Kaum veröffentlicht, schon getestet: Die Fachzeitschrift trans aktuell hat die Spedition Diez aus Dettingen unter Teck prüfen lassen, ob und wie der soeben veröffentlichte Mautkalkulator von Toll Collect funktioniert und vor allem, welche Antworten er liefert. Denn Lkw mit Verbrennungsmotor, die nach 2019 auf die Straße kamen, könnten gegenüber vorher gefertigten Euro 6-Lkw noch deutlich günstiger fahren.
Der Grund: Die neuen Mauttarife, die ab 1. Dezember greifen sollen, sehen mehrere CO2-Emissionsklassen für Verbrenner vor. Die Fahrzeugsemester bis 2019 gehören der schlechter gestellten CO2-Emissionsklasse 1 an, die neueren könnten unter die Klassen 2, 3 und 4 fallen und von einem deutlichen Mautbonus profitieren.
Mit Emissionsklasse 4 nur die Hälfte zahlen - theoretisch
Zum Vergleich: Für einen schweren, bis 2019 gebauten Euro 6-Lkw mit fünf oder mehr Achsen fallen zum 1. Dezember – wenn Bundestag und Bundesrat dem Entwurf zustimmen – 15,8 Cent zusätzlich wegen der CO2-Komponente bei der Maut an. Seine jüngeren Diesel-Geschwister in den CO2-Emissionsklassen 2, 3 und 4 hätten dann nur 15, 14,2 oder womöglich nur 7,9 Cent zu zahlen. Verbrenner der CO2-Emissionsklasse 4 wären mit 7,9 Cent je Kilometer also nur halb so stark belastet.
Entsprechend groß dürfte also die Neugierde der Unternehmer sein, herauszufinden, welchen Tarifen ihre modernen Diesel-Lkw denn nun unterliegen. Mit den Worten „Prüfen Sie auf dieser Seite, ob Ihr Fahrzeug in eine günstigere CO₂-Emissionsklasse als 1 fällt“, bewirbt Toll Collect den Kalkulator auf seiner Seite. Das sei grundsätzlich erst für Fahrzeuge ab dem Baujahr 2019 möglich. „Sie benötigen für die Prüfung die Zulassungsbescheinigung des Fahrzeugs und, falls vorhanden, diese Unterlagen: Kundeninformationen und Übereinstimmungsbescheinigung.“

trans aktuell wollte die Probe aufs Exempel machen und wandte sich an Andreas Diez, Geschäftsführer der gleichnamigen auf Volumengüter spezialisierten Spedition in Dettingen unter Teck. Seine gute Nachricht: Der Rechner funktioniert einwandfrei und bedarf keiner großen Erklärung. „Ich habe es soeben getestet, es hat nur fünf Minuten gedauert“, meldet der Unternehmer. Dennoch macht sich Ernüchterung breit, nachdem Diez die Daten für seine 4x2-Zugmaschine mit 315 kW und Erstzulassung 14. April 2022 eingegeben hat. „Unser moderner effizienter Lkw von 2022 ist nur Klasse 1 – ein Actros MP4“, teilt er mit.
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