Dem chinesischen Zulieferer Ninbo Jifeng ist es gelungen, Mehrheitsaktionär des Automobilzulieferers Grammer zu werden.
Im vergangenen Jahr war der bosnische Hastor-Clan am Widerstand von Gewerkschaften und Management gescheitert, die Kontrolle beim Automobilzulieferer Grammer zu übernehmen. Nun ist es dem chinesischen Zulieferer Ningbo Jifeng gelungen, den Grammer-Aktionären ein Übernahmeangebot zu unterbreiten, das 58,66 Prozent annahmen. Dies teilte Grammer in einer gestern versandten Pressemitteilung mit.
Als Partner bereits bewährt
Ningbo Jifeng, hinter dem die Unternehmerfamilie Wang steht, gilt als "strategischer Partner" von Grammer und hielt bereits 25,56 Prozent Anteil. Juniorchef Jimin Wang soll sich deutlich größerer Sympathien in Amberg erfreuen als Hastor, daher empfahlen Vorstand und Aufsichtsrat ihren Aktionären auch, das Angebot aus China anzunehmen. Dennoch kam die im Mai begonnene Übernahme etwas schleppend in Gang. Nun kommen die Chinesen auf 84,23 Prozent des Grundkapitals und sind damit Mehrheitsaktionär des Amberger Traditionsunternehmens.
Garantien für Unabhängigkeit und geistiges Eigentum
Ningbo Jifeng hatte sein Übernahmeangebot Ende Juni veröffentlicht und zuvor eine Investorenvereinbarung geschlossen, die laut Grammer weitgehende Garantien für Arbeitsplätze, Standorte, geistiges Eigentum und Unabhängigkeit umfasst.