Unter dem Eindruck des ADAC-Skandals beginnt an diesem Mittwoch in Goslar der 52. Deutsche Verkehrsgerichtstag (VGT).
Die Affäre um gefälschte Zahlen bei der Autowahl "Gelber Engel" werde für Diskussionen sorgen, sagte der VGT-Präsident, der frühere Generalbundesanwalt Kay Nehm. Er befürchte aber nicht, dass der Kongress darunter leiden werde. Zuletzt machte der ADAC darüber hinaus Schlagzeilen, weil bekannt wurde, dass Führungskräfte Hubschrauber der Luftrettung benutzt haben.
Mehr als 1.800 Experten erörtern Verkehrsthemen
Beim Verkehrsgerichtstag in Goslar werden bis Freitag mehr als 1.800 Experten Verkehrsthemen erörtern. Der ADAC ist bei dem Kongress traditionell stark vertreten. Viele weitere Teilnehmer sind als Vertragsanwälte für Deutschlands größten Automobilclub tätig. Ihre Voten tragen maßgeblich zu den vielbeachteten Empfehlungen der Veranstaltung an den Gesetzgeber für neue Gesetze und Verordnungen bei.
In acht Arbeitskreisen geht es in Goslar in diesem Jahr unter anderem um die auch "Idiotentest" genannte medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU). Im Vorfeld bemängelte der Deutsche Anwaltverein, dass Betroffene die Anordnung zu einem solchen Test nicht gerichtlich überprüfen lassen können.
Rätselhafte Unfälle und Datenschutz
Weitere Arbeitskreise befassen sich mit rätselhaften Unfällen und dem Schutz der im Auto erhobenen Daten. Kritiker wie der ACE Autoclub Europa warnen davor, dass etwa Autohersteller und Versicherungen künftig ungeregelt auf die elektronisch erzeugten personenbezogenen Fahrzeugdaten zugreifen könnten. Zudem geht es um die Garantie beim Autokauf, um grenzüberschreitende Sanktionen nach Verkehrsdelikten und das Schmerzensgeld für Unfallopfer.
Der 52. Deutsche Verkehrsgerichtstag (52. VGT) findet vom 29. bis 31. Januar 2014 in Goslar statt.