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BGL hebt Synergien und stärkt Kommunikation LBBV zieht in die BGL-Repräsentanz in Berlin

Foto: Herbert Schadewald

Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) will seine Schlagkraft erhöhen und seine Kosten reduzieren. Ein Beitrag dazu ist der Umzug des Berliner/Brandenburger-Landesverbands in die Räumlichkeiten der Berliner BGL-Repräsentanz.

Berlin-Mitte, Französische Straße 14 - eine Adresse mit (Verkehrs-)Tradition. Denn in dem Haus, unweit des Gandarmenmarktes, war zu DDR-Zeiten der Transpress-Verlag beheimatet. In diesem 1960 gegründeten Medienunternehmen erschienen zahlreiche Fachbücher und -zeitschriften, die sich mit dem Schienen- und Straßenverkehr sowie der Schifffahrt befassten.

BGL seit 1999 in Berlin vertreten

1999 eröffnete der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) in der dritten Etage des inzwischen total umgestalteten Gebäudes seine Hauptstadtrepräsentanz. "Das geschah damals im Zug des Regierungsumzuges von Bonn nach Berlin", kommentiert Jens Pawlowski, Leiter der Berliner BGL-Außenstelle. Seit dem 25. November teilt er sich nun die 144 Quadratmeter große Bürofläche mit der Geschäftsführung des Landesverbandes des Berliner und Brandenburger Verkehrsgewerbes (LBBV).

Der letzte Novembersonnabend war ein Tag, an dem der Volksmund "keinen Hund vor die Tür jagt" – fieser Herbstregen und kühler Wind. Doch die Männer von der Spedition Linden Umzüge Berlin leisteten ganze Arbeit. Nachdem seit Wochen die LBBV-Geschäftsstelle in Berlin-Charlottenburg weitgehend ausgemistet wurde, transportierten die Möbelpacker das historische Mobiliar sowie zahlreiche Bücherkisten in das neue Domizil. "Wir haben uns von allem getrennt, was wirklich nicht mehr notwendig war und viele Unterlagen digitalisiert", schildert LBBV-Geschäftsführer Eberhard Tief.

Umzug ist ein wesentlicher Schritt zur Konsolidierung im BGL

Der LBBV-Einzug ist in die BGL-Repräsentanz ist ein wesentlicher Schritt zur Konsolidierung im Bundesverband. Doch die Idee ist nicht ganz neu: Denn der LBBV hatte bereits vor längerer Zeit angeregt, dass ein Zusammenzug Sinn machen würde. Ein Hintergrund dafür war, dass der ursprüngliche Mietvertrag für den LBBV zum Ende Januar 2016 auslief. Vom BGL kam der Hinweis, zunächst in die angebotene Verlängerung zu gehen. Und noch in dieser ersten Jahreshälfte reifte der nun realisierte Umzugsplan. "Durch einen unmittelbaren Nachmieter sind wir problemlos vorzeitig aus dem Vertrag gekommen“" sagt Tief.

"Wir hatten hier einen großen und einen kleinen Besprechungsraum", verdeutlicht Pawlowski die Aufteilung der Repräsentanz. "Aber der große wurde fast nie genutzt." Nun wurde der kleine leer geräumt, in dem jetzt Tief seinen Arbeitsplatz fand. Das gemeinsame Sekretariat zwischen dem BGL- und dem LBBV-Büro teilen sich die beiden Verbandsassistentinnen. Durch den Zusammenzug gibt es natürlich Einsparpotenziale. "Es geht schließlich auch um den verantwortungsvollen Umgang mit den Mitgliedsbeiträgen", sagt Tief. Ein Punkt, der gerade in der gegenwärtigen Situation den beiden besonders wichtig erscheint. Schließlich ist der finanzielle Aspekt ein entscheidendes Kriterium für die Mitgliedergewinnung.

