Fliegl Standfester Baustellenpartner

Foto: Knut Zimmer

Auf den Fliegl-Kippertagen präsentierte der Fahrzeugbauer seinen Kippstabilisator Drive On.

Nach Angaben des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB) und des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) war 2019 ein gutes Jahr für die deutsche Baubranche. Ende 2019 rechneten beide Organisationen mit einem Umsatzzuwachs um 8,5 Prozent auf insgesamt 137,2 Milliarden Euro. Ein guter Rahmen für den Fahrzeugbauer Fliegl auf den hauseigenen Kippertagen 2020, um sein Programm an Baufahrzeugen der Öffentlichkeit vorzustellen.

Das Hauptaugenmerk legte Geschäftsführer Helmut Fliegl dabei auf den aktuellen Stahl-Rundmuldenkipper Stonemaster. Er bringt bei einem Volumen von 25 Kubikmetern ein Leergewicht von rund 5.500 Kilogramm auf die Waage. Ein Gewicht, das Fliegl durch das inzwischen in Trip­tis in Serie produzierte Curved-Chassis erreicht. Dabei spart Fliegl nach eigenen Angaben durch die abgerundete Rahmenfront mit dezenten Leichtbauanleihen so viel Gewicht ein, dass das Chassis den Vergleich mit entsprechenden Aluminiumausführungen nicht zu scheuen braucht. Das kommt nicht nur der Nutzlast, sondern auch dem Spritverbrauch im Baustellenverkehr zugute. In diese Kerbe schlägt auch die Muldenhöhe von 1.450 Millimetern, wodurch der Stonemaster nicht über die Kabine der Zugmaschine hinausragt. Das verringert den Luftwiderstand und soll laut hauseigener Messung eine Verbrauchsreduzierung von acht Prozent ermöglichen. Doch die Stärke des Stonemaster liegt laut Fliegl ganz klar auf der Baustelle selbst. Dort warte das bereits auf der Bauma 2019 vorgestellte Fahrzeug mit einem 180 Millimeter niedrigeren Ladungsschwerpunkt als vergleichbare Mulden auf. Dies sorge für eine höhere Fahrsicherheit und Kippstabilität, Aspekte, derer sich Fliegl auf den Kippertagen noch einmal angenommen hat.

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Der Fliegl Stonemaster im Einsatz.

Fliegl Kippstabilisator Drive On verhindert Umkippen auf losem Untergrund

Besonders die Kippstabilität ist auf losem Untergrund und unter Zeitdruck der Grund für Unfälle auf der Baustelle. Hier setzt Fliegl mit dem neuen und patentierten Kippstabilisator Drive On an. Bei der mechanischen Lösung klappen auf Knopfdruck – wahlweise ausgelöst via Panel am Auflieger oder aus der Fahrerkabine heraus – zwei Metallstützen aus der auf Achsposition drei installierten Vorrichtung. Sie stellen über eine oberhalb des Achsrohrs montierte Stahlstrebe eine stabile Verbindung zum Rahmen des Stonemaster her. Gleichzeitig verlagert das Drive-On-System 2,8 Tonnen des Aufliegergewichts auf die Sattelplatte und damit auf die Antriebsachse der Zugmaschine. So sollen laut Fliegl seitliche Schaukelbewegungen abgefangen werden.

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Kein Schnick-Schnack: Der Kippstabilisator Fliegl Drive on ist eine rein mechanische Lösung. Das soll den Wartungsaufwand reduzieren.

Vorteil des Systems: Wird die Mulde nach dem Abkippen gesenkt, löst sich die Arretierung ­automatisch, und die Metallstützen springen in die Ausgangsposition zurück. Gleichzeitig verlagert das System durch das hydraulische Anheben der Liftachse an der ersten Achsposition des Stonemaster für das Anfahren noch einmal zusätzliche 3,9 Tonnen nach vorn auf die Antriebsachse der Zugmaschine. Somit stehen laut Fliegl 6,7 Tonnen Anpressdruck zur Verfügung, die das Anfahren auf losem Baustellenuntergrund erleichtern sollen. „Damit bietet Fliegl allen Baustellenflotten eine ­Alternative zu 4x4-Zugmaschinen und hydraulischen Anfahrhilfen, und das bei einem Systemgewicht von lediglich 26 Kilogramm“, berichtete Geschäftsführer ­Helmut Fliegl bei der Präsentation des Drive-On-Systems.

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Probe aufs Exempel: Auf dem hauseigenen Kipperprüfstand machte der Fliegl Stonemaster mit Curved-Chassis und dem neuen Kippstabilisator Drive on eine gute Figur - auch bei acht Grad Seitenneigung.

