Sattelkupplung Fester Verbund mit dem Trailer

Lube-Tronic von Jost: Eine elektronische Steuerung teilt die zur Schmierung notwendige Fettmenge aus einer Patrone zu. Foto: Jost

Sie bildet mit dem Königszapfen die Schnittstelle zwischen Zugmaschine und Auflieger. Die bewegliche Verbindung trägt zudem einen Teil des Aufliegergewichts.

Die Sattelkupplung bildet die Verbindung zwischen Zugmaschine und Auflieger. Sie nimmt nicht nur einen beträchtlichen Teil des Aufliegergewichts auf, sondern ist auch für die freie Beweglichkeit beider Fahrzeuge zuständig, beispielsweise dann, wenn sich die Zugmaschine an einer Steigung zum Auflieger neigt. Die Sattelplatte ist auf einem Hilfsrahmen montiert. Ihr Gegenspieler, der Königszapfen, ist auf einer Platte am Auflieger verschraubt.

Sattelkupplung nimmt starke Kräfte auf

Geht es bergab, muss die Sattelkupplung die schiebenden Kräfte des Aufliegers aufnehmen, ebenso wie beim Verzögern des Zugs. Diese Kräfte wirken vorwiegend auf die Kontaktfläche des Verschleißrings in der Mitte der Kupplung. Denen entgegengesetzt sind die Kräfte, die beim Beschleunigen des Sattelzugs auftreten und ebenfalls an der Sattelkupplung zerren. Sie belasten zum Großteil die Kontaktfläche des Schlossstücks.

Ebenso wirken die Wankbewegungen des Aufliegers, die beim Durchfahren von Kurven entstehen, auf die Sattelkupplung. Wichtig beim Aufsatteln eines fremden Aufliegers: Der vordere Überhangradius muss ausreichenden Spielraum zum Fahrerhaus lassen, ansonsten kommt es in engen Kurven zu unliebsamem Kontakt zwischen Fahrerhaus und Auflieger-Bug. Der Überhangradius bemisst sich aus dem Abstand des Königszapfens zur rechten oder linken oberen Ecke des Aufliegers.

Spezielle Kupplung für jede Art von Auflieger

Für den Transport mit zweiachsigen Low-Liner-Fahrzeugen und Megatrailern gibt es höhenverstellbare Sattelkupplungen, die vor dem Aufsatteln das Anheben der Hubvorrichtung mit Druckluft erlauben. Somit können Auflieger mit unterschiedlichen Kupplungshöhen gezogen werden.

Maßgebende Nenngröße für eine entsprechende Auslegung ist die Sattellast, die über die Aufliegerplatte direkt auf die Sattelkupplung wirkt. Hinzu kommt der D-Wert, der die Zugkraft zwischen Zugmaschine und Auflieger definiert. Sattellast und D-Wert müssen aufeinander abgestimmt sein, das heißt, der D-Wert eines beladenen Aufliegers muss entweder einer vorgegebenen Nenngröße entsprechen oder darunter liegen.

Beim Einkuppeln wird die Kupplungsklaue in der Stellung "offen" gehalten. Setzt der Fahrer die Zugmaschine zurück Richtung Auflieger, gleitet der Königszapfen in die Kupplung, bis er an die Kupplungsklaue stößt. Die Klaue dreht sich dann über einen Nocken und umfasst den Königszapfen. Beim Abkuppeln gibt die Entriegelung die Kupplungsklaue frei. Fährt die Zugmaschine vor, dreht der Königszapfen die Kupplungsklaue über den Nocken und die Sattelkupplung ist wieder einfahrbereit.

Elektronik überwacht auch die Sattelkupplung

Als sicherheitsrelevantes System des Sattelzugs hat in die ursprünglich rein mechanische Verbindung längst Elektronik Einzug gehalten. Sensoren überwachen inzwischen den kompletten Kupplungsvorgang sowie die Verriegelung und helfen, Fehlkupplungen zu vermeiden. So ermittelt die Elektronik beim Kuppeln beispielsweise die Aufsattelhöhe, überwacht die Position des Königszapfens und des Verschlusszustands. Über eine Anzeige in den Armaturen informieren mit Sensoren ausgerüstete Sattelkupplungen den Fahrer, ob die Kupplung offen oder geschlossen ist.

Als eine hoch belastete Komponente des Sattelzugs unterliegt die Kupplung deutlichem Verschleiß. Dies gilt für Verschlussring und Kupplungsklaue, aber auch für die Kontaktflächen des Königszapfens. Es sind bestimmte Verschleißmaße vorgeschrieben und die betreffenden Teile daher relativ einfach zugänglich und zu tauschen.

Schmierung nötig, ob mit Fett oder eingebaut

Grundsätzlich ist die Verbindung von Zugmaschine und Auflieger auf eine Versorgung mit Fett angewiesen, auch wenn Kupplungen für bestimmte Einsätze seit längerer Zeit wartungsfrei sind. Das Schmierfett sorgt dafür, dass die Kupplung leichtgängig dreht und vermindert den Verschleiß der belasteten Teile. Spezielle Schmiernuten in der Sattelplatte sorgen dafür, dass sich das Fett möglichst gleichmäßig verteilt und lange haftet.

Wartungsfreie Systeme basieren unter anderem auf Werkstoffen wie harten Kohlenstoffverbindungen für die Büchsen des Königszapfens und speziellen Kunststoffbelägen für die Sattelplatte. Bei den sogenannten No-Lube-Kupplungen aus Sphäroguss von SAF-Holland etwa bleiben auch die Lagerschalen zwischen Sattelkupplung und Lagerböcken fettfrei.

Wartungsfreiheit erreichen einige Hersteller aber auch mit integrierten Schmieranlagen, die Sattelplatte und Verschlusshaken mit Fett versorgen. Systeme wie die Lube-Tronic 5-Point von Jost arbeiten mit einer elektronischen Regelung. Die notwendige Fettmenge wird dabei in regelmäßigen Abständen aus einer an der Sattelkupplung angebrachten Patrone zugeführt.

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