Mengen gut, alles gut? Alles wohl nicht. Zumindest aber wendet sich vieles zum Guten. Denn die Mengen steigen wieder - und das beträchtlich. Die Kurzfristprognose im Auftrag des Verkehrsministeriums sagt für das laufende Jahr über alle Verkehrsträger hinweg ein Plus von mehr als sechs Prozent voraus. Bei der Verkehrsleistung ist sogar mit einem Zuwachs von fast zehn Prozent zu rechnen. Solche Zahlen dürften Balsam sein für die Seele eines leidgeplagten Spediteurs. Hatte die Logistikbranche lange mit Überkapazitäten zu kämpfen, reicht das Equipment plötzlich hinten und vorne nicht mehr aus. Fast könnte man von einem Luxusproblem sprechen. Doch so komfortabel ist die Situation auch wieder nicht. Die meisten Firmen haben zwar wieder gut zu tun. Das gilt auch für die gebeutelten Subunternehmer. Es bleibt aber die Ungewissheit. Kein Ökonom ist mehr in der Lage, eine zuverlässige Prognose abzugeben. Zu anfällig ist der Aufschwung. Auch die Experten im Auftrag des Verkehrsministeriums weisen auf außergewöhnlich hohe Unsicherheiten hin, was die weitere Entwicklung angeht. Zudem sind sie sich darin einig, dass die hohen Zuwächse nicht von Dauer sind. Die Steigerungen 2011 und 2012 dürften schon viel moderater ausfallen. Hinzu kommt, und das dürfte das größte Problem sein: Zusätzliche Mengen bedeuten nicht zwingend höhere Preise. Viele Verlader vertrösten ihre Dienstleister auf das Jahr 2011, wenn sie auf das Thema Frachten angesprochen werden. Oder sie nehmen die Anfrage zum Anlass, um die Leistungen neu auszuschreiben. Sorgenfrei sind Spediteure also noch lange nicht.