Ausnahmen bei der Maut, Neuausrichtung des Verbands - um diese Themen drehten sich die Gespräche beim BGL-Sommerempfang.
Sommerliche Temperaturen und lockere Atmosphäre kennzeichneten den 4. Sommer(loch)empfang am Dienstagabend, zu dem die Repräsentanz des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) in Berlin eingeladen hatte. „Wir wollen Danke sagen – und das auf der Arbeitsebene“, charakterisierte BGL-Repräsentant Jens Pawlowski. Er informierte über die Pläne zur künftigen BGL-Struktur und die damit verbundenen Angebotsneuheiten im Rahmen der BGL-Vorteilswelt. Gleichzeitig verwies er darauf, dass das diesjährige Treffen erstmals gemeinsam mit dem Landesverband des Berliner und Brandenburger Verkehrsgewerbes (LBBV) stattfand, mit dem sich der BGL seit Ende November 2017 die Büroräume teilt. „Das hat sich sehr gut bewährt“, bilanzierte er und lobte die „kurzen Wege und die schnellen Absprachemöglichkeiten“. Außerdem passe es menschlich und sei auch praktisch, weil das Büro dadurch immer besetzt sei.
Mautausnahmen: gemeinsame Position mit Bauernverband
Die neue BGL-Strukturen waren nur ein Randthema des Abends. Allgemein wurde die Neuausrichtung aber „wirklich sehr anerkennend zur Kenntnis genommen – auch von den anderen Verbänden“, erklärt Pawlowski auf Anfrage. Vorrangig dreht sich jedoch die Gespräche um die Lkw-Maut. Dabei ging es zum einen um die neuen Mautsätze, die im nächsten Jahr in Kraft treten werden, zum anderen um mögliche Mautausnahmen für landwirtschaftliche Fahrzeuge. Der Bundesrat hatte vor der Sommerpause der Bundesregierung empfohlen, landwirtschaftliche Fahrzeuge bis 40 km/h und jene, die der kommunalen Daseinsvorsoge dienen, von der Maut zu befreien. „Wir haben uns daraufhin mit dem Bauernverband zusammengesetzt und eine gemeinsame Position erarbeitet, mit der wir alle leben können. Aber die Bundesregierung ist der nicht gefolgt“, legt Pawlowski dar.
Die Bundesregierung will demnach landwirtschaftliche Fahrzeuge bis 60 km/h von der Maut befreien. „Das ist etwas, mit dem wir überhaupt nicht leben können“, erklärt Pawlowski, denn dies „ist eine Wettbewerbsverzerrung, die der Staat damit manifestiert“. Auch weitere Ausnahmefälle wie Abfall- und Mülltransporte waren Bestandteil der abendlichen Gespräche.
BGL strebt kürzere Wege auch in Brüssel an
Der scheidende BGL-Präsident Adalbert Wandt informierte am Rande der Veranstaltung, dass auch der Zusammenzug vom hessischen Landesverband unter das BGL-Dach in Frankfurt am Main positive Effekte zeige. Und was an Spree und Main schon Realität ist, vollzieht sich nun auch in Brüssel. Auch dort will der BGL „mit den nordischen Verbänden und anderen westeuropäischen Partnern in einer Bürogemeinschaft enger zusammenrücken“, wie Pawlowski skizziert. „Einfach um kürzere Wege zu haben, sich besser abstimmen zu können und somit schlagkräftiger zu sein“, argumentiert er.