Schwer-Lkw von Hyundai Der Xcient soll die Lkw-Welt verändern

Neues aus der Lkw-Welt, Hyundai Foto: © Hyundai

Korea mal ganz anders in den Schlagzeilen: Hyundai hat gerade erst einen neuen Schwer-Lkw Xcient vorgestellt, der auch das Zeug für den Weltmarkt haben soll.

Anfangs Kleinwagen, dann zunehmend anspruchsvollere Gefährte und weltweit beachtliche Erfolge: Die Pkw von Hyundai sind inzwischen überall ein Begriff. Den Lkw der Südkoreaner aber blieb – zumindest aus europäischer Sicht – bis dahin nur die undankbare Aschenputtelrolle.

Hyundai will Produktionsvolumen verzehnfachen

Das könnte sich bald ändern. Denn was die Südkoreaner da kürzlich auf der Seoul Motor Show unter dem Namen "Xcient" als neuen Schweren vorgestellt haben, das hat gar nichts mehr mit dem immer noch deutlich japanisch geprägten Vorgänger Trago zu tun. Der galt bisher als Flaggschiff von Hyundai. Und der Ehrgeiz ist gewaltig: Sind es derzeit rund 6.000 Schwere, die Hyundai jährlich produziert, so soll das Volumen bis 2017 auf 60.000 Einheiten klettern.

Da der koreanische Markt diese gewaltige Zahl nie und nimmer fasst, können nur globale Märkte das Ziel der Koreaner sein. Peru und Russland zum Beispiel bilden erste Ziele, die Hyundai namentlich in Zusammenhang mit dem neuen Xcient nennt. Außerdem lassen die Südkoreaner keinen Zweifel daran, dass sie künftig eine „bedeutende Rolle“ auf dem weltweiten Markt für Nutzfahrzeuge spielen wollen. Bei den Pkw hat Hyundai dies schon längst geschafft.

Hyundai-Kabine mit klaren Konturen

Bei den Lkw soll es der neue Xcient nun richten. Schon beim Design fällt auf: All das Holzschnittartige und zugleich Schwülstige, sonst ein untrügliches Kennzeichen asiatischen Designs und beim Vorgänger Trago reichlich vorhanden, taucht überhaupt nicht mehr auf. Stattdessen wartet die Kabine mit klaren Konturen und schmissigen bis pfeilförmigen Linien auf, die zumindest eines belegen: Hyundai hat die Designsprache moderner europäischer Lkw genau studiert. Fluch und Segen ist dabei, dass es ein klares, Hyundai-typisches Lkw-Design in der Vergangenheit gar nicht gab.

So konnten die Entwickler zwar ganz unbefangen etwas Neues aus der Taufe heben. Sie werden aber bestimmt auch mit dem Vorwurf konfrontiert werden, dass alles nur mehr oder weniger raffiniert zusammengemischt sei. Der aufmerksame Betrachter erkennt natürlich sofort jede Menge Elemente, die ebenso gut zu Scania, Mercedes, DAF oder Volvo passen könnten. Dennoch: Was weitaus größere asiatische Lkw-Hersteller – namentlich aus China – in jüngster Zeit so vorgestellt haben, kann sich am Hyundai-Wurf wohl kaum ernsthaft messen.

Innenraum erinnert an den Actros

Wie beim Äußeren verhält es sich auch beim Interieur: Die Grund-Architektur des Innenraums – vor allem die Formgebung des Armaturenträgers – erinnert zunächst einmal stark an den neuen Actros. Ebenso der Start-Stopp-Knopf. Jedoch gibt es im Xcient für die Instrumente keine so schicken Tuben wie bei Mercedes, sondern eher eine konventionelle Instrumententafel à la MAN.

Bei den Staufächern unter der Stirn erinnert das eingezogene Segment auf der Beifahrerseite ein wenig an den Kniff von DAF, auf diese Weise Steh-platz für den Garderobenwechsel zu schaffen. Ganz wie es sich für den Lkw von heute gehört, stecken unterm Bett zwei Rollboxen. Und wie beim Volvo ist im Xcient oben statt eines zweiten Betts eine Schrankleiste zu haben.

1.000 Liter Stauraum

Mit Ablagen und Staufächern scheint der Xcient überhaupt ganz gut ausgestattet zu sein. Das Gesamtvolumen des geschlossenen Stauraums beziffert das Werk für die 3,92 Meter hohe Hochdachversion gar auf gut 1.000 Liter: Damit könnte der schnittige Lkw im europäischen Vergleich ohne Weiteres mitmischen.

Mit seiner Motorisierung kann der Xcient durchaus punkten. Es stehen wahlweise zehn Liter Hubraum für 420  PS mit 2.000 Nm oder – als Topmotorisierung – 12,7 Liter Hubraum für 520 PS mit 2.500 Nm zur Verfügung. Variantenreichtum sieht zwar anders aus. Aber ein munterer Anfang dürfte damit allemal gemacht sein.

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