Schließen

Klimaschutz im Verkehr Einigung auf kleinem Nenner

Foto: Ralf Kunze/Pixabay

Milliardenschwere Ausgleichszahlungen drohen, weil der Verkehrsbereich die Einsparung von 40 Prozent der CO2-Emissionen bis 2030 nicht erreichen wird.

Die Regierungskommission für einen besseren Klimaschutz im Verkehr hat sich nur auf kleinere Kompromisse einigen können. Im Verkehrsbereich müssten bis 2030 mindestens 40 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden, aber dieses Ziel wird mit Vorschlägen wie billigeren Bahnfahrkarten, besser vertakteten Zügen, mehr Fahrrädern oder angepeilten zehn Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen nicht erreicht. Infolgedessen könnten milliardenschwere Ausgleichszahlungen für Deutschland fällig werden.

Die Mitglieder der „Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität“, die ein weites Spektrum wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Interessen vertraten, waren bei wichtigen Themen weit voneinander entfernt. Zwar waren sie sich einig, dass Oberleitungen für Lkw an Autobahnen hilfreich sein könnten, um klimaschädliche Abgase zu vermeiden. Maßnahmen wie die Anpassung der Steuersätze von Benzin und Diesel, die Einführung einer CO2-Steuer oder einer Extra-Gebühr bei der Anschaffung von Autos mit hohem Verbrauch wurden jedoch nicht konkretisiert.

Experten sehen in den jetzigen Vorschlägen eine Verwässerung des ursprünglichen Entwurfs, der zu Jahresbeginn publik geworden war. Darin fanden sich nicht nur eine klar definierte 25-Prozent-Quote für E-Autos sondern auch ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen, das insbesondere bei Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) für Empörung gesorgt hatte. Auch von steuerlichen Maßnahmen, wie sie unter anderem von der OECD empfohlen werden, hält der Minister nichts. Ob die Expertenkommission ihre Arbeit fortsetzt, steht derzeit noch nicht fest.

Eine Analyse von Boston Consulting und Prognos im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) ist indes schon längst zu dem Ergebnis gekommen, dass das Klimaschutzziel bei Ausreizung aller technischen Hebel und mit Mehrinvestitionen zwischen 243 und 256 Milliarden Euro erreichbar ist. Nötig wären unter anderem ein Plus von 60 Prozent beim Güterverkehr auf Schiene und Binnenschiff und 35 Prozent mehr Fahrgäste in Bus und Bahn. Außerdem müssten neben einer Digitalisierungsoffensive vier bis fünf Mal mehr CO2-neutrale Kraftstoffe wie Biogas oder E-Fuels eingesetzt werden.

Unsere Experten
Harry Binhammer, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Harry Binhammer Fachanwalt für Arbeitsrecht
Experte für Flottenmanagement und angewandte Mobilitätsangebote Rolf Lübke Mobilität, Fuhrpark (inkl. Wasserstoff-Expertise)
Aktuelle Fragen Bullenfänger illegal? Sind Bullenfänger in Deutschland erlaubt? Arbeitszeit: Anfahrt zum Stellplatz Ist die Anfahrt zum Lkw-Stellplatz Arbeitszeit? Digitacho (Nachrüstpflicht) Gibt es eine Digitaltacho-Nachrüstpflicht für alte Lkw?
Betriebsstoffliste 2023
Mehr als 2.500 Produkteinträge

Immer auf dem neuesten Stand: Die DEKRA Betriebsstoffliste 2023

Kostenloser Newsletter
eurotransport Newslettertitel Jetzt auswählen und profitieren

Maßgeschneidert: Die neuen Themen-Newsletter für Transportprofis.

Who is Who
Who is Who Nutzfahrzeuge 2019 WHO IS WHO Nutzfahrzeuge

Alle Hersteller, Zulieferer und Dienstleister für Nutzfahrzeugflotten.

eurotransport.de Shop
Web Shop Content Teaser Der Shop für die, die es bringen.

Zeitschriften, Bücher, Lkw-Modelle, Merchandising und mehr.