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BGL-Imagekapagne Maut Everest für die Branche

BGL Foto: BGL

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) zieht eine große Kampagne für den Straßengüterverkehr auf: "Maut Everest – So kommen wir nicht über den Berg". Unternehmen können sich dem anschließen.

Der Anstieg ist mit hohen Kosten verbunden und sehr beschwerlich: Die deutschen Unternehmen des Güterkraftverkehrs stehen mit der geplanten Mauterhöhung zum 1. Dezember vor einer monumentalen Herausforderung. Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) will mit einer ganzheitlichen Kampagne die volle Aufmerksamkeit von Bevölkerung und Politik auf dieses Problem lenken – unter dem Claim „Maut Everest – So kommen wir nicht über den Berg“.

Zusätzliche Belastung gefährdet Branchenunternehmen

Anders als die Alpinisten, die den Mount Everest besteigen wollen, haben sich die Unternehmen die beschwerliche Aufgabe aber nicht freiwillig ausgesucht, gleichwohl geht es bei einigen auch um die unternehmerische Existenz. Prof. Dr. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher beim Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) will daher in einem ersten Schritt auf die Belastung durch die CO2-Maut aufmerksam machen; in einem zweiten Schritt soll in einer Fortsetzung der Kampagne die Bedeutung der Logistikwirtschaft, und insbesondere des Mittelstands, hervorgehoben werden.

Foto: BGL
Die CO2-Maut stellt ab Dezember die Branche vor eine Riesen-Herausforderung.

Preissteigerungen in allen Segmenten, wirtschaftliche Eintrübung, der Umstieg auf alternative Antriebe „Die Branche hat einen enormen Handlungsdruck, die erweiterte Lkw-Maut, die beinahe eine Verdoppelung der Mautsätze bedeutet, kommt zur Unzeit“, sagt Engelhardt gegenüber trans aktuell. Dabei sei der BGL nicht prinzipiell gegen die CO2-Komponente der Lkw-Maut, insbesondere dann, wenn auch entsprechende Fahrzeuge sowie Tank- und Ladeinfrastruktur zur Verfügung stehen.

BGL verbindet vier Kernforderungen mit der Kampagne

Laut Engelhardt lasse sich nun zwar aufgrund der Entscheidung der Koalition an der künftigen Höhe der Mautsätze möglicherweise nichts mehr ändern, wohl aber am Termin –der Verband fordert eine stufenweise Einführung der CO2-Maut, analog zum zunehmenden Angebot hinsichtlich alternativer Fahrzeugkonzepte und Infrastruktur.

Hilfsweise plädiert Engelhardt zumindest für einen anderen Starttermin als den vorgesehenen 1. Dezember. Etwa den 1. Januar 2024, was sich in den Jahreskontrakten der Unternehmen besser abbilden ließe. Die dritte Forderung sei die Einhaltung der Zusagen aus dem Koalitionsvertrag, wonach es keine Doppelbelastung für die Branchenunternehmen aus der CO2-Bepreisung über das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) und der CO2-Maut geben werde. Und die vierte Forderung: den Fluss des „Geschlossenen Finanzierungskreislaufes Straße“ der Lkw-Maut wieder auf die Straße zu richten – für Infrastruktur und aus Verkehrssicherheitsgründen dringend notwendiger Lkw-Parkplätze, und nicht für die Schiene. „In der jetzigen Form wurde mit der CO2-Maut dem Verkehrsgewerbe ein Bärendienst erwiesen“, sagt Engelhardt.

Finanzielle Unterstützung kann die Kampagne weit tragen

Die Kampagne, die größte, die der BGL seit einem Jahrzehnt gestartet hat, soll ein Umdenken erreichen, aber kein Polit-Bashing darstellen. Dafür weiß der BGL-Vorstandssprecher alle Landesverbände, deren Gremien und Präsidenten hinter sich. Und auch die Mitgliedsunternehmen: Für die Finanzierung hat der Verband zur Unterstützung aufgerufen und bislang schon 140.000 Euro zusammengetragen; vom kleinen Unternehmen, das spontan 5.000 Euro zusteuerte, bis hin etwa zum badischen Landesverband, der 35.000 Euro bereitstellte. Für Engelhardt auch ein starkes Zeichen von Solidarität in einer Zeit, die für viele Unternehmen von Unsicherheit geprägt ist.

Bei der professionellen Umsetzung wird der Verband aus Frankfurt von der Berliner Agentur dreissig24 unterstützt, die sich auf die Arbeit für Bau, Handwerk und den Mittelstand spezialisiert hat. Laut Geschäftsführerin Rebekka Csizmazia ist es ein Anliegen der Kampagnenmacher, dass die breite Bevölkerung sich des Themas annimmt, deswegen werde neben der Fachpresse auch ein großer Medienverteiler in die Kampagne mit einbezogen.

