Ein Volvo Lkw führt zum ersten Mal einen automatisierten Fahrzeugverband auf einer öffentlichen Straße an.
Nach Angaben von Volvo Trucks hat damit zum ersten Mal ein Volvo-Lkw unter normalen Verkehrsbedingungen im Fahrzeugverband Pkw angeführt. Die 200 Kilometer lange Testfahrt fand auf einer Autobahn bei Barcelona statt.
„Die Lkw haben sich genau wie erwartet verhalten“, sagt Andreas Ekfjorden, Volvo Truck Projektmanger, zum Test.
Sartre untersucht Fahrzeugverbände
Der Fahrt unter realistischen Bedingungen gingen bereits Versuche des von der EU geförderten Projekts Sartre (Safe Road Trains for the Environment) voraus. Daran beteiligen sich sieben Partner - zu denen auch Volvo Trucks gehört. Beim Sartre-Projekt nutzen die einem Leit-Fahrzeug nachfolgenden Fahrzeuge Sicherheitssysteme wie etwa Kameras und Radar, um den voranfahrenden Lkw sowie auch andere Fahrzeuge zu überwachen. Hinzu kommt laut Volvo Trucks ein Datenaustausch per Funk. Damit „imitieren“ die Fahrzeuge im Verband den führenden Lkw und beschleunigen, lenken und bremsen genau wie er. Beim aktuellen Test in Spanien folgten dem Volvo-Lkw drei Pkw sowie ein weiterer Lkw. Der Abstand zwischen den einzelnen Fahrzeugen betrug sechs Meter bei einem Tempo von 85 Stundenkilometern.
Fahrer wird von Sicherheitssystemen unterstützt
Der Fahrer im Führungs-Lkw muss für seine Aufgabe als Frontman eigens geschult werden, erklärt Volvo Trucks. Ihn unterstützen mehrere Sicherheitssysteme wie Spurhalteassistent, Fahrerwarnsystem und die Alkoholsperre von Volvo Trucks. Das Ziel der nachfolgenden Fahrer besteht darin, entspannter zu sein. Sie werden dabei fortwährend unterstützt und können laut Volvo Trucks sogar das Lenkrad loslassen.
Neben sicherheitsrelevanten Zielen hat sich das Projekt Sartre auch das Thema Umweltfreundlichkeit auf die Fahnen geschrieben. Da in einem Fahrzeugverband die Fahrzeuge in dichtem Abstand fahren und so von geringerem Luftwiderstand profitieren, lasse sich Sprit einsparen und somit die CO2-Emission reduzieren.
Das Projekt Sartre läuft seit 2009. Nach dem Test auf Spaniens Autobahnen folgt nun eine neue Phase, heißt es in einer Mitteilung. Im Fokus stehe dann die Analyse von Geschäftsmodellen für Straßenzüge sowie des genauen Kraftstoffverbrauchs.