Spedition Barth Burladingen Barth bietet gut geregelte und sichere Arbeit

Spedition Barth, Spedi-Porträt FF 2/2019. Foto: Jan Bergrath 14 Bilder

Der Mensch macht’s aus. So lautet das Motto der Spedition Barth aus Burladingen. Die Fahrer haben dabei die Möglichkeit, zwischen Begegnungsverkehr, Fernverkehr und Nahverkehr zu wählen.

Gelernt ist einfach gelernt. Und gelernt hat Udo Kleimann in seinem Berufsleben schon viel. Nach seiner Lehre zum, wie es damals noch hieß, Kfz-Mechaniker bei Mercedes-Benz in Balingen, arbeitete er ab 1988 erst für sieben Jahre in der Werkstatt bei Barth in Burladingen. "Dann habe ich mir meinen Kindheitstraum erfüllt", schwärmt Udo, "und bin 1995 auf den Lkw umgestiegen. Das mache ich jetzt seit 23 Jahren. Und mir gefällt es immer noch, die ganze Woche unterwegs zu sein." Und so brückt er an diesem Freitagnachmittag nach der Rampenentladung erst die beiden Wechselbrücken ab, die er aus Frankreich mitgebracht hat, und setzt in einem Zug die beiden vorgeladenen Brücken für Frankreich wieder auf. Seine Frau wartet im Pkw, um ihn abzuholen. Freitag ist Feierabend. Gut geregelte und sichere Arbeit, über den reinen Lohn hinausgehende soziale Leistungen, konsequente Aus- und für die Fahrer selbstverständlich bezahlte verpflichtende Weiterbildung: Damit kann das 1948 gegründete und heute in zweiter Generation von den geschäftsführenden Gesellschaftern Berthold Barth und dessen Cousin Peter-Johannes geleitete Familienunternehmen vor allem bei den Fahrern punkten, die mehr auf die Zuverlässigkeit des Arbeitgebers als auf vom Chef bezahltes Zubehör stehen.

"Um Barth als Arbeitgeber muss ich mir keine Sorgen machen."

Die 230 Fahrzeuge an den sieben eigenen Speditionsstandorten sind daher in erster Linie funktional und konsequent schmucklos. Für Udo kein Problem. Er hat einen Actros 2545 als Gliederzug. In der Regel fährt er zweimal die Woche nach Frankreich, feste Linie, feste Abfahrten, drei bis fünf feste Kunden, immer im Rahmen der Lenk- und Ruhezeiten. "Ich bin gerne Lkw-Fahrer", sagt Udo, "trotz der schlimmen Zustände vor allem auf den deutschen Autobahnen." Was für ihn zählt, ist das Wochenende daheim mit der Familie und sein Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr in Hechingen – die sich auch über einen Kraftfahrer freut. Das Hobby teilt er mit den Söhnen Lukas und Simon. "Um Barth als Arbeitgeber muss ich mir keine Sorgen machen. In Hechingen wird gerade unser neuer Standort gebaut. Dann kann ich in Zukunft zu Fuß zum Lkw kommen." Der Mensch macht’s aus. So lautet hier das offizielle Motto. Auch Michael Pfister (49) verkörpert diese überall spürbare Firmenkultur. Mit 19 hat er seine Lehre zum Berufskraftfahrer begonnen, später ist er zehn Jahre lang selbst die Frankreich-Touren gefahren. 2008 machte er in Absprache mit Barth für ein Jahr die Weiterbildung zum Kraftverkehrsmeister, seit 2009 ist er unter anderem der Ausbildungsleiter. So koordiniert er etwa die regelmäßigen praktischen Trainings der wirtschaftlichen Fahrweise in Zusammenarbeit mit den Trainern der Lkw-Marken MAN, Mercedes-Benz und Scania.

Spedition Barth, Spedi-Porträt FF 2/2019. Foto: Jan Bergrath
Udo Kleimann aus Hechingen: "Ich bin seit 23 Jahren bei Barth und mit der Firma groß geworden. Mir macht es immer noch großen Spaß, die ganze Woche zwei Mal nach Frankreich unterwegs zu sein."