Branchenunternehmen klären auf

Die Intention sei nicht eine Streitkampagne, sondern eine Initiative, die der Gesellschaft und der Politik die Hand reiche, und bei der die Branchenunternehmen auch zu Wort kommen. Seit Mai konnten BGL-Mitgliedsunternehmen dies schon mit einer „Roten Karte“ in den Sozialen Medien tun, mit der neuen Imagekampagne nun auch etwa auf Fahrzeugen: Unter der Webseite www.mauteverest.de/ finden sich zahlreiche Werbematerialien, mit denen Firmen und Einzelpersonen ihre Unterstützung der Maut-Everest-Kampagne nach außen tragen können (siehe Kasten). Zudem hat die Agentur mit dem Systainer-Anbieter Tanos einen Partner an der Hand, mit dem auch die Landesverbände ausgestattet werden können, um vom Aufkleber bis hin zu Caps und T-Shirts mit dem Kampagnenslogan die Initiative weiterzutragen und zu finanzieren.

Zweiter Kampagnenteil: „Ich fahr‘ für Dich“

Denn laut BGL-Vorstandssprecher Engelhardt soll im Rahmen der zweistufigen Imagekampagne dann zu einem späteren Zeitpunkt eine Überleitung zu einer weiteren Botschaft erfolgen: „Ich fahr‘ für Dich“ soll das Thema weiter verfestigen und einen emotionalen Aspekt einbringen.

Damit dies breitflächig gelingt, ruft der Verband zu weiterer finanziellen Unterstützung auf. Der BGL zieht den Rahmen auf 700.000 Euro bis hin zu einer Million auf. „Wir sind offen für jegliche Art der Unterstützung – von Logistikunternehmen, aus der Fahrzeugbranche, aus allen vor- und nachgelagerten Branchen, von Seiten aller Verbände“.

Großer Zuspruch in den Sozialen Medien

Eine breit angelegte Kampagne mit Nachdruck – die jetzt schon Wirkung zeigt. Laut Rebekka Csizmazia von der Agentur dreissig24 war ein entsprechendes Instagramm-Posting mit einem Gewinnspiel bereits nach wenigen Minuten überzeichnet, innerhalb weniger Tage wurden bei Kampagnen-bezogenen Postings in den Sozialen Medien Anstiege von bis zu 400 Prozent verzeichnet. „Hier ist ein richtiger Push passiert“, sagt sie.

Um das Momentum weiterzutragen, braucht es laut Engelhardt die Unterstützung aller Unternehmen, bei Postings im Internet, aber auch sichtbar auf Bekleidung und Fahrzeugen, vom Firmen-Pkw bis zum Trailer: „Gerade diese rollende Werbemittel sind unbezahlbar. Je mehr unterwegs sind, desto sichtbarer werden wir als Branche mit unserem Anliegen“.

Auch Christina Scheib, BGL-Botschafterin für Berufskraftfahrerinnen, und Dirk Baumgart, Gründer der „Interessengemeinschaft pro Lkw“, sind Laut Engelhardt mit eingebunden und helfen mit ihrer Reichweite, das Anliegen der BGL-Imagekampagne ins Land hinauszutragen. „Wir hoffen auf weitere Unterstützer und Botschafter, die dazu beitragen, dass die Branche und insbesondere der Mittelstand wieder die Bedeutung erhalten, die sie verdient haben“.

Die Kernforderungen

Vier Kernforderungen der BGL-Kampagne zum Thema CO2-Maut:

1. Forderung nach einer stufenweisen Einführung der CO2-Maut

2. Verschiebung des Starttermins auf den 1. Januar 2024

3. Keine Doppelbelastung der Unternehmen durch CO2-Preis und CO2-Maut

4. Rückkehr zum Finanzierungskreislauf Straße: Nutzung der Lkw-Mauteinnahmen für den Straßenverkehr.

Die Kampagne unterstützen

  • Unter mauteverest.de finden sich Informationen zur Kampagne sowie Hinweise zur finanziellen Unterstützung, um die Kampagne weiterzuführen.
  • Im Bereich Werbematerialien finden sich WhatsApp-Profilbilder, Templates für Social-Media-Visuals, Logos und Slogans sowie Vorlagen für Aufkleber, auch für ganze Fahrzeuge.
  • In einem Webshop sollen bald entsprechend gebrandete Artikel des Workwear-Spezialisten Blåkläder bestellt werden können, die mit dem Slogan versehen und durch individuelle Firmenlogos ergänzt werden können.
  • Das Berliner Büro des BGL hat Musterschreiben mit den zentralen Forderungen entwickelt, in die Einzelunternehmen ihren Briefkopf einfügen können, um an lokale Abgeordnete heranzutreten. Mehr Infos dazu bei den Landesverbänden.
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