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LBS und LBT zum bayerischen Koalitionsvertrag „Ausbau Brennerzulauf unentbehrlich“

Foto: Thomas Küppers

Dem Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freie Wähler in Bayern begegnen die die Verbände LBS und LBT mit gemischten Gefühlen: Der geplante Ausbau der gesamten Infrastruktur sei positiv, aber zwei für die Branche bedeutende Projekte würden auf die lange Bank geschoben.

Laut einer gemeinsamen Mitteilung unterstützen der Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) und der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) die Ziele des jetzt vorgelegten Koalitionsvertrags in Bayern für eine nachhaltige Mobilität. Positiv aufgenommen wird demnach auch das Bekenntnis zum Ausbau der gesamten Infrastruktur und zwar sowohl bei der Straße als auch der Schiene, ebenso zu einem weiteren Ausbau der Kapazitäten im kombinierten Verkehr. „Neben den Autobahnen und Bundesstraßen spielen in einem Flächenland wie Bayern auch die Staatsstraßen eine wichtige Rolle für die Versorgung von Wirtschaft und Verbrauchern, dem trägt der Koalitionsvertrag ebenfalls Rechnung“, anerkennen die beiden Geschäftsführer, Sabine Lehmann (LBS) und Sebastian Lechner (LBT).

Deutliche Kritik üben die beiden bayerischen Branchenverbände daran, dass zwei bedeutende Infrastrukturprojekte wohl um Jahre zurückgeworfen, "wenn nicht sogar komplett aufgegeben werden", so die Mitteilung: die dritte Startbahn am Flughafen München und der Ausbau des Nordzulaufes zum im Bau befindlichen Brennerbasistunnel (BBT) von München über Rosenheim nach Kufstein. „Der Ausbau des Brennerzulaufes ist unentbehrlich für den Erhalt und die Entwicklung unseres Handels mit Italien und über die italienischen Häfen mit Afrika und Asien. Kommt er nicht, droht Bayern von diesen Handelspartnern mittel- und langfristig abgekoppelt zu werden“, so die beiden Verbände. Außerdem widerspreche gerade die Verzögerung beim BBT den ökologischen Zielen des Koalitionsvertrags, „besteht doch genau hier die Chance der Verlagerung von Transporten auf die Schiene und eine Entlastung des Alpentransits“.

Die dritte Startbahn in München sei für den Wirtschafts- und Luftfrachtstandort Bayern ebenfalls von entscheidender Bedeutung.„Wenn die Planungen am Flughafen jetzt für mindestens fünf Jahre eingestellt werden, läuft der zeitliche Rahmen für ein solches Großprojekt für den Betreiber wie für alle Nutzer komplett aus dem Ruder, darüber muss sich jeder im Klaren sein“, meinen LBS und LBT.

Zu hinterfragen sei auch die Argumentation für die angestrebte Verlagerung auf „umweltfreundliche Verkehrsträger“. Laut LBS und LBT gebe es per se keinen nur umweltfreundlichen Verkehrsträger: Vergleiche man das Innovationstempo des Lkw mit anderen Verkehrsträgern, dann schneidet der Lkw in seiner Umweltbilanz schon heute viel besser ab, als von vielen Menschen vermutet wird. „Den ökologisch günstigsten Footprint hinterlässt immer jene Transport- und Logistikkette, die mit möglichst wenig Brüchen, Verzögerungen und Umwegen auskommt“, erklären Lehmann und Lechner.

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