht. Der Fachverband Güterkraftverkehr und Logistik Hessen protestierte ebenfalls und startete eine Unterschriftenaktion im Bereich der Mitgliedsunternehmen, um diesem Protest nach eigener Aussage ein Gesicht zu geben.