Neuer Stadtbus von MAN MAN lässt den neuen Lion's City von der Leine

MAN Lion's City (2018) Foto: MAN 7 Bilder

Lange ist er erwartet worden, jetzt ist er endlich da! Der MAN Lion’s City erfährt nach dem letzten größeren Facelift 2004 eine komplette Überarbeitung im neuen "Smart Edge Design", das zum neuen Familiengesicht wird und gerade für den Lion’s Coach den renommierten iF Design Award gewonnen hat.

Im Rahmen der Hausmesse BusDays feiert der neue MAN Lion’s City seine Weltpremiere, für die Presse passenderweise zuerst im Motorenwerk Nürnberg – steckt im Heck in schwarzer "Smartphone-Optik" doch der neue MAN D15 Motor, der hier gebaut wird. Mit einem Fokus auf Wirtschaftlichkeit, Fahrkomfort, Technologie und Design haben sich die Entwickler hierbei vorgenommen, für neue Maßstäbe für den Bestseller zu setzen, der doch arg in die Jahre gekommen war. Beispiele hierfür sind der komplett neue Antriebsstrang mit dem MAN EfficientHybrid mit 48 V-System, die Einzelradaufhängung an der Vorderachse, die serienmäßigen LED-Scheinwerfer oder der neue, modulare Innenraum. Daher erfüllt er auch bereits alle jetzigen und absehbar kommenden rechtlichen Normen, wie zum Beispiel die ECE R118.02 zur Brennbarkeit von Materialien oder die ECE R 29 für den Pendelschlag, an den die Konstruktion zumindest angelehnt ist.

Von außen spricht der neue Stadtbus unverkennbar die neue MAN Bus-Designsprache. Ins Auge sticht dabei – neben den charismatischen Scheinwerfern mit LED-Band als Tagfahrlicht und der typischen schwarzen MAN Bugblende mit Chromspange – die optisch heruntergezogene Glas-Seitenlinie mit den in Wagenfarbe betonten Radhäusern. Sie trägt als Teil einer segmentierten Beplankung auch zur Verbesserung der Life Cycle Costs (LCC) bei – im Inneren ist die Fensterlinie unmerklich gegenüber dem Heckbereich etwas abgesenkt, um für bessere Sicht im vergrößerten podestlosen Bereich zu sorgen. Auch das Heck wird in der modernen Smartphone-Optik beim neuen MAN Lion’s City ebenso wie bereits beim neuen MAN Lion’s Coach zum unverwechselbaren Kennzeichen. Es wirkt im ersten Moment sehr gewöhnungsbedürftig, sollte aber für Kundenbeklebungen einen idealen Hintergrund bilden.

Mit neuem D15-Motor, MAN Efficient-Hybrid und weniger Gewicht bis zu 16 Prozent Diesel sparen

Die verwendeten neuen Materialien machen den neuen Stadtbus vor allem leichter, robuster und erhöhen zudem noch den Bedienkomfort beispielsweise. Rund 1.130 kg hat der neue MAN Lion’s City in der 12-Meter-Variante ausstattungsbereinigt gegenüber seinem Vorgänger mit D20-Motor abgespeckt, was sich natürlich auch beim Verbrauch bemerkbar macht. 

Einen weiteren Beitrag zur Wirtschaftlichkeit leistet der neue, rund 200 kg leichtere Motor D1556 LOH, der bereits den für Neuhomologationen ab 1. September 2019 geltende Abgasstandard Euro 6d erfüllt. Als Neuerung findet hierbei ausschließlich die SCR-Technologie (Selective Catalytic Reduction) Anwendung in Verbindung mit dem Filtersystem MAN CRT (Continuously Regenerating Trap), auf die bisher verwendete Abgasrückführung kann durch verschiedene technische Maßnahmen verzichtet werden. Den neuen 9-Liter-Motor gibt es in den Leistungsstufen 280, 330 und 360 PS, so dass er ideal die typischen Einsatzfelder von Stadtbussen abdeckt. Die Drehmomente reichen von 1.200 bis zu 1.600 Nm.

