Herausforderung Netzanschluss

Berlin will bis 2045 klimaneutral sein. Ein ehrgeiziges Ziel. Denn dabei spielt besonders die Dekarbonisierung des Wirtschaftsverkehrs eine zentrale Rolle. Das bedeutet, die Antriebstechnologie der verschiedensten Nutzfahrzeuge auf emissionsfreie Varianten umzustellen – innerhalb von zwei Jahrzehnten. "Die Umstellung vom Pferd auf den Verbrenner hat im Gewerbe vier Jahrzehnte gedauert", sagt Gerd Bretschneider, Geschäftsführer der Fuhrgewerbe-Innung Berlin-Brandenburg. Noch im Juli 2024 waren in Berlin nur 120 mittlere und 72 schwere Nutzfahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb zugelassen. Sie machten laut der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft unter einem Prozent des Berliner Nfz-Bestandes aus.

E-Mobilität planen - Studie im Auftrag des Landes Berlin

Wie E-Mobilität im Güterverkehr und die Lkw-Ladeinfrastruktur für eine Großstadt planen? Dafür gab das Land Berlin ebenfalls im Juli 2024 eine Studie beim Reiner-Lemoine-Institut und dem Öko-Institut in Auftrag. Das Ergebnis: Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der hauptstädtische E-Lkw-Bestand über 3,5 Tonnen bis 2045 auf 26.000 Fahrzeuge wachsen wird. Deren Strombedarf entspricht dann dem von 100.000 Haushalten. Um diesen dann zu erwartenden Stromladebedarf zu sichern, formulierten die beiden Institute 23 Maßnahmenempfehlungen, die in die entsprechende Gesamtstrategie des Landes Berlin eingearbeitet wurden.