Mercedes 1622 NG und Atego 1530 sind – zumindest wie sie in diesem Vergleich antreten – wahrlich keine Showtrucks. Aber auch (oder gerade) unscheinbare Arbeitstiere wie sie können ihre Eigner in der Praxis nachhaltig entzücken. Grund genug, ihnen ein Ständchen zu schreiben zum 50. und 25. Geburtstag.
Von chromblitzenden und in kunstvolle Airbrush-Kleider gehüllten Fernverkehrs-Größen sind die Protagonisten dieses Berichts ungefähr so weit entfernt wie ein Gabelstapler vom Transporthubschrauber. Aber sind es nicht gerade die unscheinbaren Arbeitstiere, die nach vielen Jahren zumindest eine kleine Ehrung verdienen? Wir sind genau davon überzeugt und haben uns daher gleich zwei Kipper zum Generationentreff eingeladen: den NG, der 2023 seinen 50sten Geburtstag feiert. Und den Atego, der immerhin schon seit 25 Jahren stets zu Diensten steht.
Eines verbindet die umtriebigen Kipper mit den luxuriösen Fernverkehrs-Lkw dann ja auch: Angeschafft wurden sie von ihren Eignern als Investitionsgut mit dem Ziel der Gewinnerwirtschaftung. Und je zuverlässiger und klagloser sie ihrer Aufgabe nachkommen, desto zufriedener wird ihr Besitzer mit ihnen sein. Und bei ganz besonders treuen Exemplaren kann aus dieser Zufriedenheit auch so etwas wie Dankbarkeit erwachsen.
Lkw-Entwicklung und leidenschaftlicher NG-Fahrer
Ganz sicher trifft das so auf Oliver zu. Er ist Entwickler bei Mercedes-Benz Trucks und leidenschaftlicher Fahrer seines Lkw aus der legendären "Neuen Generation". Als er seinen Sechzehntonner gemeinsam mit seinem Vater vor nunmehr 27 Jahren vom Erstbesitzer erwarb, hatte dieser bereits eine arbeitsreiche Zeit im Steinbruch hinter sich. Aber bis zum Status des Liebhaberfahrzeugs sollte es noch einige Jahre dauern. Schließlich galt es für den elterlichen Betrieb zunächst einen Supermarkt, ein Hotel und verschiedene Häuser zu bauen. Die dabei anfallenden Erd- und Materialbewegungen nebst Zugleistungen von einem nicht gerade klein geratenen Turmdrehkran wurden einzig und allein vom NG bewältigt. Danach folgte ein Schattendasein als Gelegenheitsarbeiter. Doch auch diese abträgliche Lebensweise als Laternenparker konnte ihm nichts anhaben: Alle lebenswichtigen Teile funktionierten weiterhin nach jedem Druck auf den mittlerweile abgegriffenen Startknopf. Ein wichtiges Argument für Oliver, seinem verdienten Kameraden im Jahre 2017 eine Frischzellenkur zukommen zu lassen. Die Rückkehr zum originalen "Lkw-Grau" und "Ochsenblutrot" auf allen metallischen Oberflächen sowie eine allgemeine Aufarbeitung erhoben das Nutzfahrzeug schließlich in den Sammlerstatus, völlig zurecht gekrönt vom ersehnten "H" auf dem Kennzeichen.
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