Fährt Deutschland bei der Brückensanierung gegen die Wand? Experten warnen vor fahrlässigen Verzögerungen. Vor allem die Transportbranche hat das Nachsehen.
„Notruf für den Brückenbau“: In einer gemeinsamen Pressemitteilung zur Brücken-Infrastruktur warnen Verbände des Bau- und Transportgewerbes (siehe Kasten) – darunter BGL, DSLV und BWVL – davor, die Mittel für den Autobahnbau zu kürzen. Mehr als 4.000 Brücken allein im Bereich von Autobahnen in Deutschland seien aktuell dringend sanierungsbedürftig oder müssten neu gebaut werden.
Verbände stellen Erreichen des Sanierungsziels in Frage
Die Zusage von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) bei einem ersten Brückengipfel vor zwei Jahren, dass der Bund spätestens ab 2026 pro Jahr 400 Brückenbauprojekte durchführen werde und in zehn Jahren der Sanierungsstau im prioritären Brückenmodernisierungsnetz abgearbeitet sei, könne kaum eingelöst werden, so die Spitzenverbände. Demnach wurden in den vergangenen Wochen zunehmend Ausschreibungen wegen Geldmangels aufgehoben und das Bauprogramm der Autobahn GmbH insgesamt gestreckt.
Die Transportverbände monieren, dass „bereits der Ausfall einer einzelnen Autobahnbrücke gravierende Auswirkungen für den Verkehr, die Anwohner und die Wirtschaft entlang der Ausweichrouten“ habe. Sollte die Bundesregierung keine ausreichenden finanziellen Mittel für den Bundesfernstraßenbau im aktuellen Verkehrsetat und der mittelfristigen Finanzplanung einstellen, hätte das fatale Folgen. „Ein Verkehrskollaps ist zu befürchten“, schreiben die Verbände.
Für das Brückendesaster gibt es viele Beispiele – etwa die Leverkusener Brücke (Autobahn A1) oder die Talbrücke Rahmede (A45) bei Lüdenscheid. Wegen irreparabler Schäden am Tragwerk wurde diese Brücke Anfang Dezember 2021 zwischen den Anschlussstellen der Autobahn A45 Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid für den gesamten Verkehr gesperrt.
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