Akasol AG erweitert Rahmenvertrag Weitere Batteriesysteme für Volvo

Foto: Volvo Group, Thorsten Wagner

Die hessische Akasol AG erweitert ihren Rahmenvertrag zur Belieferung des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers Volvo mit Hochleistungs-Batteriesystemen für Busse und Lkw. Die Aktie stieg am Tag nach der AdHoc-Meldung von 33 zeitweise auf rund 37 Euro. 2018 stand das Papier auf rund 55 Euro.

Die Darmstädter Akasol AG liefert bis Ende 2023 Lithium-Ionen-Batteriesysteme der zweiten Generation an den schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo. Die Energiespeicher werden vom Standort Langen sowie vom geplanten neuen Standort in den USA stammen. Das Auftragsvolumen liegt im mittleren bis oberen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Mit der zweiten Generation wassergekühlter NMC-Batterien, die für Depotladung sowie Streckenladung geeignet sind, erhält der Kunde ab 2020 Hochleistungs-Batteriesysteme für Busse und Trucks, die im identischen Bauraum und bei vergleichbarem Gewicht 30 Prozent mehr Energiedichte und somit mehr Reichweite erzielen. Darüber hinaus sind die Batteriesysteme schnellladefähig, was ein besonderes Anliegen von Volvo ist. Bis 2018 hatten die Schweden vollständig auf Opportunity Charging gesetzt und erst dann Batterien mit größerer Energiedichte und somit Reichweite angekündigt. Der bisher für Ende 2020 angekündigte elektrische Volvo Gelenkbus könnte derweil etwas früher auf den Markt kommen, da 2020 alle Wettbewerber solche Modelle angekündigt haben. Bisher laufen in Deutschland noch keine vollelektrischen Busse von Volvo, lediglich das Plug-in-Modell 7900 EH Electric Hybrid.

Nach Aussage von Akasol-CEO Sven Schulz auf der Elekbu in Berlin sind rund 1.000 Batteriesysteme im Auftragsbestand, davon rund 300 für den Pilot-Kunden Mercedes-Benz. Dieser will bald auch eine 292 kWh Bestückung mit Akasol-Batterien anbieten, um eine systemrelevante Reichweite von 200 Kilometern anbieten zu können, die viele Kunden fordern. Neben der ersten Produktions-Anlage in Langen habe man schon die zweite Anlage geordert, da die Nachfrage immer weiter steige.

Mit China konkurrieren

Neben Mercedes-Benz, Volvo, Novabus und Renault Trucks würden auch MAN Trucks im Probebetrieb mit Batterien ausgerüstet. Schulz zeigte sich auf der Bühne überzeugt, "dass wir in Deutschland auch wettbewerbsfähige, preiswerte Batteriesysteme bauen können, gerade im Wettbewerb mit China." Stolz zeigte er sich in seinem Vortrag über die hohe Entwicklungsreife seiner Produkte, deren Prozess er en détail vorstellte. "Manche andere Hersteller sparen sich lange Dauererprobungen und Tests und verkaufen weitgehend A- oder B-Musterstände. Das tun wir dezidiert nicht, denn so etwas schadet der ganzen Elektromobilität. Bei unseren aufwendigen Tests wurden sogar schon zwei Prüfstände zerstört, wegen des Gewichts der großen Batteriemodule."

Brandschutz weiter im Fokus

Eine Brandgefahr sieht der Vorsitzende des aus einem universitären Start-ups entstandenen Unternehmen derzeit nicht: "Wir haben unsere Batterien ständig voll in der Überwachung auf alle erdenklichen Fehlfunktionen." Trotzdem werde man dem Thema Brandschutz weiter höchste Aufmerksamkeit schenken. Derzeit gibt es keine On-Board-Löschsysteme für Elektrobusse und deren Batterien, lediglich für fossile Zuheizer (Webasto) sind diese im Angebot.

"Mit der kontinuierlichen Verbesserung unserer Batteriesysteme erweitern wir sukzessive die Anwendungsmöglichkeiten für elektrisch betriebene Busse und Nutzfahrzeuge. Zum elektrischen Stadtbus kommen jetzt in beeindruckendem Tempo Kurz- und Mittelstrecken-Lkw dazu, wie der Folgeauftrag aus Schweden unterstreicht. Wir sind stolz darauf, dass wir von unserem Kunden auch weiterhin das Vertrauen geschenkt bekommen und damit dynamisch weiterwachsen können", kommentierte Schulz den neuen Rahmenvertrag. "Ein weiterer positiver Effekt der Zusammenarbeit ist die massive Minderung des CO2-Ausstoßes durch die Elektrifizierung tausender Nutzfahrzeuge und Busse. Allein durch diesen Auftrag können die CO2-Emissionen um 50 Prozent und damit um zirka 300.000 Tonnen pro Jahr auf Basis des aktuellen Strommix gemindert werden. Die Luftqualität in den Städten, die diese elektrischen Fahrzeuge einsetzen, wird sich merklich verbessern."

Carsten Bovenschen, Finanzvorstand der Akasol AG: "Die Unterzeichnung des erweiterten Rahmenvertrags mit unserem langjährigen Kunden ist ein großer Meilenstein für unser Unternehmen. Durch den neuen Vertrag haben wir die weitere Zusammenarbeit nachhaltig und langfristig ausgerichtet. Das Auftragsvolumen stützt das geplante Wachstum und sichert unseren Auftragsbestand auf hohem Niveau. Aus diesem Grund haben wir geplante Investitionen in Organisation, Infrastruktur und Produktionskapazitäten teilweise vorgezogen, um damit unsere nachhaltige Expansion und den Hochlauf der Serienproduktion in unserer teilautomatisierten Fabrik in Langen bei Frankfurt am Main zu realisieren."

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