In guten wie in schlechten Zeiten vertrauen Transport- und Logistikunternehmen ihren Partnern. Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Price-Waterhouse-Coopers (PWC) haben in der Wirtschaftskrise 84 Prozent der Unternehmen an ihren Kooperationen im Inland festgehalten. Bezogen auf das Ausland bleibt die Zusammenarbeit in 91 Prozent der Fälle bestehen. Auch der Verkauf von Tochterfirmen eignet sich nicht als Beitrag zum Krisenmanagement. Nur drei Prozent der Unternehmen haben sich in den vergangenen zwölf Monaten von einer Beteiligung im Ausland getrennt. Der Umfrage liegen die Antworten von 100 Führungskräften großer Transport- und Logistikunternehmen zugrunde. PWC ließ sie Ende vergangenen von dem Marktforschungsinstitut Tele-Research durchführen. Kooperationen haben vor allem in den vergangenen drei Jahren einen regelrechten Boom erfahren. 44 Prozent der befragten Firmen sind in diesem Zeitraum neue Formen der Zusammenarbeit eingegangen. Dabei sind kleinere Betriebe stärker auf der Suche. Sie haben zwischen 2003 und 2008 durchschnittlich 21 neue Partner gefunden, größere Unternehmen nur acht. Die befragten Firmen berichten von 602 Kooperationen, die sie zusammen in den vergangenen fünf Jahren in Deutschland eingegangen sind. Hinzu kommen 338 neue Partnerschaften im Ausland. Doch auch Übernahmen standen hoch im Kurs. Jedes dritte Unternehmen verleibte sich zwischen 2003 und 2008 andere Firmen ein beziehungsweise hegte entsprechende Pläne. Allein die 100 befragten Firmen kauften zusammen 82 Betriebe. Angesichts der Krise planen nur acht Prozent der Unternehmen in Zukunft weitere Übernahmen. Dreiviertel der Unternehmen geben an, von der Krise betroffen zu sein. 76 Prozent verzeichnen Umsatzrückgänge. Die größeren Firmen sind dabei mit 83 Prozent stärker betroffen als die kleineren, die in 69 Prozent der Fälle sinkende Erlöse verkraften müssen. Für die PWC- Autoren überraschend ist die Tatsache, dass zehn Prozent der kleineren Betriebe beim Umsatz gar zulegten. Im Segment der Mittelständler bekommen Subunternehmer mit Umsätzen von weniger als 50 Millionen Euro am stärksten die Auswirkungen der Krise zu spüren. Die Erklärung: Viele Logistikdienstleister trennen sich in turbulenten Zeiten als erstes von ihren Subunternehmern. Diesen Schritt haben 55 Prozent der Firmen vollzogen. 57 Prozent reduzierten ihre eigenen Transportkapazitäten. Auch beim Personal wurde der Rotstift angesetzt: 60 Prozent der größeren und 52 Prozent der kleineren Unternehmen reduzierten ihre Mannschaften. Ein Problem dabei jedoch: Wenn es wieder aufwärts geht, fehlen diese Leute. Nur ein Fünftel der Unternehmen sieht sich in der Lage, kurzfristig geeignetes Personal einzustellen.