Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) führt ein neues System ein, dass für mehr Sicherheit in der Transportkette sorgen soll. Der "Trusted Carrier" ist bereits in den Probebetrieb gestartet. Läuft alles nach Plan, soll das System ab Oktober zur Regel werden.
Das Trusted-Carrier-Network sieht vor, dass Transportunternehmen, die sich den systemrelevanten Qualitäts- und Zuverlässigkeitskriterien verpflichtet haben und einen ordnungsgemäßen Geschäftsbetrieb nachweisen können, ihre Fahrzeuge in einer Datenbank registrieren. Beim Einsatz von Subunternehmen ist die Registrierung der Fahrzeuge ein Muss. Der Trusted Carrier selbst setzt auf Wunsch des Auftraggebers ausschließlich im System registrierte Kraftfahrzeuge ein. Der BGL zahlt Auftraggebern eigenen Angaben zufolge 5.000 Euro pro Verstoß, sollten sie einen sicheren Transporteur beauftragt haben und entgegen der Vereinbarung kein im System registriertes Fahrzeug eingesetzt worden sein. Die Garantiesumme in Höhe von 5.000 Euro wird über den BGL geltend gemacht und ist über eine Versicherung gedeckt. Das Unternehmen, das Anlass für die Zahlung gegeben hat, muss gegenüber der Versicherung Regress leisten.
Knackpunkt Ladungsbörse
Doppelt schädlich für das verladende Unternehmen und sein Image seien Ladungsverluste durch gefälschte Identitäten, die meist aus Ladungsbörsen stammen, so der BGL. Qualitätssicherungs- und Sanktionsmaßnahmen sollen verhindern, dass anonyme Subunternehmer mit falschen Identitäten Ladung "veruntreuen" können. Nicht nur Verlader, sondern auch die teilnehmenden Transporteure und Speditionen profitieren, indem sie sich am Markt besser positionieren können. "Gerade bei Auftraggebern, die gesteigerten Wert auf Zuverlässigkeit und Sicherheit legen, kann das Zauberwort vom "Tursted Carrier" zum Sesam öffne Dich werden", sagt Prof. Dr. Karlheinz Schmidt, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des BGL.
In Zukunft soll der "Trusted Carrier" auch international über die International Road Transport Union (IRU) zum Einsatz kommen. Das System, das von der Versicherung Kravag/R+V und dem Verband Transfrigoroute Deutschland entwickelte wurde, ist momentan kostenlos und unverbindlich, es bestehe kein Anspruch auf eine Garantiezahlung. Alle Güterkraftverkehrsunternehmen können ihre Fahrzeuge registrieren lassen. Für Verbandsmitglieder steht ein vereinfachtes Verfahren bereit. Mehr Infos gibt es auch unter www.trusted-carrier.de.