Milder Hybrid mit Stopp-Start-Automatik

Optional lässt sich der neue D15 Motor mit dem Modul MAN EfficientHybrid ergänzen, einem System, das erheblich zur Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen beiträgt. Darüber hinaus sorgt die serienmäßige Stopp-Start-Funktion des MAN EfficientHybrid für beinah lautlose Stoppphasen an Haltestellen und Ampeln, sie funktionierte bei ersten Fahrten sowohl mit ZF- als auch mit Voith-Getriebe sehr gut. Kernstück des Systems ist der 48-Volt-Kurbelwellen-Starter-Generator (KSG), eine Elektromaschine, die während des Bremsens mechanische in elektrische Energie umwandelt und an der Abtriebsseite des Motors angeflanscht ist. Die rekuperierte Energie wird dabei in einem UltraCap-Modul auf dem Fahrzeugdach gespeichert, das verglichen mit einer Batterie ähnlicher Kapazität deutlich leichter und kompakter ist und bereits im Lion’s City Hybrid Millionen von Kilometern abgespult hat. Die im UltraCap gespeicherte Energie stellt die Bordnetzversorgung unabhängig vom Antrieb sicher, was nicht nur den Dieselmotor entlastet, sondern auch das Abstellen des Motors während des Fahrzeugstillstands an Haltestellen und Ampeln ermöglicht. das gesamte Hybridsystem wiegt nur 180 kg.

Durch die Umkehrung der Funktionsweise des Kurbelwellen-Starter-Generators kann der MAN D15 Motor innerhalb weniger Augenblicke wieder gestartet und bei der anschließenden Beschleunigung mit der Boost-Funktion unterstützt werden. Die rund 500 Newtonmeter des KSG werden dabei genau wie beim Mercedes Citaro hybrid nicht auf das Motordrehmoment aufgeschlagen, sondern sie entlasten den Motor gerade beim Anfahren und tragen somit gezielt zum Sparen und Schonen des Verbrenners bei. Der Mercedes bietet aufgrund des nur rund halb so starken E-Motors aber keine Stopp-Start-Funktion.

Sehen Sie hier eine 360-Grad-Ansicht des Fahrerplatzes:

Neuheiten auch bei Einzelradaufhängung, PCV-Dämpfern und Türen

Endlich verfügt der neue Lion’s City nun wieder über Einzelradaufhängung, auf die er in den letzten Generationen verzichten musste. Zum Einsatz kommt die acht Tonnen tragende ZF RL 82 EC. Durch diese Konstruktion, die seit Jahren beim Wettbewerb Standard ist, übertragen sich beim Abrollen eines Rads über Fahrbahnunebenheiten die Bewegungen von Rad und Radträger viel weniger auf die gegenüberliegende Seite. Insgesamt ist eine weicher ausgelegte Dämpfung möglich, da geringere ungefederte Massen wirken. Der Komfort wird so zwar etwas gesteigert, eine veritable Fahrwerks-Revolution konnten wir aber bei unbeladenem Fahrzeug noch nicht feststellen.

Bei den Stoßdämpfern lösen die neuen PCV-Dämpfer (Premium Comfort Valve), die schon im Reisebus Lion’s Coach zum Einsatz kommen die bisherige Dämpfertechnologie als Serienlösung ab. Diese rein hydraulischen Schwingungsdämpfer ermöglichen eine optimale Fahrwerksabstimmung hinsichtlich Fahrkomfort und Fahrzeugstabilität in den typischen Einsatzbereichen wie Anfahren, Überfahren von langen Bodenwellen oder kurzen Hindernissen. Im Coach hat das System bereits einen sehr komfortablen und sicheren Eindruck hinterlassen.

Modularer Innenraum mit größerem Motorturm

Auch bei den Türen hat MAN mit der neuen Stadtbusgeneration weitere Verbesserungen vorgenommen, seit einiger Zeit fertigt man wieder viele Bauteile selbst. Sie fallen ganze zehn Zentimeter breiter aus und überzeugen mit einem harmonischen, schnelleren und direkten Türlauf, sie stehen durch eine neue Kinematik nicht mehr nach außen über und haben völlig verdeckte Drehsäulen. Zur Auswahl stehen pneumatische Außen- und Innenschwenktüren sowie elektrohydraulisch angetriebene Innenschwenk- und Schwenkschiebetüren. 

Alle Lichtfunktionen in LED-Technik verfügbar, auch neues Ambientelicht

Nicht nur beim Tagfahrlicht setzt MAN auf LED: die Hauptscheinwerfer sind wie beim Lion’s Coach erstmals in Voll-LED verfügbar und bilden zusammen mit den LED-Heckleuchten im Unterschied zum Reisebus hier einen Teil der Serienausstattung. Die LED-Lampen in allen Lichtfunktionen unterstreichen nicht nur als besondere Lichtsignatur das charakteristische Design des neuen MAN Lion’s City sondern leisten auch einen Beitrag zur Sicherheit und zur Senkung der Betriebskosten. Das Leuchtmittel überzeugt neben der hohen Energieeffizienz mit einer langen Lebensdauer von bis zu 10.000 Betriebsstunden sowie einer hohen Ausfallsicherheit. Gleichzeitig verbessert sich die Sicht: Abblend- und Fernlicht leuchten mit LED-Lampen um etwa 50 Prozent heller als mit Halogenlampen. Durch die hohe Farbtemperatur ist das Licht zudem deutlich ermüdungsfreier.

