European Truck Racing Championship 2017 Lacko baut in Most seinen Vorsprung aus

Ganz so erfolgreich wie am Wochenende zuvor auf dem Hungaroring war Adam Lacko bei seinem Heimrennen auf dem Autodrom Most nicht. Trotzdem reichte es für den Tschechen zu einem Sieg im ersten Sonntagsrennen und einem moderaten Ausbau seiner Führungsposition in der Gesamtwertung. 

Lacko hat jetzt genau 60 Punkte Vorsprung vor Verfolger Hahn – der müsste an einem Wochenende alle vier Rennen gewinnen und Lacko komplett ausfallen, dann wären die beiden Kontrahenten wieder gleichauf. Mit seiner Leistung und dem komfortablen Vorsprung hat sich Adam Lacko jetzt endgültig als Top-Favorit auf den Titelgewinn in dieser Saison etabliert. Insgesamt 180 Punkte kann sich ein Fahrer in den ausstehenden drei Rennwochenenden zumindest theoretisch noch holen, dafür müsste er (oder sie) allerdings sämtliche Läufe gewinnen, ein äußerst unwahrscheinliches Szenario. Für den knapp 33-jährigen Motorsportler wäre der Erfolg der erste Europameisterschaftstitel in seiner schon langen und vielseitigen Karriere.

Hahn meldet sich zurück

Lacko bekam es in Most zunächst mit einem wiedererstarkten Jochen Hahn zu tun. Der holte sich nach längerer Durststrecke wieder einmal eine Pole Position. Am Samstag war er in der Superpole den entscheidenden Tick schneller, Lacko kam hinter Norbert Kiss nur auf den dritten Rang. Im Rennen schob sich der Lokalmatador dann allerdings an Kiss vorbei und beendete den Lauf als Zweiter. Weil Lacko danach im Championshiprace 2 drei Plätze vor Jochen Hahn ins Ziel kam, betrug dessen Tagessaldo nur zwei Punkte, um die er den Abstand auf den Spitzenreiter verkürzen konnte. Diesen Lauf gewann der Brite Ryan Smith (der am nächsten Tag böse unter die Räder kam und einige Runden mit zerfledderter Beifahrertür absolvierte, ehe er seinen Truck im Grünstreifen parkte und frustriert den Kollegen bei der Arbeit zusah).

Lacko, Hahn, Albacete

Nach dem Sonntagsqualifying hieß es im Buggyra-Team nur: "Jetzt ist er endlich aufgewacht." Da hatte Lacko die Kräfteverhältnisse umgekehrt und die schnellste Rundenzeit abgeliefert. Hahn wurde mit zweieinhalb Zehntel Rückstand gestoppt, Antonio Albacete freute sich über den dritten Platz. Im Rennen verteidigten die drei Fahrer jeweils ihre Positionen, Lacko bescherte seinen tschechischen Fans den gewünschten Erfolg. Die Besucher hatten zum Abschluss des Wochenendes noch einmal Grund zum Jubel, beim finalen Auftritt verteidigte David Vrsecky seinen zweiten Platz mit Zähnen und Klauen.

Doppelsieger aus Großbritannien

Überraschungssieger wurde Shane Brereton. Der Brite durfte damit gleich zweimal aufs Podium, denn er ist momentan auch Seriensieger im Promoters Cup, in dem alle Fahrer gewertet werden, die im vergangenen Jahr kein Top 6-Ergebnis erzielen konnten. Brereton fuhr in dieser Saison erst auf dem Hungaroring sein erstes FIA-Rennen, in den acht Championshirennen, die er seitdem bestritt, stand er sechs Mal als Gewinner in der Promoters Cup-Wertung auf dem Treppchen. Nach diesem Erfolg, seinem ersten Sieg in einem EM-Lauf, lachte sogar der sonst eher nüchterne Brite bei der Siegerehrung einen kurzen Moment lang. Brereton hatte sich bei seinem Erfolg einen Vorsprung von immerhin knapp acht Sekunden auf Ex-Europameister Vrsecky herausgefahren, der ja in Most sicherlich schon einige hundert Renn- und Trainingsrunden "Vorsprung" auf den flotten Briten hat. Verfolger Hahn kam vor Lacko ins Ziel und machte damit wieder einen Punkt in der Gesamtwertung gut, womit der EM-Lauf in Most mit 46:44 knapp zugunsten von Adam Lacko ausging. Hahn dürfte es trotzdem freuen, dass es in Most endlich wieder rund lief – doch nach einer erfolgreichen Titelverteidigung sieht es im Moment nicht aus.

Motorschaden bei Andre Kursim

Die anderen deutschen Akteure dürften an Most sehr unterschiedliche Erinnerungen haben: Andre Kursim (Team Tankpool 24) fiel im Samstagsqualifying mit Motorschaden aus, für ihn war das Wochenende damit vorzeitig zu Ende. Gerd Körber sucht noch immer seine frühere Form, er kommt mit seinem 2017er-Racetruck einfach nicht zurecht. Und Steffi Halm stand selbstverständlich auch diesmal wieder auf dem Podium, 4 – 2 – 4 – 3 lautete ihre Bilanz nach dem Ende des sechsten EM-Laufs 2017. Sascha Lenz durfte nach dem Ende des zweiten Laufs auch wieder in die Boxengasse einbiegen, der kleine Umweg in den Parc Fermé bleibt den Top 3 vorbehalten. Lenz war als Dritter hinter Smith und Halm ins Ziel gekommen und hatte den Bronzeplatz immerhin gegen Adam Lacko verteidigt.

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