Test Fahrbericht: Der neue Iveco Daily

Leicht veränderte Optik, überarbeitete Motoren und eine Sieben-Tonnen-Variante gehören zu den Neuerungen, mit denen Iveco die Daily-Baureihe künftig präsentiert. Wenn bei Mercedes, VW oder Ford eine Flotte aktualisierter Transporter mit neuen Motoren im Anmarsch ist, lässt auch Iveco nicht lange auf sich warten. Optisch verändert sich wenig, seit der letzten Überarbeitung vor drei Jahren. Seit der jüngsten Modelpflege spannt sich jetzt ein Kühlergrill mit filigran geformten Waben zwischen den großen Scheinwerfern. Drunter, drüber und drum herum bleibt aber alles beim alten. Das gilt für die wuchtigen Stoßfänger, die auf Wunsch in der oberen Hälfte in Wagenfarbe lackiert sind ebenso, wie für die Blechteile insgesamt. Zu teuer kommen solche Änderungen bei verhältnismäßig geringen Stückzahlen, Investitionen, die sich jeder Hersteller derzeit wohl überlegt. Einzig im Heck gibt es stabilere Scharniere ohne Zugstreben, mit denen sich die Türen bis zu 270 Grad öffnen lassen. Die neuen Motoren Spannender sind die Maßnahmen, die das Aggregate-Programm aktualisieren. Die für die schweren Daily-Reihen mit der neuen Bezeichnung „Eco-Daily“ zugelassenen Drei-Liter-Motoren, entsprechen gemäß der europäischen Zulassungsvorschrift „Heavy Duty“ künftig den Abgas-Vorschriften EEV. Möglich machen es eine Piezo-geregelte Common-Rail-Einspritzung, ein zweistufiger Turbolader mit variabler Geometrie, eine elektronisch geregelte Abgasrückführung sowie ein Partikelrußfilter mit motorgesteuerter Regenerierung. Die Werte für die Leistung sind bei leicht abgesenkten Drehzahlbändern jeweils um sechs PS reduziert. In der Einstiegsversion bringt es der 3,0-HPI-Motor dann auf 140 PS, bei 2990 bis 3500 min. Das Drehmoment bleibt bei 350 Nm, liegt aber schon von 1250 bis 3000 min. an. In der stärkeren Variante  leistet der Motor 170 PS zwischen 2990 und 3500 min.. Das Drehmoment liegt nach wie vor bei 400 Nm ab 1250 bis 3000 min. Bestellbar sind die neuen nach EEV zertifizierten Heavy-Duty-Motoren ab dem zweiten Quartal kommenden Jahres. Bei der ab 2013 geltenden Euro-6-Norm wird es laut Iveco dann aber nicht mehr ohne einen SCR-Katalysator gehen. Die Drei-Liter-Motoren für die leichteren Daily-Baureihen lässt Iveco hingegen unangetastet. Beim als „Light Duty“ zugelassenen Daily bleibt alles beim alten. Das heißt, die schwächere Version bringt es auf 146 PS und 350 Nm maximales Drehmoment von 1400 bis 2800 min., die stärkere Version auf 176 PS und 400 Nm Drehmoment bei 1250 bis 3000 min. Beide Varianten erreichen vorerst auch nur die in dieser Zulassungsklasse gültige Euro-4-Norm. Dasselbe gilt für die kleineren 2,3-Liter-Vierzylinder. Sie sollen erst in zwei Jahren auf die den Light Duty-Vorschriften entsprechende Euro-5-Norm gebracht werden. Neu sind hier allerdings zwei weitere Leistungsvarianten mit 106 und 126 PS, die Iveco in das vorhandene Spektrum von 96, 116 und 136 PS schiebt. Begründung des Herstellers: Der Kunde kann die Leistung der Fahrzeuge besser auf seine Ansprüche abstimmen. Fragt sich, ob eine derartig feine Anpassung notwendig ist. Eine Anpassung der Software bietet mit der jüngsten Modellpflege die Agile-Schaltung im Daily. Das Getriebe erlaubt damit beispielsweise beim Heranrollen an Kreuzungen einen manuellen Eingriff, ohne das dabei der Automatikmodus aufgelöst wird. Fahrverhalten Angenehm fällt bereits bei ersten Fahrten die Laufkultur der neuen EEV-Motoren auf. Trotz ausgeladenem Fahrzeug bewältigen sie selbst deutliche Steigungen in einem der oberen Gänge. Dabei gibt es kein Brummen und kein Dröhnen, egal in welcher Drehzahl der Motor den Daily bewegt. Vor allem der 170-PS-Motor zieht souverän aus jeder Drehzahl. Ganz besonders bietet er sich in der neuen Daily-Variante mit sieben Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und mit bis zu 4120 Kilogramm Nutzlast (Kastenwagen) an. Auch hier zeigt er noch vergleichsweise viel Durchzugskraft über einen weiten Drehzahlbereich hinweg; nicht zuletzt dank einer großen Auswahl von Übersetzungen für den Hecktriebler. Unverändert ließ Iveco die Aufteilung in die drei Unterbaureihen L, S und C für die jeweiligen Gesamtgewichtsklassen und Ansprüche an die Belastbarkeit des Chassis sowie der Achsen. Überraschendes Temperament beweist indessen noch eine weitere EEV-Variante in Heavy-Duty-Zulassung im Daily-Motorenangebot: Der Ecodaily Natural Power, ausgelegt als Bifuel-Aggregat mit 136 PS besitzt einen für den Erdgasbetrieb optimierten Diesel-Basismotor. Er entwickelt überzeugende Kräfte bei einer seinen größeren Diesel-Kollegen ähnelnden Charakteristik. Im Notfall übernimmt ein 15 Liter fassender Benzintank die Kraftstoffversorgung, auf den der Gasmotor automatisch umschaltet. Der Innenraum Im Innenraum beschränkt sich die Modellpflege auf Kleinigkeiten: Ein verändertes Layout der Instrumententafel hier, ein zweifarbig dunkelgraues Armaturenbrett mit silbernem Einsatz in der Mitte dort, zudem neue Farben und Materialien von Sitzbezügen und Dachverkleidung, das war´s. Alles in allem ergibt einen Transporter, die nie verleugnete, was er von Anfang an war: Ein bewährter  Arbeiter für die Transportwelt.

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