eActros 300 als Zugmaschine bei Logistik Schmitt

eActros 300 als Sattelzugmaschine
Logistik Schmitt als Vorreiter

Die erste eActros 300-Sattelzugmaschine in Deutschland startet in den Praxisbetrieb – wo Logistik Schmitt sie einsetzen will und wie die weiteren Pläne bei der E-Mobilität aussehen.

Logistik Schmitt als Vorreiter
Foto: Daimler Truck/Henrik Morlock

Erster! Logistik Schmitt aus dem badischen Bietigheim (Landkreis Rastatt) hat als erstes deutsches Logistikunternehmen einen eActros 300 als Sattelzugmaschine im Einsatz. Vor drei Wochen übernahm Unternehmer Rainer Schmitt das Fahrzeug von Daimler Truck im Lkw-Werk Wörth. Nun bereiten sein Team und er es auf seine kommende Aufgabe vor. Vorgesehen ist, dass das batterieelektrisch angetriebene Fahrzeug von Dezember an im hochfrequenten Shuttle-Betrieb zwischen dem Logistik Schmitt-Standort Germersheim und dem Daimler Truck-Werk Wörth pendelt. „Geplant sind acht Touren am Tag“, kündigt Schmitt gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell an.

Karl-Heinz Augustin
Logistikunternehmer Rainer Schmitt über den im Oktober vorgestellten schweren eActros 600: „Ein vernünftiges Auto mit Steckern auf beiden Seiten, Reichweite und Preis gehen in die richtige Richtung, Fahrerhaus und Design sind top.“

Der Elektro-Lkw liefert den Diesel-Antrieb: An Bord des gezogenen Trailers auf der 25 Kilometer langen Kurzstrecke befinden sich Motoren. Zu einem späteren Zeitpunkt soll der Elektro-Sattelschlepper auch das Daimler Truck-Motorenwerk in Mannheim anfahren. Die Fahrt gen Norden wäre dann fast doppelt so weit. Laden – also Strom „tanken“ – kann der Fahrer sowohl im eigenen Depot als auch beim Kunden. Es werde immer zwischengeladen, sagt Geschäftsführer Schmitt. Bewegt sich das Fahrzeug dagegen nur in der Region Rastatt, reiche einmal Laden pro Schicht.

Bei dem einen eActros 300 als Sattelschlepper soll es nicht bleiben: Das Familienunternehmen will in den nächsten Monaten insgesamt sechs Einheiten davon in seinen Fuhrpark aufnehmen. Daimler Truck hatte die eActros 300-Variante im September vorigen Jahres erstmals auf der IAA Transportation in Hannover vorgestellt und im Juni dieses Jahres dann das erste Fahrzeug an den niederländischen Lebensmittellogistiker Simon Loos ausgeliefert. Offiziell in Serie gehen soll die „kleine“ E-Sattelzugmaschine nach Daimler Truck-Angaben Ende des Jahres.

Der Fahrzeugbauer fährt seit mehreren Jahren schon intensive Praxistests im Zusammenspiel mit Logistik Schmitt. Das Unternehmen zählte zu den ersten Flottenbetreibern, die im Februar 2019 einen eActros aus der Daimler Truck-Innovationsflotte zur Praxiserprobung übernahmen. Dem Prototypen folgte im Oktober 2021 der erste seriennahe eActros der zweiten Generation. Sein Spezialgebiet ist die Versorgung der Daimler Truck-Werke Rastatt und Gaggenau.

Vor mehr als einem Jahr machte der dreiachsige Motorwagen dann noch einmal einen satten Effizienzsprung: Seitdem zieht er einen Zentralachsanhänger mit Curtainsider-Aufbau aus dem Hause Junge und ist vollbeladen mit 40 Tonnen unterwegs – eine Aufgabe, die er ohne Probleme bewältigt. Bis dato hatte der Stromer mit dem Stern als Solofahrzeug schon mehr als 70.000 Kilometer zurückgelegt.

Doppelt so viele Ladungsträger auf einem Fahrzeug

„In Kombination mit dem Anhänger bietet der Elektro-Lkw nicht nur ein höheres Gesamtgewicht, sondern auch ein erheblich größeres Transportvolumen. So können wir auf denselben Touren doppelt so viele Ladungsträger transportieren“, erläuterte Firmenchef Schmitt, als er den Anhänger im Juli 2022 in Betrieb nahm.

Nicht nur Logistik Schmitt findet Gefallen an der Erprobung der neuen Antriebstechnologie. Auch dessen Lieferant und Kunde Daimler Truck sieht die positiven Aspekte des Zusammenspiels mit dem mittelständischen Praxispartner. „Logistik Schmitt hat die Entwicklungsschritte des E-Lkw mit intensiven Tests begleitet“, lobt Ronald Ott, Vertriebsleiter der Lkw-Marken Mercedes-Benz und Fuso in Deutschland. „Umso mehr freuen wir uns, dass das Unternehmen den eActros nun fest in seinen Fuhrpark aufnimmt.“

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