Die deutsche Industrie hat im April 2010 mit neuer Rekordrate produziert. Auch Auftragseingang, Beschäftigung, Lieferzeiten und Vormateriallager tragen zum Aufschwung bei. Das geht aus dem saisonbereinigten Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) hervor. Gegenüber März legte der Index noch mal um 1,3 Zähler auf 61,5 zu. Der Bereich Produktion verzeichnet nach Angaben des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) das höchste Wachstum seit Beginn der monatlichen Umfrage unter rund 500 deutschen Einkaufsmanagern im April 1996. Einziger Wermutstropfen sind laut Umfrage weiter steigende Rohstoffpreise. Ein Grund für die hohen Produktionszahlen war zum einen die stärkere Nachfrage nach deutschen Erzeugnissen. Zum anderen wurden leer geräumte Lager auf Kundenseite wieder gefüllt. Die auf Hochtouren laufende Produktion führte zu einem leichten Anstieg des Teilindex Vormateriallager. Nach Angaben des BME kletterte er nicht massiv nach oben, da Lieferanten mit Kapazitäts- und Lagerengpässen zu kämpfen hatten. In Folge dessen verlängerten sich die Lieferzeiten immens. Lieferengpässe und die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen wiederum sorgen laut BME für hohe Einkaufspreise. Dieser Teilindex kletterte um 4,8 Zähler auf 72,8. Der EMI ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der Index erscheint beim BME. Erstellt wird er von der britischen Forschungsgruppe Markit Economics.