MAN-Bilanz Schwacher Nutzfahrzeug-Absatz

Foto: Andreas Wolf

Angesichts schwächelnden Nutzfahrzeuggeschäfts setzt MAN auf Programme zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung.

Kurzarbeit, Auftragsrückgänge in Europa und Südamerika, schwierige Zusammenarbeit mit Scania – die Lage beim Nutzfahrzeug- und Maschinenbauer MAN ist ernst. Gemessen an den ungünstigen Rahmenbedingungen habe man 2014 ein passables Ergebnis erzielt, meinte jedoch der Vorstand des Konzerns, Georg Pachta-Reyhofen auf der Bilanzpressekonferenz von MAN SE in München.

Rückläufiger Absatz und geringe Renditen

Zu schaffen machen dem Unternehmen rückläufige Absatzzahlen und geringe Renditen. 2014 verzeichnete die MAN-Gruppe einen Umsatz von 14,3 Milliarden Euro, zehn Prozent weniger als im Vorjahr. MAN Truck & Bus lag mit einem Umsatz von 8,4 Milliarden Euro um neun Prozent, MAN Latin America mit 2,3 Milliarden Euro sogar um 24 Prozent unterhalb des Vorjahrs.

Ziele nicht erreicht

Der Auftragseingang ging im Nutzfahrzeugbereich um neun Prozent auf 11,4 Milliarden Euro zurück. Wegen verringerter Umsätze liege im Nutzfahrzeugbereich auch das operative Ergebnis mit 221 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert, erklärte Georg Pachta-Reyhofen. MAN Truck & Bus erzielte ein operatives Ergebnis von 152 Millionen Euro, MAN Latin America von 65 Millionen Euro. "Wir haben unsere Ziele nicht erreicht", so der Vorstand der MAN-Gruppe.

Veränderte Marktvoraussetzungen

Man sei vor allem von anderen Marktvoraussetzungen ausgegangen. Neben dem Markteinbruch in Brasilien seien die politische Krise in Russland/Ukraine, die Wechselkurse mit brasilianischem Real, Rubel und Yen sowie der niedrige Ölpreis nicht absehbar gewesen. In Russland beispielsweise, sei der Fahrzeugabsatz von ehemals 7.000 Einheiten auf 6.000 Fahrzeuge und inzwischen auf 4.000 Fahrzeuge zurückgegangen.

Schwere Baureihen laufen gut, leichte und mittlere schlecht

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Georg Pachta-Reyhofen im Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge mit einem Absatz, der leicht unter Vorjahresniveau liege. Ebenso erwartet er bei operativem Ergebnis und operativem Gewinn Werte leicht unter Vorjahresniveau. Der Umsatz erreiche vermutlich den Wert des Vorjahrs. Gut liefen derzeit die schweren Baureihen, das Geschäft mit den leichten und mittleren Baureihen sei hingegen schwierig. Anders Nielsen, Vorstand von MAN Truck & Bus prognostizierte für das westeuropäische Nutzfahrzeuggeschäft ein Absatzplus von fünf Prozent.

Einsparungen in Höhe von 600 Millionen Euro

Beim Verlassen des Tals der Tränen setzt der MAN-Vorstand nun auf Programme zur Effizienzsteigerung und zur Kostensenkung. Einsparungen in Höhe von 600 Millionen Euro erwartet Pachta-Reyhofen bis zum Jahr 2017 allein im Nutzfahrzeug-Segment. Sie sollen etwa zu gleichen Teilen auf die Bereiche Vertriebsmargen, Materialkosten und gestraffte Strukturen entfallen.

Notwendige Kapazitätsanpassung

Angesichts einer "notwendigen Kapazitätsanpassung" will MAN die Kurzarbeit in zwei Werken vorerst beibehalten. Zu einem damit einhergehenden Personalabbau wollte Anders Nielsen allerdings nichts sagen. Die Schließung von Werken werde aber nicht in Betracht gezogen. Nach der Situation mit dem neuen Nutzfahrzeug-Vorstand bei VW, Andreas Renschler, gefragt, erklärte Pachta-Reyhofen: "Renschler kommt von keiner der beiden Marken (MAN oder Scania), sondern von einem neutralen Hersteller. Das sind gute Voraussetzungen."

Allianz mit Scania

Über die konkrete Zusammenarbeit mit Scania äußerten sich Pachta-Reyhofen und Nielsen zurückhaltend. Pachta Reyhofen: "Gespräche und Arbeitsgruppen laufen weiter, man muss eine Allianz schmieden, das steht außer Diskussion." Und Nielsen: "Es geht erstmal um die Kernkompetenzen unserer Werke. Erst müssen wir unsere Hausaufgaben machen, bevor wir eine engere Zusammenarbeit mit Scania angehen."

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