Auch im Innenraum kommt die moderne Lichttechnologie zum Einsatz. Eine indirekte und auf Wunsch durchgehende LED-Beleuchtung in warmweiß sowie optional ein indirektes farbiges anpassbares Ambientelicht verleihen ein gleichmäßiges, modernes, dynamisches Lichtdesign. Neu sind die Luftkanäle in den Dachvouten, die in separaten Schächten gezielt die Luft zu den Fahrgästen befördern.

Neues Sitzkonzept für Flexibilität und leichte Reinigung

Das unterstreicht den hellen und optisch aufgeräumten Eindruck des neuen Colour & Trim-Konzepts im Interieur. Dabei sind die hellen und dunklen Farben bewusst so gewählt, dass Funktionsbereiche voneinander abgesetzt werden. Gleichzeitig schafft das neue Sitzkonzept mit optimierten Sitzabständen und der Befestigung der Sitze an Seitenschienen nicht nur mehr Platz sondern erleichtert auch die Reinigung. Hierbei wird ein standardisiertes Sitzgestell über zwei Schienen an der Seitenwand befestigt. Darauf können mithilfe von Adaptern beliebige Sitzschalen einfach und flexibel montiert werden. Auch wer steht, muss nicht auf Komfort und Sicherheit verzichten: Die neuen Deckenhaltestangen mit ovalem Griffprofil bieten einen ergonomischeren Halt. Die Sitze sollen je nach Ausstattung bis zu 60 Prozent an Gewicht einsparen.

Neuer Arbeitsplatz für den Fahrer

Der Fahrer findet im neuen MAN Lion’s City einen überarbeiteten und dabei optimierten Arbeitsplatz vor, der sich mit der elegant geschwungenen Kabinentür perfekt in das Designkonzept einfügt. Mit dem Fokus auf Ergonomie, Komfort und Sicherheit wurde unter anderem die Bedienfreundlichkeit durch die Anordnung der Schalter und Instrumente erhöht. Die Bedienelemente sind nun in drei Zonen nach Häufigkeit der Nutzung angeordnet, ein optionaler Zusatzinstrumententräger rechts ermöglicht die Aufnahme zusätzlicher DIN-Geräte oder Überwachungsmonitore, die so sehr gut zugänglich sind. Getränkehalter und USB-Anschluss befinden sich im seitlichen Bedienfeld, zusätzliche Ablagemöglichkeiten bieten zum Beispiel ein abschließbares Fahrertaschenfach oder ein Zeitungsnetz. Die Übersichtlichkeit ist sehr gut, da das Fahrerfenster, da es zeitnah auch als elektrische Version geben soll, tiefer nach unten gezogen ist.

Für mehr Ergonomie durch eine optimale Sitzposition lässt sich der Fahrersitz nun horizontal weiter verstellen. Der zentrale Teil des Instrumententrägers bewegt sich nach VDV-Vorgaben synchron mit der Verstellung des Lenkrads und passt sich so auf den jeweiligen Fahrer an. Für gute Erkennbarkeit sorgt zudem das serienmäßig verbaute, hochauflösende 4-Zoll-Farbdisplay, volldigitale Instrumente gibt es aber genauso wenig wie ein Multifunktionslenkrad. Ein weiteres Plus an Sicherheit verspricht die erhöhte Sitzposition des Fahrers sowie die nach vorne öffnende Fahrerkabinentür – hier folgt MAN einem Trend, der sich weitgehend im Stadtbussegment durchgesetzt hat. Gefertigt wird die neue Stadtbusgeneration ab August 2018 ebenfalls im MAN Werk in Starachowice/Polen, mittelfristig sollen auch wieder ein Dreiachser mit 13,70 m sowie Gelenkbusse mit 18,75 m Länge zur Familie dazu stoßen, welche anderen Versionen noch dazu kommen, ist derzeit noch nicht bekannt. Eines ist jedoch ganz sicher: Der Stadtlöwe aus München ist endlich wieder aufgewacht!                             

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