Wie ist die Geschäftsführung einer Spedition optimal aufgestellt? Die Antworten dazu hat Prof. Dr. Sven Cravotta von der SRH Hochschule Heidelberg.
Er untersucht seit Längerem die Geschäftsführungsformen in langlebigen industriellen Familienunternehmen. Da auch zahlreiche Speditionen familiengeführt und mittelständisch geprägt sind, können die Ergebnisse übertragen werden. „Es gibt drei Modelle, wie das Management von Speditionen ausgestaltet werden kann: die familiengeführte Spedition, die fremdgeführte und die gemischt geführte“, erklärt der Hochschullehrer.
Was sind die Spezifika der jeweiligen Geschäftsführungsmodelle? Beispiel familiengeführte Spedition: Die Führungskräfte arbeiten mit großem Engagement, oft 24/7. Da keine zeitintensiven Abstimmungen mit Externen erforderlich sind, sind hier zudem schnelle Entscheidungen möglich.
Diese Geschäftsführungsform hat allerdings auch Nachteile. Es besteht die Gefahr, dass Unternehmensentscheidungen nicht immer objektiv getroffen werden. „Familieninteressen überlagern oft die Unternehmensinteressen. Und es kommt vor, dass interfamiliäre Streitereien im Unternehmen ausgetragen werden“, weiß Cravotta aus der Praxis. Beides führt demnach oft zu Problemen und Fehlentscheidungen.
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