Fahrzeuge Es gibt zu viele Schwerstverletzte

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Hauptgeschäftsführer Christian Kellner war zu diesem Anlass Gast beim traditionellen Redaktionsgespräch von lastauto.de. In der Zukunft will sich die Organisation insbesondere für die Reduktion der Verkehrstoten und Schwerstverletzten einsetzen. Auch bei der Entschärfung von Unfallhäufungsstellen ist sie beteiligt. Der Diplom-Pädagoge Kellner sieht im Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz eine gute Möglichkeit, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die von Deutschlands Autobahnen bekannte Plakataktion „Runter vom Gas!“ bezeichnet er als großen Erfolg für den Deutschen Verkehrssicherheitsrat. lastauto.de: Welche Ziele hat sich der Deutsche Verkehrssicherheitsrat für die kommenden Jahre gesteckt?

Kellner: Natürlich wollen wir die Unfallstatistik weiter verbessern. Speziell die Zahl der Schwerstverletzten ist viel zu hoch. Auch im Bereich der Fahrzeugtechnik, zum Beispiel bei den Assistenzsystemen für Nutzfahrzeuge, gibt es noch viel zu tun. Ein weiterer Schwerpunkt ist es, die Unfallkommissionen bei der Entschärfung von Unfallhäufungsstellen zu unterstützen. Wir sind froh darüber, dass der Bund solche Maßnahmen in Zukunft stärker fördern will. lastauto.de: Ist es in Zeiten der Krise nicht schwer, an die notwendigen Fördergelder zu kommen?

Kellner: In der Tat sitzt das Geld bei unseren Kooperationspartnern aus der Wirtschaft nicht mehr so locker. Andererseits engagiert sich der Bund stärker für die Verkehrssicherheit. Wir erhalten dieses Jahr mehr als drei Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt. Unser größter Geldgeber ist allerdings die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Sie steuert über sechs Millionen Euro bei. lastauto.de: Wie sieht es in puncto Verkehrssicherheit bei Lkw und Berufskraftfahrern aus?

Kellner: Wir denken, dass sich durch das Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz letztlich auch die Verkehrssicherheit verbessern wird. Auch junge Kraftfahrer profitieren davon. Im Unterschied zu privaten Fahranfängern zeigen sie nach unserem Wissensstand übrigens keine besonderen Unfallauffälligkeiten. Anders sieht es allerdings bei Kurierfahrern aus, die häufig besonderen Stresssituationen ausgesetzt sind. lastauto.de: Wie kann man dieser Zielgruppe helfen?

Kellner: Wir setzen hier in erster Linie auf Stressprävention und bieten ein spezielles Training über zwei Tage an. Neben einem Fahrsicherheitstraining geht es dabei vor allem um Stressbewältigung. Andererseits wollen wir aber auch an die Disponenten und Verlader ran. Mit der Kampagne „Risiko raus!“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, die im nächsten Jahr gestartet wird, werden auch die Gefahren bewusst gemacht, die durch eine zu enge Zeitplanung entstehen. lastauto.de: Ihre Kampagne „Runter vom Gas“, die mit aufwühlenden Motiven auf die Gefahren zu schnellen Fahrens aufmerksam macht, geht im Spätsommer in die dritte Auflage. Wir waren die bisherigen Reaktionen darauf?

Kellner: Die Kampagne wurde sehr stark diskutiert, teilweise wurde uns auch vorgeworfen, dass wir zu drastisch gewesen seien. Insgesamt ist die Beurteilung aber sehr positiv und die Akzeptanz auch unter Angehörigen von Verkehrsopfern sehr hoch. Die Menschen reden über das Thema. Das ist das Beste, was einer Kampagne passieren kann.

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