Exklusiv: TruckScout24-Chef Danne Trotz Corona mit neuem Design zu mehr Usern

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TruckScout24 geht mit neuem Design und optimierter Software ins Spätjahr 2020. Im Interview erklärt Geschäftsführer Boris Danne, wie er die Händler weiter unterstützen will und welche Auswirkungen die Corona-Krise auf den Gebrauchtmarkt hat.

Herr Danne, TruckScout24 hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Jetzt starten Sie mit einem neuen Design durch. Klären Sie uns über die Hintergründe auf!

Danne: Mit der Übernahme durch die Machineseeker Group, die den europaweit führenden Online-Marktplatz für Gebrauchtmaschinen betreibt, mussten wir TruckScout24 technisch von AutoScout24 lösen. Die auf Nutzfahrzeuge spezialisierte IT-Plattform war zwar Teil der Übernahme, trotzdem: Die Datenbanken, die Software auf eigene Beine zu stellen – das war ein echter Kraftakt. Dadurch haben wir nun aber einen größeren Handlungsspielraum. Und wir können viel zielgerichteter investieren. Wir gehen jetzt mit einem komplett neuen Auftritt an den Start.

Worauf genau lag Ihr Fokus?

Danne: Auf der Agenda standen die Stabilisierung der IT, schnellere Ladevorgänge und ein übersichtlicheres Design. Wichtig war uns auch, dass wir auf mobilen Geräten gut ausschauen und problemlos bedienbar sind. Mittlerweile greifen immerhin über die Hälfte unserer User über Smartphone und Co. auf unsere Webseite zu!

Und was ist die Idee hinter dem neuen Logo, der neuen Farbgebung?

Danne: Das Scout24-Design und das TruckScout24-Logo haben ihren Ursprung vor über 20 Jahren. In der Zwischenzeit sind wir nicht mehr nur ein Anzeigenmarkt, sondern immer mehr ein digitaler Serviceanbieter für unsere Händler und Verkäufer. Dieser Entwicklung wollen wir mit dem neuen, frischen Design Rechnung tragen. Durch die unterschiedlichen Farben innerhalb der Scout24-Familie entsteht außerdem eine bessere Differenzierung, aber man erkennt weiterhin die gemeinsamen Wurzeln.

Konnten Sie schon erste Rückmeldungen einsammeln?

Danne: Über die Daten, ja. Die eigentlichen, für die User nicht wirklich sichtbaren technischen Neuerungen sind nämlich schon im Mai online gegangen. Damit haben wir im Schnitt 0,7 Sekunden an Ladegeschwindigkeit gewonnen – normalerweise wird da im Millisekundenbereich optimiert. Ein Meilenstein, gerade für mobiles Browsen und bei schlechten Datenverbindungen. Die Nutzer mobiler Endgeräte verweilen 30 Prozent länger auf unserer Seite. Durch die verbesserte Nutzbarkeit und gesteigerte Kundenzahlen haben wir die Nachfrage für unsere Kunden um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern können.

Wie sieht damit das Feedback auf der Seite der Händler aus?

Danne: Die Kündigungsquote ist zurückgegangen, mehr neue Händler sind nachgekommen. Auch während der Corona-Krise konnten wir Wachstum verzeichnen. Wenn man offline nicht verkaufen kann, wird die Online-Welt schließlich umso wichtiger, um weiter sichtbar zu bleiben. Wir haben hier aber trotzdem schnell die Entscheidung getroffen, die Händler nicht zusätzlich belasten zu wollen – und haben nicht die Gebühren erhöht, wenn sich der Bestand an Inseraten gestaut hat.

Und wie hat sich das Angebot entwickelt in der Krise?

Danne: Aktuell zählen wir rund 103.000 Fahrzeuge in unserer Datenbank. In der Hochphase des Lockdowns hatten wir bis zu 117.000 Inserate. In den vielen Gesprächen, die wir mit den Händlern führen, zeigt sich, dass viele nicht mehr so unglücklich sind, wie sie das noch im Frühjahr waren. Auch wenn in Bezug auf Lkw und Trailer noch von keiner klaren Erholung gesprochen werden kann, hat der Bestand abgenommen. Es wird also wieder mehr gekauft.

Welche Themen gehen Sie als nächstes an?

Danne: Wir müssen das Inserieren noch nutzerfreundlicher gestalten. Und es beispielsweise erleichtern, mit einem mobilen Gerät ein neues Fahrzeug samt der zugehörigen Fotos anzulegen. Dann arbeiten wir daran, den Händlern klarer zu vermitteln, wie viele Interessenten sich über uns bei ihnen melden. Vielen ist nicht bewusst, wie viele Telefonate auf ihr Inserat auf unserer Webseite zurückzuführen sind. Und als vielleicht wichtigsten Punkt sehe ich den Ausbau in Richtung Osteuropa. In Polen konnten wir unsere Sichtbarkeit jüngst um 58 Prozent steigern – und sehen immer noch riesiges Potenzial. Daher haben wir in den letzten beiden Jahren auch unser Team verstärkt und neue Mitarbeiter angestellt, die unterschiedlichste Sprachen beherrschen.

Möchten Sie auch Auktionen integrieren oder Preise bewerten?

Danne: Wir denken darüber nach, ob Auktionen gerade bei gebrauchten Fahrzeugen eine ergänzende Option sein könnten. Aber wir wollen das gemeinsam mit den Kunden angehen und immer in den Fokus setzen, wo wir als B2B-Partner noch unterstützen können. Preisbewertungen wiederum sind im Nutzfahrzeugbereich mit seiner wahnsinnigen Breite an Ausstattungen und Aufbauten viel komplexer als im Pkw-Segment. Dafür sind Käufer und Verkäufer in aller Regel aber auch Profis, die wissen, wie sie die Preise bewerten müssen.

Und den kompletten Verkauf online abzuschließen, ist das in Zukunft denkbar?

Danne: Die Transaktion online abzuschließen ist nicht das Problem, es muss nur in den Markt passen. Für Ersatzteile wäre das beispielsweise eine Idee. Im Falle von neuen Lkw sind für viele Interessenten die Beratung vor Ort und eine Probefahrt dann aber vielleicht doch zu wichtig.

Zur Person

Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Mannheim ist Boris Danne 2013 in die Geschäftsentwicklung des Online-Marktplatzes AutoScout24 eingestiegen, ehe er parallel zum Börsengang der Scout24-Gruppe im Jahr 2016 die Verantwortung über die Nutzfahrzeuge übernahm. Danne und sein Team retteten den stiefmütterlich behandelten Zweig vor der Abschaltung und konnten die Plattform 2019 mit der Machineseeker Group als neuen Partner übernehmen. Seither firmiert Danne als Geschäftsführer der TruckScout24 GmbH.

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