Derzeit wird in der Transportbranche viel über den akuten Fahrermangel und dessen Gründe diskutiert. Immer wieder taucht dabei neben dem Lohngefüge und der fehlenden Wertschätzung auch die oft mangelnde Vereinbarkeit des Berufs mit der Freizeit und der Familie auf. Bei der Jugend von heute gerät zunehmend die innerbetriebliche Weiterbildung in den Fokus. Barth ist ein klassischer Ausbildungsbetrieb mit einer sehr geringen Fluktuation. Pfister ist daher sehr stolz darauf, dass er mit Boris Sauter einen motivierten Auszubildenden gefunden hat, der statt in drei Jahren einen Beruf in vier Jahren zwei Berufe erlernt. "Zuerst habe ich die Ausbildung zum Fachlageristen absolviert", sagt Boris. "Nun ist der Berufskraftfahrer an der Reihe." Damit stehen ihm später zwei Möglichkeiten zur Wahl. Letztendlich fehlt es in der Logistik überall an Leuten. Derzeit hat noch der Fahrerjob die Priorität. "Allerdings möchte ich nach der Ausbildung lieber im Nahverkehr arbeiten, denn ich möchte einfach jeden Abend zu Hause sein." Für Barth ist das überhaupt kein Problem. Die Spedition bietet ihren Fahrern sogar drei Möglichkeiten. "Bei uns gibt es den klassischen Fernverkehr, von Montag bis Freitag", erläutert Pfister, "sowie den klassischen Nahverkehr im Radius von rund 100 Kilometern um den Standort. Die Touren beginnen zwischen 6.00 und 6.30 Uhr am Morgen. Hier müssen die Fahrer allerdings selber den Lkw be- und entladen."Vor allem die dritte Wahlmöglichkeit erfreut sich offenbar immer größerer Beliebtheit: Dank des eigenen Netzwerks gibt es jede Nacht Begegnungsverkehre. "Hier müssen die Fahrer eigentlich nur fahren und unterwegs zu festen Zeiten entweder Brücken oder Auflieger tauschen." Gute Aussicht also auch für Jeremy Jungk, der im dritten Lehrjahr ist: "Hier ist das Arbeitsklima einfach klasse. Und später habe ich als fester Fahrer die Qual der Wahl."

Foto: Jan Bergrath
Barth Spedition GmbH

Zahlen & Fakten

Anschrift: Barth Spedition GmbH, Gammertinger Straße 36–40, 72393 Burladingen

Tel.: +49 (0) 74 75/8 91-0

Fax: +49 (0) 74 75/8 91-10

E-Mail: contact@barth.eu

Internet: www.barth.de

Gründungsjahr: 1948

Unternehmensgröße: Mittelständisches, inhabergeführtes Unternehmen mit einer seit über sieben Jahrzehnten erfolgreichen Marktpräsenz

Umsatz: 77 Millionen Euro

Schwerpunkt: Stückgut, Teil- und Komplettladungstransporte mit eigenem Netzwerk und neun Speditionsstandorten. 105.000 m² Logistikflächen

Beschäftigte: insgesamt 680

Fahrer: 250 Fahrer

Fuhrpark: 230 eigene Fahrzeuge vom 7,5 Tonner für den Nahverkehr bis zum 40 Tonner, sowohl als Wechselbrückenzug oder als Sattelzug, für den Begegnungs- und Fernverkehr. Alle Lkw mit Euro 6 und 450 bis 460 PS, etwa zu 40/30/30 Prozent von Mercedes-Benz, MAN und Scania. Die neuen Lkw mit Assistenzsystemen, Lkw im Fernverkehr mit Standklimaanlage

Eigene Werkstatt: ja, mit zwei Meistern und 11 Mitarbeitern

Einsatzbereich der Fahrer: 80 % innerdeutsch, 20 % Benelux, Frankreich, Österreich und Schweiz

Fahrleistung der Lkw: rund 60.000 im Nahverkehr, rund 90.000–110.000 im Fernverkehr

Offene Stellen: auf Anfrage

Alle Angaben laut:Michael Pfister, Ausbildungsleiter und Gefahrgutbeauftragter

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Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
FF 02 2019 Titel
FERNFAHRER 02 / 2019
5. Januar 2019
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