Fliegl Schwertransporter inklusive Hangler TS

Einen besonderen Schwerpunkt setzte Helmut Fliegl auf den Kippertagen aber auch auf das hauseigene Portfolio an Tiefladern und Schwertransportern, das seit 2017 durch die hochpreisigen Fahrzeuge der Tochterfirma Hangler ergänzt wird. Kein Wunder also, dass der Hangler TS, ein ­teleskopierbarer Dreiachs-Plateau-Auflieger, die lange Liste der ausgestellten Exponate komplettierte. Bis zu 25 Tonnen Ladungsgewicht schultert der 13.850 Millimeter lange Hangler TS, der sich um weitere 4.000 Millimeter verlängern lässt. Der erstmals unter Fliegl-Flagge auf der Bauma 2019 vorgestellte Österreicher wird dabei einfach durch die Zugmaschine ausgezogen. Hierzu löst der Fahrer lediglich beidseitig die Bolzenverriegelungen und fährt anschließend bei eingebremster Aufliegerachse nach vorn. Eine in Abständen von 500 Millimetern vorinstallierte Arretierung ermöglicht laut Hersteller schließlich eine zuverlässige pneumatische Verriegelung des Teleskops.

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Chefsache: Geschäftsführer Helmut Fliegl ließ es sich auf den Kippertagen nicht nehmen, sein Portfolio persönlich vorzustellen. Hier: der Fliegl Dreiachs-Jumbo-Gardinensattel SDS 470.

Dass Fliegl auch im Bereich der Sonderfahrzeuge sein Handwerk versteht, zeigt der 2018 an den ungarischen Transporteur Megakran ausgelieferte Dreiachs-Jumbo-Gardinensattel SDS 470 aus Triptis. Entwickelt für den Transport von Gabelstaplern, verfügt das Fahrzeug nicht nur über ein 9.500 Millimeter langes Tiefbett, sondern auch über einen via hydraulischen Hubtisch befahrbaren Schwanenhals. Hierfür stehen dem Transporteur auf dem Schwanenhals eine Innenhöhe von 2.500 Millimetern und über dem Tiefbett eine Innenhöhe von 3.100 Millimetern zur Verfügung. Voll beladen schultert der ­Jumbo-Gardinensattel so eine Zuladung von rund 25 Tonnen. Für die dafür notwendige Stabilität sorgen Querträger, die in engen Abständen mit dem Fahrgestell verschweißt sind. Zur sicheren Heckbeladung des Fliegl SDS 470 wurden zusätzlich zwei klappbare Heckabstützungen hinter der dritten, nachlaufgelenkten Achse verbaut. In Kombination mit einer 3.200 Millimeter langen Auffahrrampe kann der Kunde Megakran laut Fliegl so auch schwergewichtige Industrieanlagen ­transportieren.

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ls Milliarden-Ding bezeichnet Fliegl selbst seinen Revolution-Kipper. Grund: mit ihm soll die Baubranche bis zu eine Milliarde Euro an Sprit einsparen könne.

Das Milliarden Ding: Der Aluminium-Kipper Fliegl DHKA 390

Dass in puncto Gewicht sprichwörtlich weniger manchmal mehr ist, zeigte Fliegl auf den Kippertagen dann schließlich auch mit der Aluminium-Kastenmulde DHKA 390. Das Besondere an dem auf der Bauma 2019 vorgestellten Fliegl-Revolution-Kipper: Er bringt laut Hersteller lediglich 3.940 ­Kilogramm Eigengewicht auf die Waage, und das bei einem Transportvolumen von 25 Kubikmetern. Im Gegensatz zur Mulde, bei der Fliegl hochfestes Aluminium einsetzt, kommt beim Unterbau das bei Fliegl-Kippern inzwischen serienmäßig verbaute Curved-Stahlchassis zum Einsatz. Das spart in Summe so viel Gewicht, dass der Revolution-Kipper bis zu eine Tonne mehr Schüttgut transportieren könne als vergleichbare Fahrzeuge. Das bedeutet laut Fliegl mit Blick auf die Statistik „Verkehr in Zahlen 2016/2018“ des Bundesverkehrsministeriums bis zu 3,5 Prozent weniger Baustellentransporte mit einer daraus resultierenden Brancheneinsparung von 770 Millionen Liter Diesel im Jahr. Bei einem Dieselpreis von derzeit rund 1,30 Euro pro Liter kommt so laut Hersteller rund eine Milliarde Euro Ersparnis zusammen.

Der Fliegl-Revolution-Kipper biete somit vor allem eines: mehr Nutzlast und damit mehr Gewinn in der TCO-Betrachtung. Die Baubranche wird es freuen, denn für 2020 gehen HDB und ZDB von einem schwächeren Wachstum als 2019 aus – nämlich von einem Plus von nur 5,5 Prozent und damit von einem Umsatz von „lediglich“ 145 Milliarden Euro.

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