Früher oder später kommt in vielen Lieferketten immer noch Papier zum Einsatz. Die Folgen sind ein hoher administrativer Aufwand, hohe Kosten und negative Auswirkungen auf die Umwelt. Darum hat das EU-Parlament im Juli 2020 die Verordnung über elektronische Frachtbeförderungsinformationen (eFTI) erlassen. Damit soll die Digitalisierung vorangetrieben, die Verwaltungskosten sollen gesenkt und die Abläufe automatisiert werden. Das Ergebnis: ein effizienterer und nachhaltigerer Verkehr.
Im Jahr 2027 müssen alle EU-Mitgliedstaaten über Systeme verfügen, die die von den Unternehmen vorgelegten elektronischen Frachtinformationen akzeptieren können. Die Behörden der EU-Mitgliedstaaten werden also verpflichtet sein, Informationen zur Frachtbeförderung in elektronischer Form zu akzeptieren und entsprechende papierlose Kontrollen durchzuführen.
Unternehmen müssen die Verordnung vorerst nicht umsetzen
Die Behörden sind in der Pflicht – die Unternehmen vorerst nicht. Transportunternehmer und Spediteure können die gesetzlich geforderten Informationen digital bereitstellen, müssen aber nicht. Bis 2029 nimmt die EU-Kommission eine Bewertung der aktuellen geltenden eFTI-Verordnung vor. Und behält sich vor, die Verordnung für Unternehmen ab 2029 doch verpflichtend einzuführen.
Große Logistikunternehmen wie Rhenus Logistics und DB Schenker wollen die eFTI-Verordnung freiwillig umsetzen. „Standards helfen dabei, die Lieferketten einfacher zu gestalten“, sagte Markus Sandbrink, Chief Information Officer (CIO) der Rhenus Group, im Rahmen einer Veranstaltung zu eFTI auf der BVL Supply Chain CX in Berlin. „Wir brauchen mehr Verlässlichkeit, also brauchen wir eFTI“, so Sandbrink.
Dieter Sellner, Head of Digital Businesses bei DB Schenker, verspricht sich von eFTI unter anderem eine Erleichterung für Lkw-Fahrer. Die Fahrer seien besser informiert und eFTI mache Transporte sicherer, weil sich Unterschriften auf Papier leichter fälschen ließen. Er sorge sich auch nicht um Datenmissbrauch.
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