Kommunikation unter den Verbandspartnern verbessert sich

Doch auch die Kommunikation verbessert sich zwischen beiden Verbandspartnern erheblich. "Wir haben einen schnellen, unmittelbaren Kontakt, können uns gegenseitig mit Ideen befruchten und Impulse geben", meint Pawlowski. Und Tief fügt hinzu, dass so auch die unmittelbare Verbindung zum Gewerbe da sei. Vieles lasse sich unkomplizierter und schneller regeln. "So können wir auch schnell mal eine Delegation in ein Unternehmen vermitteln", nennt Pawlowski ein Beispiel. "Aber die anderen Verbände sind dadurch nicht 2. Klasse", betont er ausdrücklich. Bei dieser neuen Bürogemeinschaft gehe es ausschließlich um Synergieeffekte.

Berliner wollen Signal an andere Landesverbände senden

Die Berliner wollen mit ihrem Zusammenzug "eine Vorbildwirkung erzielen und ein Signal an die anderen Landesverbände senden", wie es der BGL-Repräsentant formuliert. In Hessen soll es ähnlich laufen, denn dort gibt es bereits Gespräche darüber, ob der Fachverband Güterkraftverkehr und Logistik Hessen ebenfalls direkt und das BGL-Dach in Frankfurt am Main zieht. Doch an der Aufgabenstellung ändert sich nichts. Während der BGL weiterhin in der Bundes- und Europapolitik aktiv ist, bleiben die Landesverbände mit den regionalen Mandatsträgern im Gespräch.

BGL hält an Frankfurt als Verbandssitz fest

Einen generellen Umzug des BGL vom Main an die Spree schließt der Berliner Bürochef aus. Denn "das Gros der Unternehmen sitzt in Westdeutschland. Da ist der Standort Frankfurt optimal", begründet Pawlowski. Als Beispiel nennt er einen Saarländer, der innerhalb eines Tages die BGL-Leitung persönlich kontaktieren kann. Für Berlin würde er zwei Tage benötigen. Außerdem verweist er auch auf die Nähe zu Brüssel. "Dort sind wir im Dialog mit den anderen Partnerverbänden."

Pawlowski würde sich Haus der Logistik in Berlin wünschen

Auch in Berlin unterhält der BGL-Mann engen Kontakt mit den anderen Branchenverbänden. Deshalb hätte Pawlowski perspektivisch gern ein eigenes "Haus der Logistik" in der Hauptstadt, in dem alle Verbände unter einem Dach vereint sind, um Verkehrspolitik aus einem Guss machen zu können. Denn die Thematik werde immer komplexer. "Doch das ist ein Prozess und lässt sich nicht von heute auf morgen realisieren. Aber Rom wurde ja bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut", sagt Pawlowski.

Zwischen zahlreichen Terminen hatte Tief mit den beiden Büroassistentinnen innerhalb einer Woche sein neues Büro in der BGL-Repräsentanz eingerichtet. Seit dem 1. Dezember ist die LBBV-Geschäftsstelle auch wieder per Festnetz mit neuer Nummer (0 30/20 24 09 24) erreichbar. Und im ersten Quartal 2018 soll der Einzug des Landesverbandes offiziell gefeiert werden. Dazu wird es entsprechende Einladungen geben – in die Französische Straße 14 in die Mitte Berlin.

Info: Umzüge haben beim LBBV Tradition

Für den Landesverband ist es nicht der erste Umzug in seiner nunmehr 68-jährigen Geschichte. Am 8. Juni 1949 wurde die Fachvereinigung Güterfernverkehr in Berlin-Steglitz gegründet. Der Westberliner Branchenverband wechselte in den nachfolgenden Jahrzehnten dann dreimal seinen Standort innerhalb der Stadt. Im Juni 1997 erfolgte die Fusion mit dem am 9. November 1991 gegründeten Landesverband des Verkehrsgewerbes Brandenburg (LVB) zum Landesverband des Berliner und Brandenburger Verkehrsgewerbes (LBBV). Die ehemalige Berliner Fachvereinigung gab ihre Geschäftsstelle in Berlin-Kreuzberg auf und zog zum neuen LBBV-Standort nach Potsdam. 2005 erfolgte die Rückkehr nach Berlin-Charlottenburg. Auch in diesem Bezirk wurde das Mietverhältnis einmal gewechselt. Nun hat der LBBV seine neue Heimat unter dem BGL-Dach in Berlin-Mitte gefunden.

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