Gespräche mit Busherstellern Flixbus will Brennstoffzelle testen

Foto: Freudenberg Sealing Technologies

In Zusammenarbeit mit Freudenberg Sealing Technologies will Flixbus künftig Brennstoffzellen-Busse im Fernbuslinienverkehr testen. Auch Gespräche mit Busherstellern laufen bereits.

Die ersten drei unter der Flixbus-Flagge fahrenden Elektro-Busse in Frankreich und Deutschland bekommen alternativ angetriebenen Zuwachs – so will der Fernbusanbieter aus München in Zukunft gemeinsam mit Freudenberg Sealing Technologies ein Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb erproben. Laut Angaben von Flixbus laufen hierzu bereits erste Gespräche mit Busherstellern. Das Unternehmen sieht in diesem neuen Projekt eine Chance für europäische Busbauer, "die Mobilitätswende endlich mitzubestimmen". Die batterieelektrischen Busse des Unternehmens stammen von den chinesischen Produzenten BYD und Yutong.

Leistung auf Diesel-Niveau, 500 Kilometer Reichweite

Foto: Freudenberg Sealing Technologies
Freudenberg Sealing Technologies wird den kompletten Brennstoffzellenantrieb inklusive des ergänzenden Batteriesystems entwickeln.

Der neue Flixbus-Brennstoffzellenbus soll ähnlich leistungsfähig sein wie aktuelle, konventionell angetriebene Busse. In Sachen Reichweite spricht Flixbus von mindestens 500 Kilometern, für das Nachtanken von Wasserstoff sollen maximal 20 Minuten ausreichen. Freudenberg Sealing Technologies wird hierfür den kompletten Brennstoffzellenantrieb inklusive des ergänzenden Batteriesystems entwickeln und liefern. Laut eigener Angaben ist der Technologiespezialist bereits vor über 20 Jahren in die Entwicklung von Komponenten für Brennstoffzellen und Batterien eingestiegen und beansprucht die Entwicklung serienreifer Gas-Diffusions-Lagen (GDL) und Dichtungen für den Brennstoffzellen-Stack für sich. Im letzten Jahr hat das Unternehmen zudem einen Brennstoffzellenhersteller erworben, außerdem hält es die Mehrheit am amerikanischen Batteriehersteller XALT Energy.

"Ein Hybridsystem, welches Batterie- und Brennstoffzellen intelligent kombiniert, ist besonders für schwerere Fahrzeuge, die lange Strecken zurücklegen praktikabel; da rein elektrische Antriebe derzeit noch eine geringe Reichweite haben", erklärt Claus Möhlenkamp, CEO von Freudenberg Sealing Technologies. Zunächst solle in der Validierungsphase eine repräsentative Busflotte von 30 Fahrzeugen mit dem System ausgerüstet werden.

Für die Erprobung der Brennstoffzellen-Busse im Fernbuslinienverkehr streben Freudenberg Sealing Technologies und Flixbus eine öffentliche Förderung im Rahmen des "Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie" (NIP) an. Dadurch soll die lokal emissionsfreie Technologie schneller Marktreife erlangen können und so maßgeblich zur Reduktion von CO2 im Straßenverkehr beitragen.

Klimaneutral bis 2030

Neben der Erprobung eines Brennstoffzellenbusses hat die Flixbus-Mutter FlixMobility auch einen ambitionierten Plan zur Klimaneutralität des Unternehmens vorgestellt. Demnach soll FlixMobility selbst als auch die vom Unternehmen angebotenen Bus- und Zugreisen bis 2030 komplett klimaneutral sein. Schon heute fahren die Flix-Trains und die Elektrobusse von Flixbus mit Ökostrom. Jeder zehnte Fahrgast nutzt dazu die Möglichkeit, die durch seine Reise entstehenden Emissionen über atmosfair zu kompensieren.

"FlixMobility will den umweltfreundlichsten Linienverkehr der Welt schaffen", so Mitgründer André Schwämmlein. "Im Angesicht des Klimawandels sowie zunehmender Pkw- und Flugreisen steht die gesamte Mobilitätsbranche vor der Aufgabe, einen Wandel zur Nachhaltigkeit zu meistern. Dabei glauben wir an die Innovationskraft der deutschen Unternehmen und wollen signifikant investieren, um klimaneutrales Reisen zu ermöglichen." Schwämmlein hofft auf die Unterstützung der Politik. Neue Belastungen für die Branche müssten vermieden werden, um den Unternehmen die Chance zu geben, in Innovation und Nachhaltigkeit zu investieren.

Laut eigener Angaben führt Flixbus auch Gespräche über den Einsatz von Bussen, die mit Biogas betrieben werden. "Wir sind optimistisch, durch alternative Antriebe und technische Weiterentwicklung langfristig einen echten Unterschied machen zu können", so Mitgründer Daniel Krauss.

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