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LVSA: Jahnke folgt Bertram Neuer Verbandspräsident in Sachsen-Anhalt

Foto: Herbert Schadewald

Jens-Uwe Jahnke folgt Gerhard Bertram als Präsident im Landesverband des Verkehrsgewerbes Sachsen-Anhalt (LVSA).

Zweifellos war die diesjährige Mitgliederversammlung des Landesverbands des Verkehrsgewerbes Sachsen-Anhalt (LVSA) eine besondere. Sie stand ganz im Zeichen des Abschieds von Gerhard Bertram, der zwölf Jahre als Präsident fungierte. So waren bereits am Vorabend zahlreiche Weggefährten erschienen, um dem 70-Jährigen im festlichen Rahmen Dank zu sagen. Neben Landesverkehrsminister Thomas Webel (CDU) war unter anderem auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Güterverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Prof. Dr. Dirk Engelhardt, der Einladung gefolgt. Er zeichnete Bertram mit der Goldenen Ehrennadel aus.

„Du warst einer der aktivsten Posten und Gründungsmitglied des Landesverbands“, würdigte der neue LVSA-Präsident Jens-Uwe Jahnke das Engagement seines Vorgängers. Jahnke schilderte zahlreiche Episoden, in denen Bertram schier aussichtslose Situationen zu meistern verstand. „Du bist nicht ein Mann der großen Worte, sondern ein Mann der Taten. Aber auf dein Wort ist stets Verlass“, würdigte er den scheidenden Präsidenten.

Ebel und Otto sind LVSA-Vizepräsidenten

Der Wechsel an der Spitze war notwendig, weil die LVSA-Satzung vorsieht, dass das Präsidentenamt nur bis zum 70. Lebensjahr ausgefüllt werden darf. Dieser Zeitpunkt war erreicht, sodass eine Neuwahl erfolgte. Aus der konstituierenden Sitzung des neuen sechsköpfigen Präsidiums gingen Jens-Uwe Jahnke als neuer Präsident sowie Danilo Ebel und Hans-Dieter Otto als Vizepräsidenten hervor. Gerhard Bertram bleibt dem LVSA als Ehrenpräsident erhalten.

Jahnke berichtete von einer hohen Nachfrage nach Transport- und Logistikdienstleistungen, die zahlreiche Unternehmen wegen der engen Personalstruktur oft kaum mehr bedienen könnten. „Allerdings gelang es einer großen Anzahl an Unternehmen, höhere Preise für Transporte und sonstige Dienstleistungen durchzusetzen, sodass die Ertragssituation für eine Vielzahl der Betriebe entspannter als in früheren Jahren war“, bilanzierte er. Positiv bewertete Jahnke, dass nach fast 18 Jahren mit der Gwerkschaft Verdi erstmals ein Manteltarifvertrag und auch neue Entgelttarifverträge geschlossen wurden, die den Unternehmen weitgehende Planungssicherheit böten. „Vorbei sind damit die Zeiten der alten Lohn- und Gehaltstarifverträge, die noch in D-Mark ausgewiesen sind und in großen Teilen unter dem gesetzlichen Mindestlohn lagen“, sagte Jahnke.

BGL-Hauptgeschäftsführer Engelhardt verdeutlichte, dass der Straßengüterverkehr bis 2050 überproportional um 70 bis 80 Prozent wachsen werde. Ausführlich stelle er auch die neue BGL-Struktur sowie die verschiedenen Möglichkeiten im Kampf für einen fairen Wettbewerb vor, wie beispielsweise die neue Task Force.

BAG-Präsident Marquardt: Mautdiskussion nicht zu Ende

Der Präsident des Bundesamts für Güterverkehr (BAG), Andreas Marquardt, machte deutlich, dass es eine Mautharmonisierung ohne die Verbände nicht gebe. Gleichzeitig zeigte er sich erfreut, dass es keinen Mautunterschied zwischen Autobahnen und Landstraßen gibt. „Aber die Mautdiskussion ist noch lange nicht zu Ende. Da brauchen wir eine starke Interessenvertretung“, mahnte er an. Marquardt erläuterte, dass die Förderprogramme auch 2019 fortbestehen werden. Gleichzeitig würden neue dazu kommen, wie für den Abbiegeassistenten sowie für die Weiterbildung bei Fahrzeugkranführern und zur Schulung zu alternativen Antrieben. Der BAG-Präsident appellierte an die Unternehmen zu melden, was noch förderwürdig sei.

Einblick in die mafiosen Strukturen der vorrangig polnischen Ladungsdiebe, vermittelte der Abteilungsleiter für organisierte Kriminalität vom LKA Sachsen-Anhalt, Guido Sünnemann. Er legte auch dar, dass es bisher keine übergreifenden Kooperationen der Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften gebe, was die Banden, die arbeitsteilig agieren, ausnutzen. Hinzu komme, dass die Täter technisch sehr gut ausgerüstet seien. So werde etwa auch der gesamte Funk- und Telefonverkehr auf einem Parkplatz lahmgelegt, damit die Beute in Ruhe umgeladen werden könne. Selbst wenn die Fahrer die Aktion mitbekommen, sind sie dem Treiben wehrlos ausgeliefert.

Allein in Sachsen-Anhalt gab es dieses Jahr schon mehr als 700 Vorfälle – vom Planenschlitzen bis zum Ladungsklau mit einem weit in die Millionen gehenden Schaden. „Und die Zahlen steigen“, versicherte der Polizeibeamte. Allerdings ist seine Behörde in Kooperation mit dem Innen- und Verkehrsministerium dran. Das Hauptziel ist es, neben den Tätern vor Ort vor allem die in Warschau sitzenden Köpfe zu packen. Dafür kooperiert das Magdeburger LKA mit dem Chef für organisierte Kriminalität in Polen. So hofft der Ermittler, in zwei Jahren Erfolge vermelden zu können. „Wir kriegen das in den Griff“, versicherte er.

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