Alpentransit in Österreich Brennertunnel verzögert sich um Jahre

Foto: Brenner Basistunnel, BBT

Die Fertigstellung des Brenner-Basistunnels zwischen Österreich und Italien wird sich wohl um Jahre verzögern.

Die Brenner Basistunnelgesellschaft (BBT SE) hat den Vertrag für den etwa 15 Kilometer langen südlichsten Abschnitt des Projektgebiets in Österreich mit einem Umfang von fast einer Milliarde Euro gekündigt. Bereits kurz nach der Auftragsvergabe habe es „große Auffassungsunterschiede“ mit dem Konsortium unter der Führung des Wiener Bauriesen Porr gegeben, teilte die BBT mit. „Hauptgrund für die Vertragsauflösung sind die endgültige Leistungsverweigerung und Leistungsverzögerungen in mehreren zentralen vertraglichen Punkten.“

Neuausschreibung geplant

Um den Weiterbau des „schwierigen Bauloses“ so schnell wie möglich sicherzustellen und eine Neuausschreibung einzuleiten, sei eine vertiefende Analyse des Gesamtprojekts eingeleitet worden, schreibt die BBT. Ein Streitpunkt zwischen den Beteiligten war die Stärke der stabilisierenden Außenringe des Tunnels, der Tübbinge, die das Konsortium kurz nach der Auftragsvergabe mit einer Stärke von 40 Zentimeter als nicht mehr ausreichend erachtete. Eine kürzlich vom Bauträger vorgelegte Lösung sei bauwirtschaftlich und rechtlich nicht tragfähig gewesen, betont die BBT. Als öffentlicher Auftraggeber habe man sich deshalb zur Vertragsauflösung gezwungen gesehen, „um den sorgsamen und rechtskonformen Umgang mit öffentlichen Geldern zu gewährleisten“. In Medienberichten heißt es, es sei um Mehrkosten von unter 100 Millionen Euro gegangen.

Lesen Sie auch Tatra Phönix, Brennerbasistunnel, Koren Erdbau, FERNFAHRER 2/2020. Tatra Phoenix Härtetest beim Tunnelbau

Porr: Vertrag besteht weiter

Der Baukonzern Porr wiederum will gegen die BBT vorgehen. „Diese einseitige Vertragsauflösung ist eindeutig rechtswidrig“, sagte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Strauss. „Seit nunmehr mindestens zwei Jahren wissen Vorstand und Aufsichtsrat der BBT SE, dass sie bei der Ausschreibung einen Fehler gemacht haben, der die Sicherheit des Tunnels gefährden würde.“ Es seien aus Kostengründen Parameter festgelegt worden, die bei Anwendung der gültigen technischen Normen die sichere Errichtung des Tunnels unmöglich machten. Ein weiterer jahrelanger Verzug des Projektes zwischen der Gemeinde Pfrons und der Staatsgrenze am Brenner verursache Kostensteigerungen in vielfacher Millionenhöhe.

Bis zu fünf Jahre Verzögerung

Die Fertigstellung des Basistunnels war zuletzt für das Jahr 2030 vorgesehen. Der Termin wird sich bei einer Neuausscheibung schwerlich halten lassen, Experten gehen von einer Verzögerung um bis zu fünf Jahre aus. Der jetzt gekündigte Bauauftrag war der größte, der jemals in Österreich vergeben wurde.

Unsere Experten
Harry Binhammer, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Harry Binhammer Fachanwalt für Arbeitsrecht
Rechtsanwalt Matthias Pfitzenmaier Matthias Pfitzenmaier Fachanwalt für Verkehrsrecht
Aktuelle Fragen Bullenfänger illegal? Sind Bullenfänger in Deutschland erlaubt? Arbeitszeit: Anfahrt zum Stellplatz Ist die Anfahrt zum Lkw-Stellplatz Arbeitszeit? Digitacho: Bereitschaft trotz Ladezeit Chef droht mit Abmahnung, wenn wir den Fahrtenschreiber beim Abladen nicht auf Bereitschaft stellen.
Who is Who
Who is Who Nutzfahrzeuge 2019 WHO IS WHO Nutzfahrzeuge

Alle Hersteller, Zulieferer und Dienstleister für Nutzfahrzeugflotten.

Betriebsstoffliste 2023
Mehr als 2.500 Produkteinträge

Immer auf dem neuesten Stand: Die DEKRA Betriebsstoffliste 2023

Kostenloser Newsletter
eurotransport Newslettertitel Jetzt auswählen und profitieren

Maßgeschneidert: Die neuen Themen-Newsletter für Transportprofis.

eurotransport.de Shop
Web Shop Content Teaser Der Shop für die, die es bringen.

Zeitschriften, Bücher, Lkw-Modelle, Merchandising und mehr.