Auf der Konferenz der Verkehrsminister in Dessau haben sich Länder und Bundesregierung auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach werden Euro-3-Lkw in den nächsten zwei Jahren mit zwei Cent pro Kilometer weniger zur Kasse gebeten. Alle anderen Schadstoffklassen müssen 0,1 Cent mehr pro Kilometer berappen. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) kritisiert den Kompromiss in einer Mitteilung als groben Tiefschlag. Der Verband wirft zudem Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee Augenwischerei vor. Die Zusage von 600 Millionen Euro, die in das deutsche Lkw-Gewerbe fließen, sei nur die Erfüllung der Harmonisierungszusage. Die Mauterhöhung drohe Mittelständler ins Aus zu drängen. Sie kämpfen bereits mit der Kostenexplosion von 9,4 Prozent durch die EU-Sozialvorschriften und den hohen Dieselpreisen. Die Allianz pro Schiene sieht in diesem Kompromiss dagegen einen wichtigen Schritt zu mehr Wegekostengerechtigkeit im Verkehr. Zudem begrüßte das Schienenbündnis, dass rund 300 Millionen Euro der erwarteten Mautmehreinnahmen von 800 Millionen Euro in den Neu- und Ausbau der Bundesschienenwege fließen würden. Und das Verkehrsministeriums Rheinland Pfalz vertritt die Ansicht, der Kompromiss zur Erhöhung der Lkw-Maut entlaste den Mittelstand. Gerade Mittelständler hätten jetzt mehr Zeit ihre Euro 3-Fahrzeuge wirtschaftlich zwei Jahre länger zu nutzen und dann auf Euro 5-Fahrzeuge umzusteigen.